Baccara Exklusiv Band 98 - Ebook
sich. „Gibt es etwas, was dir gar nicht gefällt?“
„Nein, nein, nichts. Ich dachte nur, du würdest dir vielleicht erst das ganze Anwesen ansehen wollen, bevor du dich entscheidest, das ist alles.“
„Ich habe genug gesehen, um überzeugt zu sein. Da es sich um einen Nachlass handelt, übernehme ich auch das gesamte Inventar. Ich kann ja austauschen, was nicht unserem Geschmack entspricht.“
Der Makler eilte zu seinem Wagen, um den Vertrag zur Unterschrift vorzubereiten. Es war offensichtlich, dass der Mann sein Glück kaum fassen konnte. In kurzer Zeit waren die Formalitäten erledigt, nachdem die Treuhänder der Immobilie Raffaeles Angebot telefonisch angenommen hatten. Es wurde vereinbart, dass Raffaele bis zur Übertragung des Grundstücks die Villa mieten würde und sie in der nächsten Woche einziehen konnten.
Lana blickte sich um. Das also würde ihr Zuhause sein, bis Raffaeles Antrag auf das Sorgerecht bewilligt war und ihre Vormundschaft endete. Das Grundstück war riesig, und falls die Zahlen, die der Makler genannt hatte, stimmten, dann trug die Plantage sich selbst, und ein wachsender Markt war praktisch garantiert.
„Es ist schön, vero ?“
„Sehr schön. Ich kann nicht fassen, dass die Verhandlungen so schnell beendet waren.“
„Verhandlungen? Nein, ich verhandle nicht. Ich habe ein Angebot abgegeben, das mehr als fair war. Die Familie des Vorbesitzers macht ein gutes Geschäft, genau wie ich.“
Raffaele drehte sich nun um sich selbst, um das Panorama in sich aufzunehmen. Wenn das Licht in diesem Teil der Welt nicht anders gewesen wäre, hätte er sich einbilden können, zurück in seinem Heimatland zu sein. Was würde er alles dafür geben, seine Mutter und seine Schwester hierher zu bringen. Um ihnen allen einen Neuanfang zu ermöglichen.
Er wurde von Trauer übermannt. Solche Träume waren selbstzerstörerisch. Man sollte nie wünschen, was nie würde sein können. Es würde reichen müssen, seiner Nichte dieses Zuhause bieten zu können. Er konnte sie sich bereits beim Spielen unter den Bäumen vorstellen.
Auf diesem Anwesen und seinem Landgut in Italien würde es Marias Tochter an nichts fehlen. Sie würde in Freiheit aufwachsen, in Sicherheit, und alles haben, was man für Geld kaufen konnte.
Eine Bewegung, die er aus dem Augenwinkel wahrnahm, erinnerte ihn daran, dass er nicht allein war. Lana. Was dachte sie wohl? Da sie miterlebt hatte, wie der Einfluss seines Geldes diese Transaktion so schnell über die Bühne gebracht hatte, fand sie da, dass ihr auch ein gewisser Betrag zustand? Er hoffte es sehr. Aber die Summe, die er ihr zahlen wollte, damit sie endgültig blieb und die Vormundschaft für das Baby übernahm, wäre für ihn eine Kleinigkeit.
„Komm, wir sind in ein paar Tagen wieder hier. Wir müssen jetzt in die Stadt zurück.“
„Wirst du eine Aufstellung der Möbel und anderen Dinge im Haus bekommen?“
„Warum fragst du?“
„Wir werden neue Bettwäsche kaufen müssen, Handtücher – alles Mögliche.“
Raffaele zwang sich, seinen aufsteigenden Ärger zu unterdrücken. Sie gab also bereits sein Geld aus. Aber im Grunde hatte sie recht. Sie würden eine Reihe neuer Sachen brauchen.
„Können Sie die gewünschten Listen beschaffen?“, fragte er den Makler.
„Ja, natürlich. Ich werde sie Ihnen morgen früh in Ihr Hotel faxen.“
„Danke. Das ist in Ordnung. Wenn das alles ist, sollten wir jetzt gehen.“
Raffaele kam zu Lana herüber, nahm ihren Arm und geleitete sie durch das Haus zum Eingang. Dort warteten sie, bis der Makler die Alarmanlage wieder eingeschaltet und die Haustür abgeschlossen hatte. Dann reichte er Raffaele die Hand.
„Danke, Mr Rossellini, es war mir ein Vergnügen, den Vertrag mit Ihnen abzuschließen.“ Dann schüttelte er auch Lana die Hand. „Auf Wiedersehen, Mrs Rossellini.“
Raffaele versteifte sich. „Sie ist nicht meine Frau“, korrigierte er den Makler unwirsch.
„Ich bitte um Entschuldigung.“
Mit einem kurzen Nicken ging Raffaele zum Wagen und hielt Lana die Tür auf. Nein, eine Frau wie Lana Whittaker könnte nie seine Frau sein. Er mochte Frauen, die zärtlich und leidenschaftlich waren. Für solche, die kalt, berechnend und geldgierig waren, hatte er nichts übrig. Obwohl Lanas Reaktion auf seinen Kuss ein paar Abende zuvor gezeigt hatte, dass tief in ihr sehr wohl Leidenschaft schlummerte, und sie ihn körperlich instinktiv anzog, konnte er ihr nicht verzeihen, dass sie an einer erkalteten Ehe
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