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BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

Titel: BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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hervor.
    Zwischen den Scheinen steckte Lornas Führerschein. „Mein Geld!“ Sie griff sich schnell beides und steckte es in ihre Taschen.
    „ Mein Geld, meinst du wohl? Und sag mir nicht noch einmal, dass du nicht betrogen hast, weil ich weiß, dass du es hast. Ich bin mir nur nicht sicher, ob du weißt, wie du es machst.“
    Sie hielt ihren Gesichtsausdruck verschlossen. Er betrat schon wieder das Land der Hirngespinste, aber sie musste nicht mit ihm gehen. „Ich habe nicht betrogen“, sagte sie stur, nur weil er gesagt hatte, sie solle es nicht tun.
    „Das weißt du gar nicht … Warte, mein Handy.“ Er zog ein kleines Telefon aus seiner Tasche und klappte es auf. „Raintree … Ja. Ich frage sie.“ Er sah Lorna an. „Was, sagst du, kosten deine neuen Schuhe?“
    „Hundertachtundzwanzig neunzig“, sagte sie automatisch und nahm einen Bissen von ihrem Bagel.
    Er klappte das Telefon wieder zu.
    Nach ein paar Sekunden brachte die vollkommene Stille sie dazu, aufzusehen. Seine Augen waren so leuchtend grün, dass es aussah, als würden sie glühen. „Da war kein Anruf.“
    „Warum hast du dann gefragt …“ Sie hielt inne, weil ihr plötzlich klar wurde, was sie gesagt hatte. Sie wurde bleich und öffnete den Mund, um zu sagen, dass er den Preis der Schuhe schon erwähnt hatte, dann schloss sie ihn wieder, weil sie wusste, dass er das nicht hatte. Sie hatte ein kaltes Gefühl in der Magengrube, fast wie jeden Morgen nach dem Aufwachen. „Ich bin kein Freak“, sagte sie mit leiser Stimme.
    „Das Wort ist ‚Gabe‘. Ich wusste es schon vorher. Meine Gaben sind noch ausgeprägter als deine.“
    „Du bist verrückt, das ist alles.“
    „Ich bin empathisch, gerade genug, um Menschen lesen zu können – besonders, wenn ich sie berühre. Du weißt bereits, dass ich nur mit Kraft meiner Gedanken Menschen dazu bringen kann, Dinge gegen ihren Willen zu tun. Das ist mir zwar auch neu, aber was soll’s. Wir sind sehr nah an der Sommersonnenwende. Das, zusammen mit dem Feuer, hat die Fähigkeit wahrscheinlich hervorgerufen. Ich kann noch ein paar andere Dinge, aber vor allem bin ich erstklassiger Großmeister des Feuers.“
    „Was heißen soll?“, fragte sie sarkastisch, um ihre Erschütterung zu verbergen. „Dass du im Zirkus Nachtschichten als Feuerschlucker einschiebst?“
    Er streckte seine Hand aus, die Handfläche nach oben, und eine perfekte kleine Flamme kam darauf ins Leben. Er blies sie beiläufig aus. „Das kann ich nicht sonderlich lange machen, sonst verbrenne ich mich.“
    „Das ist bloß ein Trick. Stuntmen machen so was im Film die ganze …“
    Ihr Bagel stand in Flammen.
    Sie starrte das Brötchen wie versteinert an. Er nahm den Teller und warf den brennenden Bagel in die Spüle, dann ließ er Wasser darüberlaufen. „Wir wollen ja nicht, dass der Feueralarm losgeht“, erklärte er und schob ihr den Teller mit der anderen Bagelhälfte zu.
    Hinter ihm flammte eine Kerze auf. „Ich habe immer eine Menge Kerzen um mich herum. Sie sind für mich eine Art Barometer.“
    Sie keuchte auf. „Du hast das Kasino in Brand gesteckt!“
    Er schüttelte den Kopf, während er sich wieder auf seinen Hocker setzte. „Ich kann mich besser kontrollieren. Das war nicht mein Feuer.“
    „Das sagst du. Aber wenn du so ein erstklassiger Großmeister bist, warum hast du es dann nicht gelöscht?“
    „Das ist die gleiche Frage, die ich mir schon die ganze Zeit stelle.“
    „Und die Antwort lautet …?“
    „Ich weiß es nicht.“
    „Wow, das erklärt natürlich alles.“
    Ein strahlendes Lächeln blitzte in seinem Gesicht auf. „Hat man dir schon mal gesagt, dass du ein Besserwisser bist?“
    Sie hätte fast automatisch geantwortet. Ja, das Kompliment hatte man ihr schon gemacht – oft sogar, und immer zusammen mit einem Schlag.
    Sie hielt den Blick gesenkt und konzentrierte sich darauf, Frischkäse auf die zweite Hälfte ihres Bagels zu schmieren.
    „Da ich vor letzter Nacht noch nie das Bewusstsein anderer Menschen kontrolliert habe, ist es möglich, dass es mich ausgelaugt hat“, fuhr er fort. Sie konnte spüren, wie intensiv sein Blick war, obwohl sie nicht aufsah. „Ich war nicht müde. Alles hat sich normal angefühlt. Vielleicht war meine Aufmerksamkeit geteilt. Verflucht, ich weiß , dass sie geteilt war. Es gab letzte Nacht eine Menge ungewöhnlicher Faktoren.“
    „Du glaubst wirklich, du hättest das Feuer löschen können?“
    „Sicher – normalerweise. Die Feuerwehr wäre davon

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