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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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Persönlichkeit zurückerlangt?«, Sardon schmälte die Augen zu Schlitzen. »Dienten Mayab und die Farce, in die wir Heaven verstrickten, letztlich nur dazu, sie in die ausweglose Lage zu manövrieren, in der sie
alles
akzeptierte?«
    Gabriel ging nur auf die beiden ersten Fragen ein. »Ja, wir wurden uns einig – aber sie erhielt nicht zurück, was sie jenseits der Schwelle verlor.«
    »Warum nicht?«
    »Weil man einen Gegner nicht unnötig aufbauen sollte«, lächelte Gabriel.
    »Bei mir hast du es getan«, warf Sardon ein.
    »Sind wir Gegner?«
    »Zwei wie du und ich können niemals Freunde sein.«
    »Das ist auch nicht erforderlich. Denn es gibt Grauzonen zwischen Freund und Feind, meinst du nicht auch?«
    Sardon schwieg vielsagend. Schließlich fragte er: »Du fürchtest Heaven mehr als mich?«
    »Ich fürchte niemanden. Aber ich habe Respekt vor solchen, denen gelingt, was ihr gelungen ist.«
    »Was genau meinst du damit?«
    Gabriel wischte mit der Hand durch die Luft. Für einen flüchtigen Moment schienen die Steine in fahles Licht getaucht und über hauchdünne »Nabelschnüre« mit ihm verbunden zu sein. Dieses Licht war von der Farbe des Mondes, der in dieser Nacht noch nicht aufgegangen war.
    Der Mond...
    »Was wurde aus Rona?«, erkundigte sich Sardon, als Gabriel auf die vorausgegangene Frage nicht antwortete. »Ist sie wohlbehalten aus Mayab entkommen – und wo hält sie sich zur Zeit auf?«
    »Wie kommst du darauf, ihr Schicksal könnte mich interessieren?«
    »Es interessiert
mich

    »Auch du hast den Wolf in dir, ich weiß. Aber in unvergleichlich anderer Form als deine Gefährtin.«
    Sardon erinnerte sich, dass Rona in jüngster Zeit verstärkt darum gebeten hatte, sie bei den Nachforschungen über die Herkunft ihres Werwolffluchs zu unterstützen. Von der mit Mayab untergegangenen EWIGEN CHRONIK hatte sie sich Aufschlüsse erhofft. Aber die Gelegenheit, Heaven die entsprechende Passage vorlesen zu lassen, hatte sich nicht mehr ergeben.
    Doch nun erweckte Gabriel den Anschein, als wüsste
er
etwas zu diesem Thema zu sagen.
    »Du weißt über Vampire Bescheid – kennst du auch das Geheimnis der Werwölfe?«
    »Geheimnis?«
    »Ihre Wurzeln.«
    »Um dich darüber mit mir zu unterhalten, bist du nicht gekommen.«
    »Wer sagt das?«
    »Ich.«
    »Du scheinst mich für deine Marionette zu halten. Du irrst, wenn du das glaubst.«
    »Darum geht es nicht.«
    »Sondern?«
    »Du magst aus freien Stücken gekommen sein – aber ich hätte ohnehin nach dir gerufen, und du bist mir zu Gehorsam verpflichtet, bis die Schuld, in der du stehst, abgetragen ist.«
    Sardon überwand die Distanz, die ihn noch von Gabriel trennte. »Du siehst so harmlos aus. Als könntest du kein Wässerchen trüben. Dabei verkörperst du alles, was die Hölle selbst ausmacht.«
    »Und du? Was verkörperst du? Erinnere dich an
deine
Wurzeln. Wer
dich
gezeugt hat.«
    »Heaven. Adams erste Frau.«
    Gabriel nickte. »Mit Adam, der der erste Mensch auf Erden war.
Seine
erste mit Verstand gesegnete Schöpfung. Aber die Kraft, die ich verkörpere, gab es schon, als es dich und die anderen geheimen Kinder der Heaven noch nicht gab. Das Urböse existiert seit Anbeginn der Zeit, und nichts anderes als dieses Urböse 'überredete' eure Mutter damals, Gott zu betrügen.«
    »Ist die Dimension, aus der du stammst, nicht später entstanden? Sagtest du nicht, sie sei aus dem
gefallenen
Erzengel Luzifer hervorgegangen? Du bist Luzifers Inkarnation – das, was sich von ihm auf dieser Seite etablieren konnte...«
    »Das habe ich dir verraten?«
    Sardon erwiderte Gabriels ausdruckslosen Blick. »In Paris. Als du mir meine Erinnerung zurückgabst, floss auch Wissen auf mich über. Wissen um diese Dinge. Und sag nicht, du hättest es mir ungewollt vermittelt. Bei dir geschieht nichts ohne Vorsatz.«
    Gabriel lächelte mysteriös. »Das Urböse«, sagte er schließlich, »existierte schon
vor
Luzifers Entartung und Fall. Es war die Triebfeder, die Saat, die auch in ihm aufging und ihn zu seinen Taten verleitete. Nicht nur unter Menschen, auch unter Engeln gibt es empfängliche und unempfängliche Naturen für die Saat, die so alt wie der Kosmos ist.«
    »Ich bin nicht gekommen«, sagte Sardon abfällig, »um einen Kurs in
Metaphysik für Anfänger
zu belegen. Ich will wissen, was aus Heaven geworden ist. Und wie der Gefallen lautet, zu dem ich mich verpflichtet habe. Ich werde nicht gehen, bevor ich es weiß – oder bevor das Band zwischen uns

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