Baccara Exklusiv Band 99
Dreh deinen Charme auf und sag die empörendsten Dinge, damit sie dich mit Wonne zitiert.“
„Mitzi …“
„Und bring es in deiner Sendung heute Nachmittag, dass du einen tiefen Eindruck auf die spröde Seelenklempnerin gemacht hast, weil sie dich in ihrem neuen Buch als den typischen Herzensbrecher zitieren will. Sie werden es schlucken. Und Raycine Clark auch“, fügte sie lächelnd hinzu.
„Ich möchte nicht in der Sendung darüber reden.“
„Bist du verrückt?“, fragte Mitzi vorwurfsvoll. „Du hast mir erzählt, wie die Leitungen heiß gelaufen sind, als diese Frau in deiner Sendung war. Das kannst du wiederholen.“
„Besser nicht.“
„Ja, sag mal! Sara Davenport beschreibt dich als so anziehend, dass eine Psychologin Frauen helfen muss, dir zu widerstehen, und du willst das nicht ausnutzen?“ Da er nicht antwortete, fragte sie: „Muss ich dich daran erinnern, was momentan auf dem Spiel steht? Die großen Bosse kaufen nichts weniger als dein Image. Je mehr du es herausstellst, desto besser.“
„Aber es wäre vielleicht nicht gut für Sara Davenport.“
„Nicht gut? Wach auf, mein Junge! Sobald du in deiner Sendung erwähnst, dass sie ein neues Buch herausbringt, ist das Publicity für sie. Warum sollte sie etwas dagegen haben?“
Mitzi hatte recht, es war gute Publicity für Sara, auch wenn sie das vielleicht anders sah.
„Was soll überhaupt diese Sorge um Sara Davenport? Erzähl mir nicht, dass du tatsächlich was mit ihr hast“, fragte Mitzi stirnrunzelnd.
Sein Herz reagierte ein wenig unruhig. „Nein, Mitzi, habe ich nicht.“
„Gut, das habe ich auch nicht erwartet. Sie ist nicht dein Typ.“
Und genau deshalb fragte er sich, warum ihn Sara Davenport so interessierte. Ihr Büro war von gediegener Eleganz, wie er es erwartet hatte. Dazu passte Saras korrekte Erscheinung: Seidenbluse, knielanger Rock, etwas Silberschmuck und das Haar zum Knoten aufgesteckt. Bei ihren Patienten schuf das vermutlich Vertrauen. Bei ihm löste es nur den Wunsch aus, ihr das Haar zu lösen und ihr Rock und Bluse auszuziehen, um zu sehen, ob Slip und BH ebenso konservativ waren.
„Du kommst doch zur Silvesterparty des Senders?“, fragte Mitzi.
„Ja, klar.“
„Ich komme auch und Dennis Rayburn samt Anhang.“
Nick merkte auf. „Die Bosse von Mercury werden da sein?“
„Ja. Die ideale Chance, sich lieb Kind zu machen. Und da der Sender die Party groß aufzieht, musst du dir einen Smoking leihen.“
Nick wand sich innerlich. „Ein Anzug genügt nicht?“
„Nein. Dunkle Krawatte ist Vorschrift. Kauf dir besser gleich einen Smoking. Das ist die Uniform der Reichen und Berühmten.“
Genau das gehörte zu den Dingen, die ihn zweifeln ließen, ob er reich und berühmt werden wollte.
Der Kellner brachte ihren Hauptgang und Mitzi ermahnte Nick noch einmal, das Treffen mit Sara in seiner Sendung zu erwähnen. Nach dem Essen war Nick überzeugt, dass Mitzi recht hatte. Er musste diese Geschichte zu seinem Vorteil nutzen. Wem schadete es, wenn er seinen Hörern erzählte, dass er mit Sara zum Dinner ausging. Sobald ihr Name fiel, war das kostenlose Werbung für sie. Außerdem benutzte sie ihn ja auch. Wenn sie ihn in ihrem Buch zitieren konnte, dann durfte er sie im Radio erwähnen.
Aber er hatte Mitzi belogen. Sara interessierte ihn nicht als Gesprächsthema in seiner Sendung, sondern als Frau. Er wollte herausfinden, wie weit er bei ihr gehen konnte.
Um zwanzig vor sieben am Abend steckte Sara sich die letzte Nadel ins Haar und ging in Jeans und Sportbluse ins Wohnzimmer, wo Karen auf dem Sofa ein Bier trank. Während sie sich vor dem Spiegel die Lippen schminkte, sagte sie: „Ich muss zugeben, Karen, ich bin ein bisschen nervös. Nick in meinem Büro zu treffen wäre keine große Sache gewesen, aber mit ihm in ein Restaurant zu gehen …“
„In einem öffentlichen Lokal bist du sicher“, erwiderte Karen. „In deinem Büro könnte er die Tür abschließen und dich auf dem Sofa haben, ehe du weißt, wie dir geschieht.“
Sara sah Karen strafend an. „Danke für das Vertrauensvotum.“
„Ach, komm schon, Sara. Du wirst mit Nick Chandler fertig, und das weißt du auch. Ihr esst, du stellst deine Fragen, und ihr geht wieder. Hast du heute seine Sendung gehört?“
Sara steckte den Lippenstift in die Handtasche. „Bedaure. Ich gehöre nicht zu seinen Fans.“
„Er hat erwähnt, dass er mit dir zum Dinner ausgeht.“
Sara fuhr erschrocken zu ihr herum. „Was hat
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