Baccara Extra Band 5 (German Edition)
Hand auf seine. „Es tut mir wirklich leid um die ‚Starspray‘, Jethro.“
Nach einem Blick auf ihre Finger sagte er: „Kein Ring. Kein Verlobter und vermutlich auch kein Ehemann. Auch keine Liebhaber?“
Sie zog die Hand weg, als hätte sie sich verbrannt. Liebhaber. Im Plural. Fast schon zum Lachen, wäre sie nicht so verdammt wütend gewesen. Sie winkte die Kellnerin heran. „Hi, Sally. Für mich bitte das Übliche mit einer Extraportion Zitrone.“
„Dasselbe für mich, aber statt der Cola bitte ein Bier“, gab Jethro seine Bestellung auf.
Sally bedachte ihn mit einem hingerissenen Lächeln. „Ja, Sir. Kommt sofort.“
Nachdem Sally außer Hörweite war, fragte Celia irritiert: „Reagieren Frauen immer so auf Sie?“
„Falls ja, dann sind Sie die berühmte Ausnahme, die die Regel bestätigt.“
Celia unterzog ihn einer, wie sie hoffte, unauffälligen Musterung. Bemerkte die Spuren der kürzlich überstandenen Strapazen in seinem Gesicht. Seine Kleidung, sportlich-lässig, war von hervorragender Qualität, und die Aura von Autorität, die Jethro umgab, rührte sicher nicht nur daher, dass er der Skipper der „Starspray“ war.
Aber da gab es noch mehr, viel mehr. Sie stellte eben nicht die berühmte Ausnahme der Regel dar, war alles andere als immun gegen seine überwältigende Ausstrahlung. Jethro Lathem war zweifellos der erotischste Mann, der ihr je begegnet war. Die dunklen Löckchen, die sich in seinem Nacken kräuselten, die Art, wie das Hemd seine breiten Schultern umspannte, die markanten Züge … Sie ertappte sich bei dem Wunsch, die Linie seiner fein geschwungenen Lippen nachzuzeichnen, die Wärme seiner Haut unter ihren Fingern zu spüren. Was, wenn sie sich einfach vorbeugte, um ihn zu küssen …?
Jetzt aber mal langsam, Celia .
Als hätte er ihre Gedanken gelesen, streckte er die Hand aus und fuhr ihr mit der Fingerspitze zart über die Lippen.
Sie riss den Kopf zurück. „Lassen Sie das!“
Er sah ihr in die Augen, während er leise sagte: „Ihre Stimme … in jener Nacht über Funk. Da war irgendetwas Besonderes. Ich wollte Sie nicht treffen, um mich zu bedanken, sondern um Sie kennenzulernen.“
„Oh.“
„Sie haben eine schöne Stimme – singen Sie vielleicht auch?“
„Früher habe ich mal im Chor gesungen.“ Damals auf der teuren Privatschule, auf die ihr Vater sie mit vierzehn geschickt hatte. Ein halbes Jahr später hatte sie es geschafft, von der Schule zu fliegen, was ein großer Triumph für den rebellischen Teenager gewesen war.
„Sopran“, riet Jethro.
„Stimmt.“ Sie wechselte das Thema. „Was arbeiten Sie eigentlich?“
„Ich bin im Schiffbau tätig“, erwiderte er vage. „Das Meer hat mich schon immer fasziniert.“ Nachdem Sally ihnen die Drinks serviert hatte, zog er einen weißen Umschlag aus der Jackentasche. „Celia, ich wollte Ihnen irgendetwas Gutes tun. Keine Ahnung, was Sie verdienen, aber damit können Sie sich etwas Schönes kaufen oder eine kleine Reise machen.“
„Geld?“ Celias Stimme klang abweisend.
„Ja, Geld. Genauer gesagt, ein Scheck. Sie haben doch nichts dagegen einzuwenden?“
„In jener Nacht habe ich lediglich meine Arbeit getan, für die ich sehr gut bezahlt werde.“
„Daran zweifle ich nicht. Was ich meine, ist sozusagen das Sahnehäubchen.“
„Ich kann Ihr Geld unmöglich annehmen.“
„Seien Sie nicht so zimperlich.“ Er schob ihr den Umschlag zu. „Jeder kann mehr Geld gebrauchen.“
Den Blick fest auf Jethro gerichtet, nahm sie den Umschlag und riss ihn mittendurch.
„Eine wahrhaft melodramatische Geste“, kommentierte Jethro spöttisch.
Sie funkelte ihn wütend an. „Sie können mein Essen bezahlen. Damit wären wir dann quitt.“
Welche Ironie des Schicksals! Celias Vater war millionenschwer, und Celia selbst hatte mit fünfundzwanzig den Treuhandfonds ihrer Mutter geerbt. Sie brauchte Jethros Geld nicht, sie hatte mehr als genug. Doch dieses kleine Detail würde sie ihm verschweigen. Zu oft waren die Männer nur hinter ihrem Geld her gewesen, Darryl Coates eingeschlossen.
Einer der Vorteile des Lebens in Collings Cove war ihre Anonymität. Celia lebte in einem bescheidenen Stadthaus, und ihren Wagen leistete sie sich von ihrem Gehalt. Die Cessna war auf einem kleinen Flughafen zwanzig Meilen entfernt untergestellt. Ein Geheimnis, das sie lediglich mit Paul teilte.
„Wie soll ich Ihnen also meine Dankbarkeit beweisen, wenn Sie mein Geld nicht annehmen wollen?“
„Ganz
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