Baccara Extra Band 5 (German Edition)
üppige Haar umrahmte ein zierliches Gesicht mit fein geschwungenen Brauen, hohen Wangenknochen und einem vollen, sinnlichen Mund. Die großen Augen waren von einem dunklen, unergründlichen Braun.
Jethro gab sich einen Ruck und trat auf sie zu. „Celia Scott? Ich bin Jethro Lathem.“
Celia blickte auf. Ein kräftiger, hochgewachsener Mann stand vor ihr. Sie unterzog ihn einer raschen Musterung: dichtes, lockiges braunes Haar, stahlblaue Augen, braun gebrannte, wettergegerbte Haut, ein sehr energisches Kinn. „Hallo, Mr Lathem“, begrüßte sie ihn und lächelte verhalten.
„Nennen Sie mich bitte Jethro“, erwiderte er. „Haben Sie Lust, mit mir zu frühstücken? Auf dem Weg hierher habe ich ein kleines Restaurant entdeckt.“
„Nein, vielen Dank. Ich habe heute Nacht wieder Dienst und muss schleunigst ins Bett.“
„Wie wär’s dann zum Dinner? Irgendetwas müssen Sie ja schließlich essen.“
„Können Sie denn nicht jetzt gleich zur Sache kommen?“
„Nein.“
Celia seufzte ergeben. „Na gut, wenn Sie darauf bestehen. Wir treffen uns um fünf im ‚Seaview Grill‘. Einverstanden?“
„Einverstanden.“ Er ließ den Blick unverhohlen über ihre aufregende Figur gleiten. „Schlafen Sie gut, Celia Scott.“
Heiße Röte stieg Celia in die Wangen. Glücklicherweise bemerkte er es nicht, denn er hatte sich bereits abgewandt und ging zu seinem Wagen.
Celia blieb wie angewurzelt stehen und blickte ihm nach. Welcher Teufel hatte sie bloß geritten, sich von diesem attraktiven Mann einladen zu lassen? Sie musste wohl endgültig den Verstand verloren haben.
2. KAPITEL
Der Wecker riss Celia um Viertel nach vier am Nachmittag aus dem Schlaf. Sie duschte rasch und zog sich dann an: Jeansrock, Lederstiefel und eine grüne Seidenbluse. Und jede Menge Rouge und Mascara, um auch noch die letzten Spuren der durchwachten Nacht aus ihrem Gesicht zu tilgen.
Punkt fünf Uhr parkte sie ihren Wagen neben Jethros Nissan vor dem „Seaview Grill“ und lief die Treppen hinauf. Es überraschte sie nicht, dass Jethro den besten Tisch des Lokals ergattert hatte. Sie begrüßte ihn mit einem kühlen Lächeln, als er aufstand, um ihr einen Stuhl anzubieten.
Als sie sich setzte, spürte sie seine Hand ganz leicht über ihre Schulter streichen. Das erregende Prickeln, das sie dabei überlief, machte sie noch nervöser. „Sie wollen sich also bei mir bedanken, dass ich Ihnen den Hubschrauber zur Rettung geschickt habe?“
„Ja, ich bin Ihnen sehr dankbar.“
„Was genau ist eigentlich passiert?“
„Oh, das Übliche … eine Verkettung unglücklicher Umstände“, erwiderte er ausweichend. „Möchten Sie einen Aperitif?“
„Nicht vor der Arbeit, danke. Als ich Sie das erste Mal nach Ihrer Position fragte, musste ich ziemlich lange auf Ihre Antwort warten.“
„Es lief alles ein bisschen durcheinander. Was empfehlen Sie mir? Vielleicht die Meeresfrüchte?“
„Die Kammmuscheln sind hier göttlich.“ Er beabsichtigte offenbar nicht, mehr als unbedingt nötig über die Unglücksnacht preiszugeben. „Ihr Kinn – die beeindruckende Schramme stammt sicher nicht aus einer Kneipenschlägerei in St. John’s. Ist es auf der ‚Starspray‘ passiert?“
Seine Augen flackerten. „Hören Sie auf zu bohren.“
„Jethro“, sagte sie und wurde sich bewusst, wie sehr sie es genoss, sich seinen Namen auf der Zunge zergehen zu lassen. „Sie haben mich zu dieser Einladung gedrängt. Ich hasse es, übers Wetter zu reden – das tue ich schon genug während meiner Arbeit. Man sagt, Sie hatten die Grippe, deswegen hat Dave das Ruder übernommen.“
„Woher wissen Sie das?“
„Dave hat es einem Kollegen erzählt, um klarzustellen, dass nicht Sie für den Unfall verantwortlich waren.“
„Der Skipper ist immer verantwortlich.“
„Er behauptete auch, Sie hätten ihm das Leben gerettet.“
„Er erzählt eine Menge, wenn der Tag lang ist.“ Jethro wollte das Thema nicht weiter verfolgen. „Also, nehmen Sie die Kammmuscheln?“
„Worauf Sie wetten können. Mit Bratkartoffeln, Krautsalat und einer großen Cola, die mich hoffentlich die ganze kommende Nacht wachhält.“ Sie sah ihn herausfordernd an. „Also, wie haben Sie sich Ihr Kinn angeschlagen?“
„Kurz bevor der Helikopter auftauchte. Ich hätte die Rettungsleine fast nicht mehr zu fassen bekommen. Die Jacht lief so schnell voll Wasser, dass die Pumpen nicht nachkamen.“
Einem plötzlichen Impuls folgend, beugte Celia sich vor und legte eine
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