Lust de LYX - Versuchung der Sinne (German Edition)
KAPITEL 1
Sie sah ihn und dachte sofort an Sex.
An heißen, verschwitzten, atemberaubenden Sex, wie sie ihn schon seit viel zu langer Zeit nicht mehr gehabt hatte. Nun, um der Wahrheit die Ehre zu geben: Wie sie ihn noch nie gehabt hatte. Jessica hatte noch nie im Leben die Art von Sex gehabt, nach der es sie beim Anblick dieses Mannes gelüstete.
Plötzlich entpuppte sich die schummrige kleine, an der Schnellstraße gelegene Kneipe, wo sie halten musste, weil ihr Handy kein Netz mehr hatte, als verdammt gute Entscheidung – bot sie doch eine überaus stimulierende Abwechslung zu Jessicas endlos langen Stunden auf dem Highway.
Wie er da an der Bar stand, mit seiner schwarzen Kluft und den dunklen, bis auf die Schultern fallenden Haaren, wirkte er wie eine exotische Version von Zorro. Er war der Typ Mann, bei dem Frauen zu träumen anfingen. Sogar sie, die konservative, angepasste Jessica Montgomery, verspürte große Lust, alle Moralvorstellungen fallen zu lassen.
Sie lehnte sich gegen die Brüstung in ihrem Rücken und vergaß ihren Ärger darüber, dass der Barkeeper sie nicht beachtete. Ihre Augen taxierten gerade Zorros hinreißendes Hinterteil, als er sich unvermittelt zu ihr umdrehte. Jessica blieb nicht die Zeit, den Blick abzuwenden, aber sie sah auch keinen Sinn darin. Sie befanden sich irgendwo im texanischen Hinterland, zwei Fremde, die sich sehr wahrscheinlich nie wiederbegegnen würden.
Okay, dann hatte sie eben jetzt sein Gesäß begafft, und wenn schon.
Was sie jedoch völlig aus dem Konzept brachte, war die Intensität seines Blicks. Diese dunklen Augen, die sie durchbohrten, sie vom Scheitel bis zur Sohle taxierten. Er musterte sie derart eindringlich, dass sie sich entblößt fühlte. Seltsamerweise war ihr dieses Gefühl aber ganz und gar nicht unangenehm.
Jessica kam nicht umhin, die optischen Gegensätze zwischen ihnen zu registrieren. Er war dunkel, wo sie hell war. Seine Haare schimmerten so schwarz wie seine Augen, seine Haut hatte die perfekte Farbe von Milchschokolade. Ihre Haare hingegen waren vom allerhellsten Blond, ihre Augen vom allerhellsten Blau, und ihre Haut war wie feinstes Porzellan. Etwas an ihrer Unterschiedlichkeit löste einen Funken der Erregung in ihr aus. Die Vorstellung, wie ihre blasse Haut mit seiner dunkleren kontrastierte, wie ihr blondes Haar sich über sein schwarzes breitete, war mehr als verführerisch.
Sie beobachtete ihn dabei, wie er sie beobachtete. Seine Augen, dunkel und verführerisch, verstärkten seinen unbeschreiblichen Sex-Appeal zusätzlich.
Für einen winzigen Moment stellte Jessica sich vor, von diesem Fremden berührt zu werden. Eine Gänsehaut erfasste sie, ihre Nippel wurden hart, sie fühlte ein Kribbeln zwischen den Beinen. Geschockt über die unverhohlen sexuelle Reaktion, die er bei ihr auslöste, schnappte sie nach Luft.
Kein Mann hatte sie jemals so mühelos heißgemacht.
Vielleicht war es ihrem Lebensstil zu verdanken, dass ihr Körper so bereitwillig reagierte. Nach ihrer Scheidung hatte sie bei der Bezirksstaatsanwaltschaft angefangen und seither mit ihren Kräften Raubbau betrieben, für soziale Interaktion war so gut wie nie Zeit gewesen. Nicht, dass sie nach den fiesen Kommentaren ihres Exmannes bezüglich der Gesamtsumme ihrer Qualitäten auf eine neue Beziehung scharf gewesen wäre. Denn sosehr Jessica sich auch bemühte, seine verletzenden Worte zu vergessen, so gingen sie ihr einfach nicht mehr aus dem Sinn. Im Besonderen seine Behauptung, sie sei frigide und eine Null im Bett.
Merkwürdig, aber die Feuchtigkeit in ihrem Slip gab ihr kein bisschen das Gefühl, frigide zu sein. Ganz im Gegenteil. Der Fremde weckte in ihr das Verlangen, sich die Kleider vom Leib zu reißen und sich ihm willen- und hemmungslos hinzugeben.
Jessica lachte leise in sich hinein und brach den Blickkontakt ab.
Was war bloß in sie gefahren? Sie hatte seit achtzehn Monaten keinen Sex mehr gehabt, und jetzt verzehrte sie sich nach einem Mann, den sie nicht einmal kannte? War sie denn jetzt von allen guten Geistern verlassen?
Anscheinend, denn ihre Augen richteten sich ohne ihr Zutun wieder auf Zorro, fast als sehnten sie sich verzweifelt nach einem weiteren Blickkontakt. Doch die Chance war vertan. Der Mann, der auf dem Sprung zu sein schien, hatte sich bereits abgewandt und zahlte beim Barkeeper seine Zeche. Sekunden später hörte Jessica das Klacken seiner Stiefel, als er sich auf den Weg zur Tür machte.
Sie beobachtete, wie er mit
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