Baccara Extra Band 5 (German Edition)
stellte Cami klar. „Es gibt keinen Grund, sauer auf mich zu sein.“
Dimi ließ die Hand sinken. „Das werde ich Mom erzählen. Und auch Tanner! Was wird der bloß davon halten?“
„Okay, hau schon ab und verpetz mich, wie du es früher auch immer getan hast.“ Zielstrebig ging Cami zur Tür. „Bring mich ruhig in Schwierigkeiten, obwohl ich dir nur zu deinem Glück verhelfen wollte.“ Sie wandte sich an Mitch. „Es tut mir leid, wenn ich dich benutzt habe. Ich wollte ihr nur den Weg aufzeigen.“
Mitch unterdrückte ein Lächeln. „Ich verstehe schon.“
„Siehst du?“, sagte Cami zu ihrer Schwester. „Er begreift es.“ Krachend fiel die Tür ins Schloss, aber nur, um Sekunden später wieder geöffnet zu werden. Cami lief noch einmal schnell in die Küche und schnappte sich die Schale mit den restlichen Chips.
„Hey!“, protestierte Dimi.
Wortlos verschwand Cami wieder durch die Tür.
Es entstand eine längere Pause. Schließlich brach Dimi das Schweigen. „Ich glaube, ich muss mich für das Verhalten meiner Schwester entschuldigen.“
„Nein.“
„Nein?“
Mitch wollte keine Entschuldigung, sondern den Kuss, den er vorhin fast bekommen hätte. Aber diesmal wollte er ihn von der richtigen Dimi, die ihn leicht verlegen, aber irgendwie auch neugierig ansah. „Wir können es jetzt aus dem Weg räumen“, schlug er vor.
„Was sollen wir aus dem Weg räumen?“ Doch sie leckte sich über die Lippen, und ihr Blick hing an seinem Mund.
„Du weißt, was ich meine.“
„Ich weiß nicht einmal, weshalb du hier bist. Was suchst du in meiner Küche?“
„Ich wollte dich abholen.“
„Aha. Du dachtest wohl, dass ich nach dem gestrigen Blödsinn nicht mehr auftauchen würde. Das heißt mit anderen Worten, dass ich nicht gefeuert bin. Du brauchst mich also weiterhin.“
„Ja, ich brauche dich“, murmelte er und war über sich selbst erstaunt.
Sie trat einen Schritt zurück und stand nun eingeengt zwischen Geschirrspüler und Backofen.
Er stellte sich vor sie.
„Ich mag keine Machos und keine sexistischen Männer“, sagte sie.
Mitch umfasste ihre Hüften und drehte Dimi kurzerhand herum, sodass er nun eingeengt vor ihr stand. „Okay, dann bist du jetzt eben die sexistische Frau. Ich werde mich schon zu wehren wissen, wenn es so weit ist …“
Sie berührte seine Lippen mit dem Finger. „Nimm nicht das Wort Sex in den Mund.“
„Warum nicht?“
„Weil meine Knie dann immer weich werden.“
„Ja?“ Das gefiel ihm. Sie stand sehr dicht, mit leicht geöffneten Lippen vor ihm. Das gefiel ihm erst recht. „Küss mich, Dimi.“
Sie musste schlucken. „Das wäre sehr unvernünftig.“
„Warum? Wir wollen es doch beide“, sagte er.
„Tust du immer das, was du willst?“
„Absolut. Das ist einer der Vorteile, wenn man erwachsen ist. Ich kann so lange aufbleiben, wie ich will, ich brauche keinen Spinat zu essen … und ich kann küssen, wen ich will, auch wenn es sehr unvernünftig ist.“
Sie sah ihn nachdenklich an.
„Überleg nur mal, wie sich das auf unsere heutige Show auswirken könnte“, sagte er, und im selben Moment wurde ihm bewusst, dass er gerade einen schweren Fehler begangen hatte. Er brauchte nur in ihre kühlen Augen und auf den hart gewordenen Mund zu blicken.
„Ja, das stimmt“, sagte sie und rückte von ihm ab. „Das ist alles für die Show.“ Ihr Lächeln gefror. „Dann sollten wir es lieber für die Kamera aufsparen, nicht wahr?“
Sie griff nach ihrer Tasche und ging hinaus, ohne Mitch auch nur anzusehen.
„Das nächste Mal nimmst du sie gleich in die Arme, ohne vorher dummes Zeug zu reden“, murmelte er vor sich hin.
5. KAPITEL
Dimi hatte gerade Lippenstift aufgetragen, als jemand an ihre Garderobentür klopfte.
„Deine Sachen sind da!“, hörte sie Leos Stimme rufen.
Was für Sachen denn? fragte sich Dimi. Schließlich trug sie während der Show immer ihre eigene Garderobe. Wahrscheinlich war das nur wieder irgendein Gag ihrer Mitarbeiter. Vorsichtig öffnete sie die Tür.
Leo hielt einen Kleiderbügel in der Hand, auf dem unter einer hauchdünnen, schwarzen Bluse ein knapper, ebenfalls schwarzer Push-up-BH und eine schwarze Hüfthose hingen. Dimi bezweifelte, ob die Hose überhaupt ihre vollen Hüften bedecken würde. In der anderen Hand hielt Leo ein paar hochhackige Sandalen, die fürchterlich unbequem aussahen.
„Das ist alles für dich angefertigt worden“, klärte Leo sie auf.
Tatsächlich konnte Dimi auf der
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