Baccara Extra Band 02: Ein Wüstenprinz zum Küssen / Heiße Stunden in Mendocino / Die Schöne und das Biest / Ausgerechnet ein Millionär! / (German Edition)
ist?“
„Nein, das wusste ich nicht. Da wird sie aufpassen müssen, dass er ihr nicht wegen eines Notrufs abhandenkommt.“
Ritas Worte sollten sich als prophetisch erweisen. Keine fünf Minuten nach diesem Gespräch unter Geschwistern bemerkte Nicholas, wie Gails Begleiter zuerst sein Handy aus der Tasche holte, sich nach einem kurzen Gespräch an Gail wandte und etwas zu ihr sagte. Nicholas stellte sein Glas auf dem Tresen ab und schlenderte zu den beiden hinüber.
Dort angekommen streckte er dem Mann mit dem netten Gesicht und der schon sehr hohen Stirn lächelnd die Hand entgegen. „Hallo, ich bin Nicholas Barone. Gail kümmert sich um meine Tochter.“ Und gleich auch um mich, fügte er in Gedanken schadenfroh hinzu.
„Freut mich, Sie kennenzulernen. Ich bin Dr. Gallimore. Ich habe Gail gerade erklärt, dass ich schon wieder gehen muss. Ein Notruf.“
„Wie bedauerlich“, sagte Nicholas, „aber seien Sie ganz beruhigt. Ich sorge dafür, dass Gail sicher nach Hause kommt.“
„Ich kann dich natürlich auch noch zu Hause vorbeibringen“, wandte Dr. Gallimore sich an Gail.
Der Gute hofft bestimmt auf einen Abschiedskuss, dachte Nicholas. Das musste verhindert werden. „Aber ich bitte Sie, machen Sie sich keine Umstände. Außerdem würde ich Gail noch gern dem Rest meiner Familie vorstellen. Wie gesagt, ich kümmere mich persönlich um ihre sichere Heimkehr.“
„Ist schon gut, du solltest nicht länger warten.“ Gail drückte den Arm ihres Begleiters. „Ich rufe dich an. Und das nächste Mal, wenn wir ausgehen, gibt es keine Unterbrechung.“
Träum du nur, sprach Nicholas im Stillen vor sich hin, als er dem davoneilenden Arzt nachblickte. Dann wandte er sich an Gail. „Meinen Schwestern und meinem Bruder Joe bist du ja schon begegnet. Irgendwo muss noch mein Onkel Paul sein. Derrick, Daniel und Emily sind auch hier.“
Gail verzog das Gesicht. „Du hast nicht zufällig einen Stift und Papier bei dir? Oder erwartest du, dass ich mir die Namen alle merke?“
„Keine Angst, das wird schon.“ Damit bot er ihr seinen Arm an.
Die nächste halbe Stunde verbrachten sie mit dem Kennenlernen weiterer Mitglieder der weitverzweigten Barone-Familie. Sie wurde dem erwähnten Onkel Paul vorgestellt, einem zurückhaltenden Mann, der in allem das Gegenteil von Nicholas’ weltmännischem Vater war.
Als Nächstes kam Derrick, Pauls Sohn, der außerhalb Bostons eines der Zweigwerke leitete, und dessen offenes, freundliches Wesen Gail ebenso gefiel wie das seiner fröhlichen Schwester Emily. Je mehr Barones Gail kennenlernte, desto mehr wünschte sie sich, selbst Mitglied einer so großen Familie zu sein.
Schließlich hatten sie es fürs Erste geschafft.
„Kann ich dir etwas zu trinken holen?“, fragte Nicholas.
„Ja gern, ein Wasser bitte“, erwiderte sie. Lieber kein Bier oder Wein, sie wollte einen klaren Kopf bewahren – soweit das in seiner Gegenwart überhaupt möglich war, wenn er ihr seine ungeteilte Aufmerksamkeit schenkte. Unter seinem Blick fühlte sie sich wie Aschenputtel auf dem Ball. Die Frage war nur: Was würde um Mitternacht geschehen?
Inzwischen standen sie an der kleinen Bar. Gail trank in gierigen Zügen.
„Lass uns eine kleine Pause machen“, schlug Nicholas vor und führte sie in den angrenzenden Raum mit einem riesigen offenen Kamin.
„Ich würde deine anderen beiden Brüder eigentlich auch noch gern kennenlernen“, sagte sie.
„Reese und Alex? Die sind beide nicht hier. Reese ist irgendwo mit seinem Segelboot auf den Meeren dieser Welt unterwegs. Und Alex ist Pilot bei der Marine.“
„Gibt es auch jemand in deiner Familie, der etwas Langweiliges macht?“
Nicholas zuckte lächelnd mit den Schultern. „Meiner Mutter wäre das bestimmt sehr recht gewesen.“
„Kann ich mir vorstellen. Hast du nicht noch einen Cousin erwähnt? Irgendeinen Zwillingsbruder von jemandem?“
„Derricks Bruder Daniel“, erwiderte er mit zusammengekniffenen Augen. „Aber dem musst du nicht unbedingt begegnen.“
Etwas in seinem Tonfall versetzte sie in leichte Aufregung. „So? Und weshalb nicht, wenn ich fragen darf?“
„Er ist so eine Art Berufsschürzenjäger und Frauenheld.“
„Ah ja. Und was unterscheidet ihn dann von dir?“ Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln, und ihre Augen blitzten amüsiert.
„Ich habe wenigstens am Tag einen ganz reellen Job“, lautete seine Antwort. Gemeinsam schlenderten sie nun weiter in einen stilleren Teil des Hauses. In einer
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