Baccara Extra Band 01
ab, Dad. Es ist wirklich wichtig.“
Wieder Stille. „Ja, gut. Bis gleich dann.“
Alex legte auf, stand auf und griff nach seiner Hose. Dabei entdeckte er Olivia, und seine Augen wurden schmal. Ihre Gegenwart schien ihm unangenehm zu sein. Oder spielte ihre Fantasie ihr einen Streich?
„Du bist blass. Geht es dir nicht gut?“
Olivia musste sich zwingen weiterzugehen. „Doch, alles in Ordnung. Vielleicht war die Dusche etwas zu heiß. Das ist alles.“
Er antwortete nicht darauf, sondern hatte wieder diesen geistesabwesenden Ausdruck im Gesicht.
„Du solltest besser auf dich aufpassen, Olivia. In letzter Zeit mutest du dir etwas zu viel zu.“
„Schön, dass du so um mich besorgt bist“, gab sie zurück, unfähig, den kühlen Unterton in ihrer Stimme zu verbergen.
Er sah ihr eine Weile in die Augen, leicht verwundert, wie ihr schien, und wandte sich dann von ihr ab, um einen Blick auf die Uhr zu werfen. „Ich muss los.“ Er gab ihr einen flüchtigen Kuss auf den Mund. „Bis heute Abend.“ Damit war er verschwunden und ließ sie mehr als beunruhigt zurück.
10. KAPITEL
An diesem Abend kam Alex erst sehr spät nach Hause. Er hatte Olivia angerufen, um ihr zu sagen, dass es ein Problem gebe und er noch länger arbeiten müsse. Zehn Uhr werde es auf jeden Fall werden. Olivia hatte im Hintergrund angeregte Stimmen und Lachen gehört und sich gefragt, ob das wohl die Wahrheit war. Sie wollte ihm gern glauben und vertraute ihm ja meistens auch. Aber dann wieder musste sie daran denken, wie ihr geschiedener Mann sie belogen und betrogen hatte.
Natürlich wusste sie, dass Alex ganz anders war. Er war ehrlich und aufrichtig und würde nie …
Andererseits hatte sie den Verdacht, dass er nicht einmal die vereinbarten zwölf Monate abwarten wollte, um sie wieder loszuwerden. Wie passte das zusammen? Oder ihre Vermutung, dass er jetzt vermutlich gerade mit seinem Vater und seinen Brüdern eine Möglichkeit ausheckte, diese Ehe schnellstmöglich zu beenden?
War das der Mann, der …
Nein, das durfte sie nicht denken. Sie zog voreilige Schlüsse, ohne eigentlich etwas zu wissen. Vielleicht gehörten die Stimmen, die sie da im Hintergrund gehört hatte, seinen Angestellten. Musik, aus der zu schließen war, dass Alex sich in einer Bar aufhielt und amüsierte, hatte sie nicht gehört, wenn sie darüber nachdachte.
Und trotzdem … Als Alex nach Hause kam und sich im Dunkeln auszog, um im Bad zu duschen, ertappte sie sich dabei, wie sie nach einem fremden Duft schnupperte – zum Glück ohne Ergebnis. Und als er dann zehn Minuten neben ihr ins Bett schlüpfte, roch er so wie immer.
Und er roch immer wundervoll.
Er legte den Arm um sie und zog sie an sich, und sie wartete darauf, dass er sie küsste und liebte. Doch er gab ihr nur einen kleinen Kuss auf den Scheitel und war Minuten später fest eingeschlafen.
Aus irgendeinem Grund war das so tröstlich und beruhigend, dass sie kurz darauf auch wegdöste und erst vom Klingen des Telefons wieder aufwachte. Das Herz klopfte ihr bis zum Halse, als sie im schwachen Dämmerlicht nach dem Hörer griff.
Als sie die Stimme ihrer Mutter hörte, fiel ihr ein Stein vom Herzen. Felicia brachte ständig die Zeitzonen durcheinander und rief zu den unmöglichsten Zeiten an. „Mum, bei uns ist es gerade erst fünf Uhr morgens!“
„Ja, aber es ist dringend“, gab Felicia zurück. Ihre Stimme klang nicht so unbeschwert wie sonst. Sie zögerte ein wenig. „Ich fürchte, die Presse hat Wind davon bekommen.“
„Wovon?“ Olivia setzte sich im Bett auf. „Worum geht es überhaupt?“ Sie war noch nicht ganz wach.
„Darum, dass du … dass du keine Kinder bekommen kannst.“
„W-was?“ Olivia war fassungslos. Sie musste sich verhört haben.
„Die Zeitungen sind voll davon. Und bei mir klingelt unaufhörlich das Telefon.“ Felicia atmete tief durch. „Es tut mir so leid, Liebes.“
„Ich glaube das einfach nicht“, stammelte Olivia. Undeutlich bekam sie mit, dass Alex seine Nachttischlampe angemacht hatte und jetzt zu ihr rückte.
„Ich habe nicht den geringsten Schimmer, woher sie das wissen“, fuhr Felicia fort. „Von mir jedenfalls nicht. Das glaubst du mir doch, oder?“
Olivia kämpfte immer noch um ihre Fassung. Was ging es die Presse überhaupt an, ob sie Kinder bekommen konnte oder nicht? Wen interessierte das?
„Olivia?“, sagte Alex jetzt besorgt. Als sie nicht antwortete, nahm er ihr den Hörer aus der Hand. „Felicia, was um Himmels
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