Baccara Extra Band 02: Ein Wüstenprinz zum Küssen / Heiße Stunden in Mendocino / Die Schöne und das Biest / Ausgerechnet ein Millionär! / (German Edition)
ihm einen ungläubigen Blick zu.
„Ich bin nicht planungswütig, aber wenn wir uns für Sex entschieden hätten“, erklärte er geduldig, „dann wäre das eine ganztätige Beschäftigung geworden. Denn wenn ich dich erst mal im Bett habe, wirst du für Stunden nicht wieder herauskommen. Und das hätte bedeutet, dass du die Massage und die Schlammbäder verpasst hättest.“
„Ganz zu schweigen von Trigger“, fügte sie hinzu und verdrehte die Augen.
„Ach, komm, du bist keine schlechte Reiterin. Hat es dir überhaupt keinen Spaß gemacht?“
„Doch es.“ Sie war unsicher gewesen, als sie sich auf das Pferd schwang, und deshalb hatte sie sich über sich selbst lustig gemacht. Ein klassischer Selbstschutzmechanismus. Ihre lebenslangen Minderwertigkeitskomplexe waren nun mal nicht verschwunden, nur weil sie ein weltbewegendes Erlebnis mit Justin gehabt hatte.
„Das Picknick war sehr schön“, sagte sie. „Habe ich dir dafür eigentlich schon gedankt?“
Sie waren ein paar Meilen zu den Ställen gefahren und von dort am Strand entlanggeritten. Um sie herum war das Wasser aufgespritzt, und sie hatten jede Menge Spaß gehabt. Als sie dann am Privatstrand des Hotels ankamen, wartete bereits ein von Justin bestelltes Picknick auf sie. Rory fand es rührend, welche Mühe er sich mit allem gab.
Beim Essen hatten sie über alles und jedes geredet, angefangen von kalifornischer Politik – sie hatten unterschiedliche Parteien gewählt und waren darüber in eine hitzige Debatte geraten – bis hin zu Filmen. Justin hatte Rory mit seinem erstaunlichen Wissen über Bela-Lugosi-Filme verblüfft.
„Habe ich mich schon bei dir bedankt?“, konterte er. „Es ist sehr schön mit dir, Rory.“
„Danke, gleichfalls.“ Sie hatte Justin von Anfang an für einen sehr gut aussehenden und sympathischen Mann gehalten, doch sie hatte nicht erwartet, sich tatsächlich mit ihm anzufreunden.
Er tauchte tiefer in sein Schlammbad, sodass sogar seine Schultern unter der Oberfläche waren. „Wir werden uns bestens verstehen.“
Sie blinzelte. „Wie meinst du das?“
„Du weißt schon … danach.“
„Ach so, ja.“ Ihr gefiel nicht, was er damit andeutete. Offensichtlich hatte sich für ihn nichts geändert. Ihre Welt hingegen war in ihren Grundfesten erschüttert worden.
Komm mal wieder auf den Teppich. Heißer Sex und eine lange Unterhaltung am Strand machen noch keine Beziehung. Wenn ihr euch das nächste Mal seht, wird es schlicht heißen: „Ach, hallo Rory. Hatten wir damals nicht eine tolle Zeit? Übrigens möchte ich dir meine Freundin vorstellen. Sie heißt Tiffany und ist Bademodenmodel.“
Das Schweigen zog sich hin und wurde nur vom Blubbern der Schlammblasen unterbrochen. Wasserdampf rann an den Steinwänden herunter. Außer den zwei Steinwannen war der Raum nur noch mit ein paar einfachen Holzbänken möbliert. An der Wand hingen Handtücher und Bademäntel, und eine große Zimmerpalme glänzte vom Kondenswasser.
Rory hob mühsam eine Hand aus dem Schlamm und begann sich die dickflüssige Masse ins Gesicht zu werfen. Sie wollte nicht, dass Justin ihr ansah, welche Zweifel sie hatte. Er würde wahrscheinlich die Flucht ergreifen, sobald er merkte, dass sie Gefühle für ihn entwickelte.
„Pass auf, wo du den Matsch hinwirfst“, beschwerte er sich.
„Entschuldige.“ Sie schmiss noch eine Handvoll, und ein dicker Tropfen landete in Justins Haar.
Er rappelte sich in seiner Wanne hoch. „Das war Absicht.“
„Es ist auf jeden Fall gut für die Haut.“
Er lehnte sich halb aus seiner Wanne, die Ellbogen am Rand aufgestützt. „Weißt du, dass dein Mund richtig pink aussieht, wenn er ganz von Schlamm eingerahmt ist?“
Sie beugte sich zu ihm. „Schon mal ein Schlammungeheuer geküsst?“
„Mmh.“
Sie staunte. „Ich glaub’s nicht. Du hast tatsächlich.“
„Na ja, da war dieses verrückte Mädchen. Sie hat bei einem Schlamm-Catchen in einer Bar mitgemacht, und hinterher …“
Rory stützte ihre schlammbedeckten Arme ebenfalls auf den Wannenrand. „Gibt es irgendetwas, was du noch nicht gemacht hast?“
Sein Blick wanderte zu ihrer Brust. „Da gibt es mindestens eine Sache.“ Er griff nach ihrer Hand und zog sie näher zu sich. „Sobald der Schlamm abgewaschen ist.“
„Wie beruhigend, dass dich die verrückte Schlamm-Catcherin nicht zum Schlammfetischisten werden ließ.“
„Nein, ich möchte lieber dich schmecken.“
Sie sank in seinen Kuss, weil sie gar nicht anders konnte.
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