BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01
wollte nur sichergehen, dass wir uns verstehen.“
„Schlaf gut, Mercy. Und träum von mir.“
* * *
Dienstag, 13:45 Uhr
Cael war darüber informiert worden, dass Judah zurück nach Terrebonne gekommen war. Cael hatte den ganzen Morgen versucht, herauszufinden, wessen Gedanken er in der letzten Nacht zufällig belauscht hatte. Das Kind … das Kind. Sie könnte un ser Untergang sein. Eine männliche Stimme. Aber sie war nicht deutlich zu erkennen gewesen.
War das Kind eine Bedrohung für die Ansara? Welches Kind könnte die Macht besitzen, die mächtigen Ansara zu bedrohen? Er hatte keine Kinder … Judahs Kind?
Hatte er eine Nichte, die versteckt gehalten wurde? Aber er konnte sich nicht vorstellen, dass sein Bruder einen Bastard zeugte. Bastard. Das Kind … das Kind. Sie … Mercy Raintree hatte einen Bastard! Könnte es sein, dass dieses Raintree-Kind aus irgendeinem Grund eine Bedrohung für die Ansara darstellte?
Kleine Raintree-Prinzessin, öffne mir deinen Geist, erlaube mir einzutreten.
Nichts.
Mercy Raintrees Tochter, ich möchte mit dir sprechen.
Totenstille. Wenn er nur den Namen des Kindes wüsste.
Wenn du die Namen deiner größten Feinde wissen willst, wiederhole diese Worte neunmal, und neun Namen werden in deinem Geist erscheinen. Der letzte ist es, den du am meisten fürchten musst. Seine Mutter hatte ihm die alten Worte des Zaubers beigebracht, als er noch ein kleiner Junge war.
Langsam erschien der erste Name in Caels Geist, dann der zweite, der dritte … Namen von Ratsmitgliedern, die Judah treu ergeben waren. Der sechste war Claude, der siebte Sidra. So weit überraschte ihn nichts. Aber der achte verwirrte Cael.
Judah. Er hatte geglaubt, dass sein Bruder sein größter Feind war. Wie konnte jemand eine größere Gefahr für ihn darstellen als der Dranir?
Und dann erschien ein Name, den Cael nicht erkannte. Eve.
Eve, wer bist du? Wenn du mich hören kannst, öffne mir dei nen Geist.
Ein kraftvoller Schlag aus mentaler Energie durchfuhr ihn und zwang ihn auf die Knie. Als der Schmerz sich in ihm ausbreitete, fluchte er laut. Jemand wollte nicht, dass er mit Eve Kontakt aufnahm. Könnte es Eve selbst sein?
Du hast mich überrascht, sagte Cael. Ich bin mächtiger als jeder andere Ansara. Du kannst gegen mich nicht gewinnen. Hörst du mich, Eve?
Ein weiterer Schlag ließ ihn durch das halbe Zimmer fliegen.
Verdammt! Ich habe dich gewarnt. Du willst mich nicht zu deinem Feind haben.
Ich habe keine Angst vor dir, antwortete die Stimme eines Kindes. Du wirst meinem Daddy nicht wehtun.
Caels Herz schlug schneller. Wer ist dein Vater?
Ich bin Eve, und ich hasse dich!
Cael zapfte die Wut des Kindes an und schickte ihr einen mentalen Schlag zurück. Er lachte, als er die Schreie des kleinen Mädchens hörte.
Eve schrie und krümmte sich vor Schmerzen. Dann fiel sie auf den Boden, als hätte eine gigantische Faust sie getroffen. Mercy, die gerade Pfirsiche im Obstgarten gepflückt hatte, spürte, was mit ihrem Kind geschah, und rannte los.
Als sie bei Eve ankam, lag ihre Tochter bereits in Sidonias tröstenden Armen. Ihr altes Kindermädchen sah Mercy direkt an. „Das ist das Werk eines Ansara.“
„Mommy …“
„Ich bin hier, Baby. Mommy ist hier.“ Sie drückte Eve fest an sich.
„Er ist ein sehr böser Mann.“
„Wer, Baby? Wer hat dich angegriffen?“
„Der Mann, der meinen Daddy umbringen will.“
Mercy blieb das Herz stehen. Nein! Wie hatte Judahs Halbbruder von Eve erfahren? Anscheinend dachte dieser Mann, dass er irgendwie durch seine Tochter an Judah herankam. Und es gab nur einen Weg, auf dem jemand durch die schützende Barriere dringen konnte, die Mercy um ihre Tochter gelegt hatte. Eve musste es erlaubt haben. „Warum hast du ihn eingelassen?“, fragte sie sanft.
„Habe ich nicht. Ehrlich, habe ich nicht. Ich habe nur gehört, wie er meinen Namen gerufen hat. Und ich wusste gleich, wer er war. Ich habe ihm einen Schlag versetzt, damit er weggeht, aber das hat er nicht getan.“
Nein, das war unmöglich. Nur jemand, der so mächtig war wie sie, könnte durch solch eine starke Schutzmauer brechen.
„Ich weiß, wer er war. Der Feind meines Daddys. Also habe ich immer und immer wieder zugeschlagen.“
„O Eve, das hast du nicht.“
„Doch, und ich habe ihn gewarnt, dass ich nicht zulassen werde, dass er meinem Daddy wehtut.“
„O Gott, Eve, was soll ich nur mit dir machen?“
„Er glaubt, er ist mächtiger als mein Daddy, aber das stimmt
Weitere Kostenlose Bücher