Baccara Exklusiv Band 69 Das muss Liebe sein Warum so kuehl Darling Ein starker Typ
während ihr Verhalten darin begründet war, dass sie verhindern wollte, sich zu verlieben und wieder verletzt zu werden, war Sean gar nicht in der Lage, sich zu verlieben.
Selbst wenn es fast so aussah, als könnte man ihn doch verletzen. Trotzdem, so ist es besser, redete Autumn sich ein. Für uns beide. Ihre Beziehung würde sowieso irgendwann enden, also konnte sie lieber jetzt gleich einen Schlussstrich ziehen. Zumindest würde Sean sie dann in liebevoller Erinnerung behalten und nicht als Frau, derer er müde geworden war. Auf diese Weise wäre sie immerhin etwas Besonderes. Sie wäre die Frau, die die Beziehung beendet hatte, bevor er die Chance dazu gehabt hatte. Wenn sie sich damit aus der Masse seiner Eroberungen heraushob, sollte ihr das genügen. Für sie würde er ohnehin immer etwas Besonderes bleiben.
„Ich muss gehen“, sagte sie entschieden.
Im gleichen Moment fiel ihr ein, dass Sean angefangen hatte, ihre Bluse aufzuknöpfen. Mit vor Verlegenheit geröteten Wangen schloss sie sie hastig wieder und bemerkte, dass Sean sie dabei nicht aus den Augen ließ.
Sie tastete nach der Türklinke und drückte sie herunter. „Ich muss gehen“, wiederholte sie, während sie die Tür öffnete und Sean unverwandt anschaute. Nicht, weil sie ihm nicht traute, sondern weil sie wusste, dass es das letzte Mal war, dass sie ihn so nah sah. Eine eisige Kälte breitete sich in ihr aus.
„Wir sehen uns?“, fragte sie in einem letzten Versuch, noch ein paar Worte von ihm zu hören.
Er stemmte die Hände locker in die Hüften und funkelte sie mit seinen blauen Augen an. „Ja“, murmelte er rau und etwas bitter. „Wir sehen uns. Marigold ist schließlich eine Kleinstadt. Es wird sich nicht vermeiden lassen. Leider.“
Auch wenn sie diese Worte natürlich verdient hatte, trafen sie sie tief. „Komm mal wieder in der Bäckerei vorbei“, meine sie, um zu überspielen, wie sehr sie verletzt war.
Er nickte kurz. „Oh, ja. Das tue ich“, erwiderte er sarkastisch. „Sobald ich die Zeit dazu habe.“
Zeit, hallte es in ihrem Kopf wider, als sie hinaustrat und leise die Tür hinter sich schloss. Autumn kämpfte gegen die Tränen an und versuchte, das Zittern, das ihren ganzen Körper zu ergreifen drohte, zu unterdrücken. Ja, mehr Zeit wäre gut gewesen, dachte sie. Für uns beide.
12. KAPITEL
Knapp drei Wochen nachdem sie sich von Sean getrennt hatte, war Autumn allein zu Haus, um ihren freien Tag damit zu verbringen, Hausarbeit zu erledigen. Doch obwohl sie das tatsächlich geplant hatte, war sie noch nicht dazu gekommen anzufangen.
Obwohl es schon fast elf Uhr war, trug sie noch immer ihr ärmelloses weißes Baumwollnachthemd, hatte sich noch nicht die Mühe gemacht, ihr Haar zu flechten, saß auf dem Sofa und las Zeitung. Oder, besser gesagt, sie starrte auf die Zeitung. Es war ihr eigentlich ziemlich gleichgültig, was darin stand. Es war ihr eigentlich auch ziemlich egal, ob sie ihre Hausarbeit schaffte oder nicht. Am liebsten wäre sie wieder in ihr Bett gekrochen, hätte die Decke über den Kopf gezogen und vorgegeben, dass der Rest der Welt – oder zumindest ihre kleine Ecke davon – nicht existierte.
Denn seit sie sich von Sean getrennt hatte, fühlte Autumn sich einfallslos, desinteressiert, unmotiviert und unglücklich, was genau daran lag, dass sie sich von ihm getrennt hatte. Was natürlich ihr eigener Fehler war, eine Erkenntnis, die in keiner Weise dazu beitrug, ihre Laune zu verbessern.
Aber er muss auch eine gewisse Verantwortung für meine schlechte Laune übernehmen, dachte sie trotzig. Schließlich hätte er sie nicht beim Wort zu nehmen brauchen. Als sie ihm gesagt hatte, dass sie sich nicht mehr mit ihm treffen würde, sollte das bedeuten, dass sie nicht mehr mit ihm ausgehen würde.
Doch er war tatsächlich aus ihrem Leben verschwunden. Genau genommen schien er wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Sie war zwar auch vorher nicht ständig mit ihm zusammengetroffen, aber hin und wieder hatte sie ihn in Marigold gesehen – wobei sie sich natürlich bemüht hatte, ihm aus dem Weg zu gehen. Doch vor allem jetzt, in der wärmeren Jahreszeit, wo die meisten Leuten sich möglichst viel draußen aufhielten, war es schon sehr merkwürdig, dass sie ihn nie mehr sah. Wo er direkt um die Ecke von der Bäckerei wohnte, hätte sie gedacht, dass sie ihn wenigstens ein-, zweimal zu Gesicht bekommen würde.
Selbst bei den Gelegenheiten, wenn sie an seiner Wohnung vorbeigehen musste – natürlich
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