Baccara Exklusiv Band 99
Nachteil. Sie könnten mich verleiten, Dinge zu sagen, die mir schaden, und ich merke es nicht mal.“
„Sie sind kein bisschen nervös, Nick. Und Sie haben auf alles eine Antwort. Sie sagen einfach, was Sie sagen möchten.“
Er lehnte sich lächelnd zurück. „Meinen Sie?“
Sie nahm ihr Notizbuch mit den Stichpunkten zur Hand, um das Interview in die richtige Bahn zu lenken. „Also gut fangen wir an.“
„Warten Sie.“ Nick hob eine Hand. „Für jede Frage, die Sie stellen, darf ich auch eine stellen.“
„Das war vorher nicht abgemacht.“
„Aber jetzt.“
„Das ist nicht fair.“
„Böse Jungs spielen nicht fair, Sara. Das müssten Sie wissen.“ Und ob sie das wusste. „Es ist doch nichts dabei“, fuhr er fort. „Ich lerne Sie nur besser kennen, so wie Sie mich. Was haben Sie dagegen?“
„In diesem Interview geht es nicht um mich.“
„Für mich schon“, erwiderte er lächelnd.
Ihr blieb keine Wahl. Wenn sie sich weigerte, ging er vermutlich oder dachte sich eine andere Verrücktheit aus. „Meinetwegen“, gab sie seufzend nach. „Frage gegen Frage.“
„Ladys first.“
Sie sah auf ihre Notizen. „Okay, ich hätte gern ein paar Hintergrundinformationen. Welche Schulausbildung haben Sie?“
Nick trank einen Schluck Wein und behielt das Glas in der Hand. „Die Highschool habe ich unter den besten neunzig Prozent absolviert, dann war ich ein Jahr an der Colorado State University. Ich glaube, ich halte den Rekord für die meisten gekippten Tequilas pro Stunde.“
„Und die nächsten drei Jahre?“
„Welche nächsten drei Jahre?“
Sara notierte: kein Interesse an Bildung.
„Ich bin dran“, erwiderte Nick, stellte sein Weinglas auf den Tisch und blickte Sara forschend in die Augen. „Welche Farbe hat Ihr Slip?“
„Was war das?“ Sara ließ das Notizbuch in den Schoß fallen.
„Sie haben mir erlaubt zu fragen. Sie haben nicht gesagt, was.“
„Sie nehmen mich nicht ernst.“
„Im Gegenteil, ich habe eine ernsthafte Neigung zu weiblicher Unterwäsche.“
Und Sara verspürte den ernsthaften Drang, ihm eine zu knallen. Sie notierte: versucht mit schlüpfrigen Fragen zu verunsichern. Das war typisch für Männer seines Schlages. Wenn sie sich davon beeindrucken ließ, würde ihr die Kontrolle entgleiten, das wusste sie.
„Blau“, sagte sie beiläufig.
„Könnte ich mich irgendwie davon überzeugen?“
„Ist das eine Frage?“
„Ja.“
„Nein, können Sie nicht. Ich darf jetzt zwei Fragen hintereinanderstellen.“ Sie überflog ihre Stichpunkte. „Warum haben Sie immer noch so viele Affären, wo die meisten Männer Ihres Alters doch allmählich an feste Bindungen denken.“
„Weil ich Frauen liebe, alle möglichen Frauen. Sie sind so …“ Er seufzte genießerisch. „Sie sehen gut aus, sie riechen gut, sie schmecken gut …“
Sara notierte: sexuell wahllos. „In soliden Beziehungen sollte es um mehr gehen als um Äußerlichkeiten und körperliche Anziehung.“
„Vielleicht, aber sie startet das Ganze doch mit ’nem Knall, oder?“
„Offenbar liegt Ihnen nichts an tieferen Gefühlen. Sie lieben Frauen, wie Männer ihren Fernseher lieben – wegen des Unterhaltungswertes.“
„Genau deshalb lieben Frauen mich auch. Ich sehe darin kein Problem.“
„Das ist das Problem. Nächste Frage. Was war die längste Zeit, die Sie mit einer Frau zusammen waren, Nick?“
„Wollen Sie die Anzahl der Tage wissen?“
„Na ja, ich hatte auf Monate oder Jahre gehofft. Aber nennen Sie mir, was Sie können.“
„Sagen wir es mal so: Ich bin ein großer Fan von Luxushotels und langen Wochenenden.“
„Du meine Güte, drei ganze Tage.“ Sara notierte das. „Für Sie ist das vermutlich eine Ewigkeit.“
„Sarkasmus steht Ihnen nicht, Sara.“
„Wer sagt, dass ich sarkastisch bin?“
„Für eine ernsthafte Forscherin sind Sie ziemlich voreingenommen.“
„Ich habe nie behauptet, unvoreingenommen zu sein. Warum stürzen Sie sich in oberflächliche Affären?“
„Nein, Sie haben Ihre Fragen gestellt, jetzt bin ich dran.“ Er sah auf ihre Brüste und hob den Blick wieder. „Tragen Sie einen farblich passenden BH?“
Der Kerl war hoffnungslos. „Ja, Nick“, bestätigte sie gereizt. „Slip und BH sind in derselben Farbe. Seide mit Spitzenbesatz. Wollen Sie sonst noch was wissen?“
„Nein. Damit kann ich meine Fantasie spielen lassen.“
Sara rückte ein wenig von ihm fort und sah ihn skeptisch an. „Als Psychologin muss ich Ihnen sagen,
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