Baccara Extra Band 5 (German Edition)
heiße Affäre, nur leider habe ich den Fehler gemacht zu glauben, du wärst anders als die anderen Frauen, mit denen ich im Bett war.“
Seine Worte trafen Megan wie ein Schlag ins Gesicht. „Ich bin anders“, sagte sie, während sie mit ihm in den Lift stieg. „Harry, ich liebe dich.“
Er schnaubte abfällig. „Worte bedeuten gar nichts, Megan.“
Sie folgte ihm in sein Zimmer. „Bitte, Harry.“
Er warf seine Sachen achtlos in den Koffer. „Ich weiß nicht, was du empfindest. Das Einzige, was ich weiß, ist, dass du letztendlich nur an dich denkst. Und du scheust kein Mittel, um dein Ziel zu erreichen.“
Er würde gehen. Sie musste ihn aufhalten. „Ich habe dich nicht benutzt. Ich liebe dich doch.“
„Spar dir deine Worte für jemand anders auf.“ Er nahm seinen Koffer und ging zum Fahrstuhl.
Megan lief hinter ihm her. Noch nie hatte sie solche Panik verspürt. „Harry, wir hatten uns doch versprochen, immer über alles zu reden.“
Sein Gesicht war eine reglose Maske. Sie merkte nur an den Falten um seinen Mund, wie verletzt er war.
„Es gibt nichts mehr zu bereden.“
Der Fahrstuhl öffnete sich, und Grandpa Joe kam heraus.
„Wohin willst du?“, fragte er.
„Ich räume das Feld.“ Harry stieg in den Aufzug und drückte den Knopf nach unten. „Dir kann ich sowieso nichts recht machen. Du und dein Protégée, ihr werdet die Pressekonferenz wohl allein schaffen. Ich nehme bis auf Weiteres Urlaub. Und wie gesagt, morgen bekommst du meine Kündigung.“
Die Tür schloss sich, bevor Joe oder Megan etwas erwidern konnten.
„Der Junge war schon immer so bockig. Keine Sorge, bald wird er sich wieder beruhigen. Jetzt muss ich mich erst mal ums Geschäft kümmern. Ich bin zum Dinner mit dem Botschafter verabredet. Sie kommen doch sicher mit?“
Megan versuchte krampfhaft, ihre Tränen zurückzuhalten. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als Joe zu vertrauen. Und außerdem war sie auf ihren Job angewiesen. „Ja“, antwortete sie. „Ich ziehe mich nur schnell um.“
„Ich erwarte Sie in meiner Suite. Genügen Ihnen zehn Minuten?“
„Ja, natürlich.“
Oh Gott, was hatte sie getan?
„Harry! Was willst du denn hier?“ Darci warf einen konsternierten Blick auf den Koffer. „Um Himmels willen, was ist denn passiert?“
Harry trat in die Eingangshalle. „Wenn er nicht mein Großvater wäre, würde ich ihn glatt erwürgen.“
„Komm erst mal rein. Ich sitze gerade draußen auf der Dachterrasse und lese. Es ist so schönes Wetter heute. Willst du was trinken?“
„Bourbon.“
Darci runzelte die Stirn. „Wenn du einen Bourbon brauchst, sollst du ihn bekommen.“
„Ein Eistee tut‘s auch.“ Was Harry brauchte, war Megan. Er trat auf die Terrasse. Der Blick auf den Central Park war fantastisch. Er lehnte sich über die Brüstung und blickte hinunter in Richtung Times Square, der jedoch von hier aus nicht zu sehen war.
Es war ein wunderbar warmer Maitag, aber das deprimierte Harry nur noch mehr.
Darci kam mit dem Tee zurück. „Und jetzt sag mir, was los ist.“
Harry setzte sich und begann zu erzählen, während Darcis Miene immer erstaunter wurde. „Es tut mir leid, Harry.“
Er strich sein Haar zurück. „Am meisten verletzt mich, dass sie gesagt hat, sie liebt mich. Wie kann man jemanden, den man liebt, so vor den Kopf stoßen?“
Klugerweise antwortete Darci nicht.
Harry stand abrupt auf und begann auf der Terrasse auf und ab zu gehen. „Für wie dumm hält sie mich eigentlich? Sie hat genau gewusst, wie sehr mir an dieser Stelle liegt.“
„Harry, ich weiß nicht, was ich sagen soll.“
Er ließ sich bereitwillig von ihr in den Arm nehmen. „Weißt du, Darci, die ganze Sache hat auch ihr Gutes. Ich habe ihr nie gesagt, was ich für sie empfinde. Wenigstens habe ich nicht meinen Stolz verloren. Obwohl, vielleicht geschieht es mir ganz recht. Wer weiß, wie viele Frauen ich im Leben schon verletzt habe. Nun bin ich eben an der Reihe.“
Darci trat zurück. „Was wirst du jetzt tun?“
Harry lachte bitter auf. „Ich werde wohl von meinem Investmentfonds leben wie Cousin Shane.“
Darci schüttelte heftig den Kopf. „Nein, das ist keine Alternative. Du brauchst Arbeit. Cameron musste heute für ein paar Stunden ins Büro, weil er Verhandlungen mit einer asiatischen Firma laufen hat und wegen der Zeitverschiebung nicht innerhalb der normalen Arbeitszeit telefonieren kann. Aber er kommt gleich, und dann werden wir überlegen, was wir tun können.“
Sie
Weitere Kostenlose Bücher