Baccara Extra Band 5 (German Edition)
legte Harry die Hand auf den Arm. „Auf jeden Fall wirst du bei O’Brien Publications mit offenen Armen aufgenommen. Du bist ein sehr guter Geschäftsmann, Harry.“
„Danke.“
„Außerdem fände ich es toll, wenn du nach New York kämest. Ich kenne übrigens ein paar nette heiratsfähige Damen.“
Obwohl sein Herz schwer war, setzte Harry sofort sein Ladykiller-Grinsen auf. „Vielleicht in ein paar Monaten.“
„Lass dir Zeit. Aber jetzt mache ich dir erst mal ein Gästezimmer zurecht. Du wirst wohl nicht so bald nach Hause fliegen, oder?“
„Ich glaube nicht. Aber ich will euch nicht zur Last fallen. Ich kann mir auch ein Hotelzimmer nehmen.“
„Du fällst uns nicht zur Last. Wir haben vier Gästezimmer, und du kannst von hier aus deine Geschäfte erledigen.“ Darci zeigte Harry sein Zimmer. Sie verstand vollkommen, dass er erst mal eine Weile allein sein wollte.
Als Cameron nach Hause kam, erzählte sie ihm schnell, was passiert war.
„Diesmal hat es der alte Intrigant übertrieben“, brummte Cameron. „Natürlich kann ich für Harry eine Stelle finden. Falls er das wirklich will.“
Darci nickte nachdenklich. „Ich glaube schon. Aber ich habe eine Idee. Warte damit noch eine Woche.“
Cameron blickte sie überrascht an. „Wieso denn? Er könnte schon am Mittwoch anfangen. Wir haben im Moment so viel zu tun, dass wir gut Unterstützung gebrauchen können.“
„Nein, lass uns lieber noch ein bisschen warten. Vielleicht sieht Grandpa Joe ein, dass er einen Fehler gemacht hat. Aber es geht mir vor allem um Megan. Wenn sie Harry wirklich liebt, wird sie womöglich etwas unternehmen. Wir wissen doch beide nur zu gut, wie sehr der Stolz einem im Weg stehen kann.“
Cameron zog sie an sich. „Ja, ich weiß. Dein Großvater und meine Schwester haben uns geholfen, ihn zu überwinden. Andernfalls wären wir vielleicht nie zusammengekommen.“
„Eben. Jetzt ist es an uns, Harry Zeit zu lassen.“
„Du hast recht.“ Cameron küsste sie, und sie erwiderte zärtlich seinen Kuss.
„Wie wär’s mit einem späten Mittagsschläfchen?“, fragte er.
Darci lachte. „Als ob wir jemals groß zum Schlafen kommen würden.“
11. KAPITEL
Fax
Von: Harry Sanders
An: Joe Jacobsen
Wie ich Dir bereits mitteilte, kündige ich mein Arbeitsverhältnis zum 10. Juni. Bis dahin nehme ich meinen Resturlaub in Anspruch. Meine Eltern habe ich von meiner Entscheidung unterrichtet.
H.S.
Interne Nachricht Jacobsen Enterprises
Von: Andrew Sanders, Direktor
An: Joe Jacobsen, Generaldirektor
Habe ich Dich nicht davor gewarnt, Dich einzumischen? Ich muss Dir sagen, Deine Tochter Lily ist nicht gerade glücklich über diese Entwicklung. Sie wird sich wahrscheinlich noch selbst bei Dir melden, falls das nicht schon geschehen ist.
A.S.
Interne Nachricht Jacobsen Enterprises
Von: Joe Jacobsen, Generaldirektor
An: Andrew Sanders, Direktor
Ja, Lily hat mich angerufen, und meine liebe Henrietta hat mir auch schon zugesetzt. Jetzt fang Du nicht auch noch damit an. Dessen ungeachtet habe ich Megan MacGregor zur Vizepräsidentin der Entwicklungsabteilung ernannt. Ich erwarte, dass Du Dich am Donnerstag um eins mit ihr zum Lunch triffst, um alles Weitere mit ihr zu besprechen.
J.J.
„Gratuliere!“, rief Cheryl, als Megan am Donnerstagmorgen aus dem Lift kam. „Ab morgen dürfen Sie in den vierundzwanzigsten Stock fahren. Ich habe Ihre Sachen schon alle zusammengepackt. Und denken Sie an Ihre Verabredung zum Lunch mit Mr Sanders.“
„Danke“, sagte Megan. „Und vergessen Sie nicht, Sie ziehen mit mir nach oben.“ In ihrer neuen Stellung hatte Megan Anspruch auf eine eigene Sekretärin, und sie hatte sich Cheryl ausgesucht.
Megan betrat ihr winziges Büro. Es war ein seltsames Gefühl, heute zum letzten Mal hier zu sein. Um ein Uhr würde sie sich mit Mr Sanders treffen. Der Direktor von Jacobsen Enterprises würde mit ihr zu Mittag essen!
Aber schließlich war sie jetzt stellvertretende Direktorin. Plötzlich erschrak sie. Andrew Sanders war Harrys Vater. Und sie hatte den Job, den Harry wollte.
Megan seufzte, von Schuldgefühl überwältigt. Seit Montagnachmittag war die ganze Firma wegen Harrys Kündigung in Aufruhr. Und Grandpa Joe hatte sofort alle per E-Mail von ihrer Beförderung benachrichtigt.
Seitdem hatten ihr viele Menschen gratuliert, wenn auch eher zurückhaltend. Alle wunderten sich, dass sie dem Enkel vorgezogen wurde, und fragten sich, was in New York passiert war.
Megan verstand es
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