BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01
wieder an.
„Ich bin okay “, darauf bestand sie – wenigstens körperlich.
Seine Hand schloss sich um ihren Arm, und er führte sie zur Betonbarriere. „Komm, setz dich hin. Ich fühle mich besser, wenn du es tust.“
„Ich bin es nicht, die blutet“, stellte sie fest.
Er berührte seine Wange, als hätte er den Schnitt noch gar nicht bemerkt. „Dann setz dich neben mich, und leiste mir Gesellschaft.“
Allerdings kam keiner von ihnen dazu, sich hinzusetzen. Die Cops versuchten herauszufinden, was passiert war, und den Verkehr zum Fließen zu bringen. Bald waren sieben Streifenwagen am Unfallort, zusammen mit einem Feuerwehrwagen und drei Notarztwagen.
Es gab mehrere Zeugen. Jeder hatte eine leicht abweichende Version der Geschehnisse. Immerhin waren sich alle bei einer Sache einig: Die Insassen des weißen Dodge hatten auf den Nissan geschossen, und die Insassen des Nissan hatten zurückgeschossen.
„Hat jemand die Nummernschilder notiert?“, fragte ein Streifenpolizist.
Dante sah Lorna an. „Die Zahlen?“
Sie dachte an den weißen Dodge, und drei Zahlen kamen ihr glasklar in den Sinn. „Der Dodge hat 873.“ Nummernschilder in Nevada bestanden aus drei Zahlen, gefolgt von drei Buchstaben.
„Haben Sie die Buchstaben?“
Lorna schüttelte den Kopf. „Ich erinnere mich leider nur an die Zahlen.“
„Das wird die Suche deutlich einschränken. Was ist mit dem Nissan?“
„Hmm … 612.“
Dantes Handy klingelte. Er zog es aus der Fronttasche seiner Jeans und sah auf die Nummernanzeige. „Das ist Gideon“, sagte er und klappte das Telefon auf. „Was ist los?“ Er hörte einen Moment zu und sagte dann: „Keine gute Frage.“
Eine kurze Pause. „Ich erinnere mich.“
Sie redeten weniger als eine Minute, dann hörte Lorna ihn sagen: „Einen kurzen Blick in die Zukunft“, was sie sich fragen ließ, was los war. Er lachte gerade über etwas, was sein Bruder sagte, als sie ihre Arme um sich schlang. Die schreckliche, bis auf die Knochen gehende Kälte packte sie so plötzlich, als ob man sie in ein Becken voll Eiswasser geworfen hätte.
Dante sah sie scharf an und beendete abrupt den Anruf.
„Was ist los?“, fragte er in leisem Tonfall.
Sie kämpfte gegen die Wellen des Schwindelgefühls an. „Ich glaube, der verrückte Serienkiller ist uns gefolgt“, sagte sie.
10. KAPITEL
Dante legte seine Arme um sie. Ihr fiel auf, dass seine Körpertemperatur immer hoch war, als hätte er ein ewiges Fieber. Jetzt gerade fühlte sich die Hitze wunderbar an, wärmte Lornas kalte Haut.
„Konzentrier dich“, sagte er leise. „Stell dir vor, wie du den Unterschlupf baust.“
„Ich will keinen blöden Unterschlupf bauen. So was ist nie passiert, ehe ich dich getroffen habe, und ich will, dass es wieder aufhört.“
Er rieb seine Wange an ihrem Haar, und sie fühlte, wie er lächelte. „Mal sehen, was ich tun kann. In der Zwischenzeit sollten wir herausfinden, was die Probleme verursacht. Schließ deine Augen, sieh dich in Gedanken um, und sag mir, ob du irgendetwas aufnimmst. Zum Beispiel Veränderungen im Energiemuster von einem bestimmten Bereich.“
Dieser Vorschlag kam ihr viel praktischer vor, als imaginäre Schlupfwinkel für imaginäre Kristalle zu bauen. Sie tat, was er gesagt hatte, und lehnte sich gegen ihn, während sie im Geiste nach Unstimmigkeiten suchte. Sie wusste nicht, wonach sie „suchte“, aber sie fühlte sich dadurch besser.
„Soll das wirklich funktionieren? Oder versuchst du nur, mich abzulenken?“
„Es sollte funktionieren. Jeder hat ein Feld von persönlicher Energie, aber einige sind stärker als andere. Hypersensitive Menschen nehmen diese Energiefelder wahr. Du solltest sagen können, aus welcher Richtung ein besonders starkes Feld kommt, etwa so, wie man sagen kann, aus welcher Richtung der Wind weht.“
Das ergab für sie einen Sinn. Die Sache war nur die: Wenn sie hypersensitiv war, warum spürte sie dann nicht viel öfter solche Dinge? Abgesehen von dem einen Mal in Chicago, war sie sich nie irgendwelcher ungewöhnlichen Dinge bewusst gewesen.
Einige sind stärker als andere, hatte Dante gesagt. Vielleicht war sie ihr ganzes Leben lang größtenteils von normalen Menschen umgeben gewesen. Wenn dem so war, mussten diese Gefühle bedeuten, dass sie jetzt in der Nähe von Menschen war, die sehr starke Energiefelder hatten.
Der stärkste von allen hielt sie in seinen Armen. Während sie sich konzentrierte, beschloss sie, ihn als eine Art Muster zu
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