BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01
Wange und erinnerte sich an eine andere Zeit, an einen anderen Ort, als er diese Frau in den Armen gehalten hatte. Als er sie berührt hatte.
Er hatte gewusst, wer sie war, schon als sie sich das erste Mal begegnet waren. Dass sie eine Raintree-Prinzessin war, hatte seinen Appetit nur noch angeregt. Sie hatte keine Ahnung gehabt; und dass sie seinem Charme so einfach erlegen war, hatte ihn amüsiert. Sie hatten weniger als vierundzwanzig Stunden miteinander verbracht, und die Zeit war wie im Fieber vergangen. Egal, wie oft er sie genommen hatte – er hatte sie nur noch mehr gewollt.
„Du warst eine bezaubernde kleine Jungfrau“, erzählte Judah der schlafenden Mercy. „Süß. Sinnlich.“ Er strich über ihren schlanken Hals und erlaubte seinen Fingerspitzen, auf ihrem Puls zu verweilen.
Judah … Judah …
Er erstarrte, als er hörte, wie Mercy in Gedanken seinen Namen flüsterte. Er schloss seine Hand fester um ihren Hals, bemerkte plötzlich, was er tat, und lockerte den Griff. Irgendwie spürte sie seine Anwesenheit. Das war nicht gut. Wie sollte er ihr erklären, warum er hier war?
Er musste sie nach Hause und in Sicherheit bringen, ehe sie aufwachte. Wenn sie sich dort an irgendetwas erinnerte, glaubte sie vielleicht, von ihm geträumt zu haben. Träumte sie wohl manchmal von ihm?
Was kümmert mich das? Diese Frau bedeutet mir nichts.
Es war ein Zeitvertreib gewesen, der ihn viel zu lange verfolgt hatte. Er hatte nicht vergessen können, wie er aus tiefem Schlaf erwacht war und sie nicht mehr finden konnte. Er war wütend geworden, weil sie weggerannt war, und gleichzeitig neugierig, warum sie das getan hatte. Aber sein gesunder Menschenverstand hatte ihn davon abgehalten, ihr zu folgen. Viele Monate danach hatte er sich noch gefragt, ob sie gemerkt hatte, wer er war. Ihr Todfeind. Ob sie geflohen war, um ihre Brüder vor der Existenz eines mächtigen neuen Dranir der Ansara zu warnen? Aber weder Dante noch Gideon hatten ihn aufgespürt und Rache dafür genommen, dass er ihrer Schwester die Unschuld geraubt hatte.
Judah setzte Mercy vorsichtig auf den Beifahrersitz. Er stellte ihre Sitzlehne zurück, bis sie halb lag, und schloss den Sicherheitsgurt. Sie seufzte. Die Muskeln in seinem Bauch zogen sich schmerzhaft zusammen. Er hasste es, dass er sich nach sieben Jahren immer noch daran erinnerte, wie süß sie gestöhnt hatte, als er sie das erste Mal genommen hatte. Und das zweite. Und das dritte …
Judah wendete und fuhr die Landstraße zurück. Er würde Mercy nach Hause bringen und zurück zum Flughafen fahren. Sobald der Jet auf Terrebonne gelandet war, musste er eine außerplanmäßige Ratssitzung einberufen. Cael und seine Anhänger mussten aufgehalten werden, ehe ihre leichtsinnigen Taten die Ansara gefährdeten.
Schon bald sah er die hohen Eisentore, die die Einfahrt zu Sanctuary schützten. Judah drosselte die Geschwindigkeit und drückte den Knopf im Wagen, der die massiven Tore öffnete. Ehe er weiterfuhr, sprach er einige uralte Worte, mit denen er Magie heraufbeschwor. Mit der schlafenden Mercy an seiner Seite fuhr er die private Straße bis zum Anwesen der königlichen Familie hinauf.
Die Lichter auf der Veranda erinnerten Judah daran, dass im Haus jemand auf Mercy wartete. Ein Ehemann?
Wer auch immer jetzt an ihrem Leben teilhatte – Liebhaber oder Ehemann oder sogar Kinder –, sie würden alle an einem schicksalsträchtigen Tag in naher Zukunft von den Ansara umgebracht. Judah parkte und nahm Mercy in die Arme. Sie schmiegte sich an ihn, als ob sie sich bei ihm sicher fühlte.
Judah riss sich zusammen. Er würde nicht zulassen, dass diese verlockende Kreatur ihn in Versuchung führte. Er hatte mit ihr geschlafen, wie er mit unzähligen Frauen geschlafen hatte. Sie war nicht besser gewesen. Kein Unterschied.
Sidonia hörte, wie das Auto die Auffahrt hinaufkam. Sie hatte Eve in ihr Zimmer gebracht. Auch wenn sie das Kind diesmal ermahnt hatte, liegen zu bleiben, bezweifelte sie, dass sie schlief.
Sidonia sah durch ein Fenster. Sie schnappte nach Luft, als sie den großen, dunklen Mann sah, der die bewusstlose Mercy auf die Veranda trug. Wer war dieser Fremde?
Sidonia schloss die Augen und bat ihre Helfer aus dem Reich der Tiere, aufzuwachen und zu ihr zu kommen. Gerade als der Fremde einen ersten Schritt auf die Veranda setzte, erschienen Magnus und Rufus, ihre treu ergebenen Rottweiler, im Vorgarten.
Die alte Frau öffnete die Eingangstür und stellte sich dem Fremden. Er
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