Baccara Extra Band 02: Ein Wüstenprinz zum Küssen / Heiße Stunden in Mendocino / Die Schöne und das Biest / Ausgerechnet ein Millionär! / (German Edition)
noch als Waffe. Zitternd lehnte sie sich gegen die Mauer.
Sie erstarrte, als sie Schritte hörte. Talal stürmte durch den Torbogen, stolperte über irgendetwas und fiel zu Boden.
Triumphierend sprang Basheem mit dem gezückten Messer auf ihn. „Nein!“, schrie Linnea. So stark sie konnte, schlug sie ihrem Feind die Taschenlampe auf den Kopf.
Er heulte vor Schmerz auf und hielt sich den Hinterkopf. Talal nutzte den Moment, sich von seiner Last zu befreien. Er zielte mit dem Messer auf Basheems bewaffneten Arm. Am liebsten hätte er den Angreifer sofort getötet, doch er wollte ihn dem König übergeben.
In dem Moment, als er zustieß, drehte der Mann sich, und das Messer traf nicht seinen Arm, sondern seine Brust. Wahrscheinlich tödlich.
„Talal!“ Linneas Aufschrei ließ ihn herumwirbeln.
Drei Beduinen standen im Torbogen, Messer in den Händen.
„Prinz Talal“, sagte der Älteste. „Wir haben euern Ruf gehört und sind gekommen.“
Talal war sich gar nicht bewusst gewesen, dass er diesen Urschrei ausgestoßen hatte, jenes Heulen, das die alten Beduinen zum Kampf rief. Linnea in der Gewalt eines Khaldun zu sehen, hatte einen Moment lang sein Gehirn ausgeschaltet.
Er schritt zu den drei Männern und umarmte sie. „Allah sei Dank, dass ihr in der Nähe wart. Ich werde es nicht vergessen.“
Der Älteste lächelte. „Wir haben unser Lager ziemlich weit entfernt von der Ruine aufgeschlagen und sind erst spät gekommen, Prinz. Ihr braucht unsere Hilfe nicht mehr.“
„Doch“, entgegnete Talal. „Mein Feind muss ins Krankenhaus.“
Der alte Beduine zuckte mit den Schultern. „Warum sollten wir uns Mühe mit ihm machen?“
„Wir brauchen Informationen von ihm, bevor er stirbt“, erklärte Talal. „Bringt ihn ins Krankenhaus und bleibt bei ihm, bis ich komme.“
Ohne ein weiteres Wort trugen die Beduinen den bewusstlosen Mann aus der Ruine. Talal zog Linnea in seine Arme. „Zeit, dass wir zurück zum Palast kommen.“ Er führte sie durch den Torbogen. Dann bemerkte er ihre nackten Füße und die Blutspuren, die sie auf dem Boden hinterließ.
Er fluchte auf Arabisch, hob sie hoch und trug sie zum Wagen.
Was er für Linnea empfand, war weit mehr als das Verlangen eines Mannes nach einer schönen Frau. Er wusste, dass er sie mit seinem Leben beschützen würde, aber das Wort Liebe hatte er noch nie benutzt. Auch jetzt kam ihm das Wort nicht über die Lippen, obwohl die Frau, die er auf den Armen trug, ihm mehr bedeutete als alles andere auf der Welt.
10. KAPITEL
Auf der Rückfahrt zum Palast hielt Talal Linnea in seinem Arm, und sie klammerte sich an ihn, als sei er der einzige Rettungsanker in einem unruhigen Meer.
„Ich habe dich rufen gehört“, sagte sie. „Aber er – Basheem Khaldun – hat mich mit dem Messer bedroht, und ich konnte nicht antworten. Ich habe versucht, den Weg für dich zu markieren. Hast du das Collier und die Ohrringe gefunden?“
Er drückte sie kurz an sich. „Ja. Mach nur keine Gewohnheit daraus, mit Brillanten um dich zu werfen. Wir hatten Basheems Spur übrigens schon vorher bis zu den Ruinen verfolgt, aber als wir dort ankamen, war er fort. Ich dachte mir, dass er dich dorthin bringen würde.“
Heute Abend war er Basheem dicht auf den Fersen gewesen, als er voller Panik feststellte, dass die Spur ihn zum Palast führte. Zu Linnea. In dem Moment hatte er erkannt, wie viel sie ihm bedeutete, und gebetet, dass er nicht zu spät kommen würde – was fast geschehen wäre.
„Du bist sehr tapfer gewesen.“
Am Palast angekommen, brachte Talal Linnea umgehend in ihre Suite. Zuerst einmal mussten ihre Wunden behandelt werden, und er beabsichtigte, sich selbst darum zu kümmern.
Behutsam legte er sie auf das Bett und wies die Dienerinnen an, Badewasser einzulassen und Verbandszeug zu holen. Linnea zog Talal zu sich herunter und flüsterte ihm ins Ohr: „Lass mich nicht mit ihnen allein. Eine von ihnen hat Verbindungen zu Basheem.“ Sie erschauerte. „Die, die mir die Nachricht überbracht hat.“
„Wer ist es?“
„Ich weiß es nicht. Es war dunkel.“
Eine Verräterin im Palast! Nicht das erste Mal, und leider würde es auch nicht das letzte Mal sein.
„Ich werde sie finden“, versprach er grimmig. „Keine Sorge, ich bleibe bei dir, bis es dir besser geht. Und wenn ich fort bin, wird Großmutter Noorah sich um dich kümmern. Du bist nicht allein.“
Als das Bad gerichtet war, schickte er die Dienerinnen fort. Langsam knotete er den Gürtel
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