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Baccara Extra Band 01

Baccara Extra Band 01

Titel: Baccara Extra Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROBYN GRADY MAXINE SULLIVAN CHARLENE SANDS JILL SHALVIS
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Dort lebt nämlich meine Schwester. Und diese Aushilfe sind dann wohl Sie, oder?“
    In diesem Moment hörten die Gäste im Raum auf, vorzugeben, sie würden nicht lauschen. Mit unverhohlener Neugier wandten sich alle Gesichter zu Holly und der Kellnerin.
    Der Sheriff lehnte am Tresen und nippte an einem Becher, den die Kellnerin ihm gereicht hatte. Er schien ebenfalls auf Hollys Antwort zu warten.
    Hollys Gedanken überschlugen sich. Eine Aushilfe? Das hatten ihre Eltern also den Mendozas erzählt? Sie hatte ihr Leben und ihren Job in Kalifornien aufgegeben, um sich ein für alle Mal die Anerkennung ihrer Eltern zu verdienen – nur, um in einem gottverlassenen Wüstennest als Aushilfe bezeichnet zu werden? Einem Nest, in dem es wohlgemerkt nicht einmal ein chinesisches Restaurant, eine Reinigung oder auch nur eine vernünftig sortierte Drogerie gab.
    „Sie haben Ihnen übrigens eine Nachricht hinterlassen“, bemerkte die Kellnerin.
    Gut, dachte Holly. Eine Nachricht war gut. Immerhin etwas. Holly hatte ihre Eltern im vergangenen Jahr kaum gesehen. Das lag zum einen daran, dass sie pausenlos damit beschäftigt waren, Leben zu retten. Zum anderen war es jedoch einfach so, dass Holly ein Zusammentreffen mit ihnen wohlweislich vermied. Diese Tatsache verursachte ihr einiges Unbehagen. Zwar tat sie immer so, als würde es sie nicht weiter interessieren, dass ihre Eltern sie nicht für voll nahmen. Aber es machte ihr etwas aus, sogar sehr viel. Und deshalb war sie nicht gern mit ihren Eltern zusammen.
    Nun hegte Holly die Hoffnung, dass sich die Einstellung ihrer Eltern ändern würde. Und sie hoffte auch, dass sich andere Dinge ändern würden. Sie wünschte sich so sehr, ihre Nische zu finden, ein Heim und ihren Platz im Leben. Auch wenn sie es zu leugnen versuchte, sehnte sie sich doch nach Liebe, einem Lebenspartner und vielleicht sogar nach einer eigenen Familie. Sie wünschte sich jemanden, der sie verstand und der sie nahm, wie sie war.
    Doch bis jetzt hatte es in ihrem Leben keinen solchen Menschen gegeben. Und die Wahrscheinlichkeit, dass sich daran etwas ändern würde, war äußerst gering. Wenn Holly ganz ehrlich mit sich war, musste sie sich das eingestehen.
    Erwartungsvoll blickte sie die Kellnerin an und wartete auf die Nachricht ihrer Eltern. Die Frau machte jedoch keine Anstalten, Holly diese Nachricht zu übermitteln. Zum Glück war Holly ein äußerst starrsinniger, entschlossener Mensch. Die Dame in Pink hatte nicht die geringste Chance.
    Wortlos schaute Holly ihrer Kontrahentin direkt in die Augen, bis die Kellnerin schließlich den Blick senkte. Dann legte sie umständlich ihre pinkfarbene Schürze ab und hängte sie mit großen Gehabe an einen Haken hinter dem Tresen. Als das getan war, wandte sie sich endlich mit wichtiger Miene Holly zu.
    „Sie haben mir gesagt“, begann sie, „und ich zitiere: ‚Richten Sie ihr, wenn sie auftaucht, unseren Dank aus. Wir wissen es zu schätzen, dass sie sich um alles kümmert. Es kann sich ja höchstens um einen Monat oder so handeln.‘ Sie können übrigens oben wohnen, bis das Haus verkauft ist.“
    Ratlos blickte Holly die Kellnerin an. Ihre Gedanken rasten. „Sie wissen es zu schätzen, dass ich mich um alles kümmere? Was soll das heißen? Um alles?“
    „Nun, ich schätze, es bedeutet … eben um alles“, lautete der lakonische Kommentar der Kellnerin.
    Holly kämpft gegen eine Panikattacke an. „Heißt das etwa, es gibt niemanden außer mir?“
    „Genau.“
    „Für einen ganzen Monat?“ Das war sehr, sehr schlecht.
    „Oder so.“
    Und dann drehte die Kellnerin sich einfach um und ging davon. Sie öffnete eine Tür, die vermutlich zur Küche führte, und rief: „Eddie! Wir können Schluss machen! Lass uns zu Ende packen und nach Montana fahren.“
    Ein Mann trat aus der Küche und nahm seine Kochmütze ab. Auf seinem Gesicht zeichnete sich ein breites Grinsen ab. Zusammen mit der Kellnerin ging er zum Ausgang. Dabei verabschiedeten sie sich von jedem Gast mit einer Umarmung und einem Kuss auf die Wange.
    „Halt!“, rief Holly, als die beiden das Restaurant verließen. Ihr brannten ungezählte Fragen unter den Nägeln. Sie deutete auf die dicke rote Katze, die zusammengerollt mitten auf dem Gang schlief. „Was ist mit Ihrer Katze? Wollen Sie die nicht mitnehmen?“
    „Harry gehört zum Café“, sagte der Mann, beugte sich hinab und streichelte das Tier.
    „Aber er kann nicht hierbleiben. Seine Haare werden überall herumfliegen“,

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