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Der maskierte Tod

Der maskierte Tod

Titel: Der maskierte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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Long Island, September 1777 Molly Audy öffnete ihre Augen, lächelte und sagte: »Es tut mir so Leid, Euch als Besucher zu verlieren, Johnnyboy, wirklich.«
    »Ihr seid sehr freundlich, Miss Audy«, erwiderte ich leichthin, indem ich zu ihr hinunterblickte, mein eigenes Lächeln fest an seinem Platz. Ihr kleines Schlafzimmer war für uns beide ein Ort der Freude, aber das sollte leider bald enden.
    »Ihr seid der Freundliche hier.« Sie strich mit sanfter Hand über ihre bloßen Brüste. »Ein paar Herren, die ich kannte, hätten sich nicht weniger Gedanken über meine Gefühle machen können, aber Ihr macht Euch die Mühe, die Dinge für mich zu einem Abschluss zu bringen – und das jedes Mal. Es ist auch gut, dass Ihr so spät vorbeikommt, wie Ihr's immer tut. Kämt Ihr früher, hätte ich keine Kraft mehr, mich mit den anderen zu befassen.«
    »Meint Ihr damit, dass niemand von denen sich die Mühe macht –«
    »Das hab' ich nicht gesagt. Ein paar von ihnen sind auch ganz nett, aber wenn ich mir selbst erlauben würde, mit denen so frei umzugehen wie mit Euch ... nun, dann wäre ich in einem Monat durch all die guten Gefühle eine alte Frau.«
    Ich lachte ein wenig. »Nun schmeichelt Ihr mir, Molly.«
    »Kein bisschen. In den Nächten, in denen ich weiß, Ihr kommt her, halte ich mich bei all den anderen zurück und bewahre es für Euch auf.«
    Mein Kiefer klappte ein ganzes Stück herunter. »Meine Güte, ich hatte ja keine Ahnung. Ich fühle mich wirklich geehrt.«
    »Und das meint Ihr ehrlich so. Manche Männer geben keinen Pfifferling auf die Gefühle einer Hure, aber nicht Ihr.« Sie sog kurz ihre Unterlippe ein und hob den Kopf gerade so weit, um meine Wange zu küssen, bevor sie auf ihr Kissen zurücksank. »Ihr seid ein lieber, lieber Mann, Mr. Barrett, und ich werde Euch schrecklich vermissen.« Nun bildeten sich Falten auf ihrem glatten Gesicht, und ihre Arme umschlangen mich fest. Mit einem Mal begann sie zu schlucken, was in ein schweres Schluchzen ausartete.
    Ich hielt sie an mich gedrückt, gab beruhigende Laute von mir und war selbst nicht in der Lage, einige eigene Tränen zurückzuhalten, die unerwartet hervorbrachen. Mit erstickter Stimme versicherte ich ihr, dass sie eine liebe, liebe Frau sei und ich sie ebenfalls vermissen werde, was vollkommen der Wahrheit entsprach. In dem Jahr, das vergangen war, seit wir unseren genussvollen Austausch begonnen hatten, war sie eine sehr enge Freundin geworden. Und es war ein harter Schlag, als mir erneut bewusst wurde, dass dies für eine lange Zeit die letzte Nacht war, in der wir zusammen sein würden, falls wir uns überhaupt jemals wieder trafen.
    »Sieh uns nur an«, meinte sie, als sie sich schließlich aufrichtete. Sie tastete auf dem kleinen Tischchen neben dem Bett nach einem Taschentuch und machte ausgiebig davon Gebrauch. »Meine Güte, man sollte denken, jemand sei gestorben. Du kommst doch zurück, oder nicht?«
    »Ich ... weiß es nicht.«
    Sie senkte den Blick, da ihre Augen ihre Stimmung widerspiegelten, doch sie nickte. »Wir sind alle in Gottes Hand, Johnnyboy. Nun, ich kann zumindest für eine sichere Überfahrt beten, wenn es heutzutage so was überhaupt gibt.«
    »Uns wurde mitgeteilt, dass die Rebellenschiffe uns keinen Ärger bereiten würden.«
    »Rebellen?« Sie schnippte mit den Fingern, um die Bedrohung meines Wohlergehens durch diese Gefahr abzutun. »Es ist das Meer selbst, das so gefährlich ist. Ich habe meinen armen Ehemann vor Jahren daran verloren, also vergesst eure Gebete nicht, wenn Ihr abreist.«
    »Das werde ich nicht«, versprach ich ihr.
    »Nun, Ihr seid wegen einer kleinen Aufmunterung hergekommen, und ich bin ganz ernst geworden.«
    »Das ist in Ordnung.«
    Sie zwang sich erneut zu einem Lächeln und schlüpfte aus der Unordnung, die wir auf ihrem Bett hinterlassen hatten. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, reckte die Arme in die Höhe und streckte sich genüsslich. Ich sah die ungezwungenen Bewegungen ihres Körpers, das Kerzenlicht, das den Glanz des Schweißes, der ihre Haut bedeckte, einfing und vergoldete, und begehrte sie plötzlich erneut. Die Lust übermannte mich, überrollte und durchzog meinen Körper wie eine plötzlich heranrollende Flut.
    »Ich wünschte, es wäre kühler«, murmelte sie, wobei sie ihr dichtes Haar im Nacken zusammenraffte. »Ich habe nicht übel Lust, zum Bach hinunter zu schleichen, um mich noch rasch zu waschen, bevor ich schlafen gehe. Wollt Ihr mitkommen?«
    Die Aussicht

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