Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Backstage

Backstage

Titel: Backstage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Schwarzwälder
Vom Netzwerk:
der muss alles noch per Post, da ist der Völler drauf, wissen Sie, der Trainer von der Nationalmannschaft, der ist da gewesen an dem Tag, woher der kam? Na ja, dachte ich, machste dem Alten mal 'ne Freude, der ist doch Fan von der Fußball-Nationalmannschaft und ...»
    «Evelyn, bitte.»
    «Muss ich den Umschlag nochmal aufmachen.»
    Sie reichte Melissa ein paar Fotos.
    Da. Da war er, er, der behauptet hatte, zu spät am Flughafen eingetroffen zu sein, stand dort unter den Wartenden, an denen Völler vorbeilief. Teichert. Das war eindeutig vor der Ankunft Brauns, die Fans noch in Erwartung. Das Foto zeigte die Uhrzeit.
    Volltreffer.
    «Kann ich diese Fotos mitnehmen?»
    Melissa hatte sich abrupt von Kunz verabschiedet, ihr kurz mitgeteilt, wann sie Tom träfe, war aus der Wohnung gehastet, die Treppe hinuntergerannt, stand jetzt im Treppenhaus und drückte aufgeregt die Büronummer, weihte Paula ein.
    «Wir müssen Teichert finden.»
    «Ich kümmere mich darum. Komm hierher. Weißt du, wo Tamara steckt?»
    «Keine Ahnung.»
    Paula bekam über die Ansage des Anrufbeantworters Handy-nummern von den Teicherts.
    «Ja?», meldete sich Frau Teichert leise.
    «Ach, Sie sind es, Frau Oshinski. Moment mal. Ich bin gerade im Museum, im Pergamonmuseum, dort gehe ich immer hin, wenn ich mich nicht so fühle, der schöne große Raum mit dem Tempelnachbau, wenn man bedenkt, was die alles durchgestanden ... Mein Mann? Ist es sehr wichtig? ... Wir haben uns heute Mittag im Büro getroffen ... Dort meldet sich niemand? ... Ja? ... Dann gehe ich vor die Tür, rufen Sie mich in ein paar Minuten nochmal an.»
    Paula rief sofort Melissa an, unterwegs zum Büro, die Museumsinsel auf ihrem Weg.
    «Ich werde die Teichert am Telefon festhalten, bis du sie hast. Bring sie mit. Schlepp sie ab. Egal, wie. Und halte Kontakt über das andere Handy mit Gladys. Er ist nicht erreichbar, ich wette, Tamara hat ihn auf dem Kieker. Sie meldet sich auch nicht. Ich hab das Gefühl, dass Tamara sich in Schwierigkeiten bringt.» Gladys übernahm das zweite Handy, Melissa würde durchgeben, wenn sie die Teichert entdeckte.
    Kurz darauf war die Teichert wieder am Apparat.
    «Bleib cool», flüsterte Gladys.
    Paula nickte. Jetzt, nach dem kurzen Gespräch mit der Teichert, war Paula wirklich in Sorge um Tamara.
    «Ich danke Ihnen, Frau Teichert, dass Sie sich die Umstände machen. Ich weiß, dass meine Kollegin, Frau Hermann, heute Mittag bei Ihnen war. Wissen Sie vielleicht, wo die Kleine abgeblieben ist? Wissen Sie, eine Anfängerin, unerfahren ...»
    Gladys hob anerkennend den Daumen, nickte ihr zu. Dranbleiben.
    Melissa rannte über die Brücke auf die Museumsinsel, vorbei am Alten Museum, schlängelte sich durch eine Gruppe Japaner, die das renovierte Gebäude fotografierten, vorbei an fliegenden Händlern mit russischen Puppen und Bernsteinketten. Schneller. Rechts reinlaufen, in einen Fußgängerpulk, Melissa wich auf die Straße aus, ein Bus hupte, sie rannte zur Seite, weiter, und dort, der Zugang über den Fluss zum Eingang des Museums. «Ich sehe sie», gab Melissa durch, jagte über den weiten Vorplatz, gedeckt durch Besucherscharen, blieb schließlich vor der Teichert stehen.
    «Sie können auflegen, das Gespräch persönlich mit Paula weiterführen.»
    Melissa hakte die verdutzte Frau unter, die erst ein paar Schritte mitging, dann stehen blieb, sich wehrte: «Sie schon wieder? Was soll das? Was machen Sie? Verfolgen Sie mich?»
    «Es gibt Informationen über Sie und Ihren Mann, die wir sofort der Polizei übergeben können. Paula hat darauf gedrängt, erst mal mit Ihnen zu sprechen. Zum Beispiel über das Foto, das Sie im Haus der Kulturen zeigt, am Tag, als Panitz ermordet wurde.»
    «Was sind denn das für Methoden? Ist das Ihre Art zu arbeiten?»
    «Mir ist es egal, ob Sie mitkommen, ich kann die Medikamente direkt der Polizei übergeben. Haben Sie noch welche bei sich?
    Morphine? Barbiturate? Sicher auch ein Rezept vom Arzt, der die verschrieb. Hören Sie. Ich hab scheiß Tage hinter mir. Ich will jetzt endlich wissen, was los ist. Wer mir das sagt, ist mir egal. Also?»
    Die Teichert ließ sich jetzt unterhaken, am Fluss entlang, durch das Flohmarktgewühle, dann den kurzen Weg zum Büro führen, wo Paula und Gladys warteten.
    Kaum im Zimmer, zog Paula die Frau zur Couch.
    «Wir wissen, dass Ihr Mann vor der Pleite steht, Bankkredite zu platzen drohen, das Immobilienkartenhaus zu krachen droht. Ihr Mann besucht nicht nur potenzielle

Weitere Kostenlose Bücher