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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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zerrissen ist.«
    Gabriel seufzte. »Warum diese Streitlust? Du wirst beides erfahren. Hier und heute.«
    Sardon blinzelte ungläubig.
    »Dann fang an!«, drängte er.
    »Heaven«, begann Gabriel, »ist auf dem Weg von Uruk nach Jerusalem, wo sie in Kürze eintreffen wird.«
    Kopfschüttelnd sagte Sardon: »Sie lebt also wirklich. Du hast sie entkommen lassen. Warum?«
    »Damit ihr beide, du und sie, mir helfen könnt.«
    »Helfen wobei?«
    »Bevor du das erfährst, müssen erst die Dinge in Bewegung gebracht und in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Sardon muss nach Jerusalem reisen und seinen Bruder Anum töten!«
    Sardon schloss kurz die Augen. Entsetzt (konnte einer wie er noch über
irgendetwas
entsetzt sein?) sah er, dass seine Lider Gabriels Gestalt nicht auszusperren vermochten. Der Jüngling aus der Hölle blieb weiter präsent – in einer Weise, wie Sardon es noch nie erlebt hatte...
    Aber nicht einer seiner Gegner der Vergangenheit war schließlich ein Messias des Bösen gewesen.
    Sardon hatte das Gefühl, innerlich, am pochenden Herzen, von einem stromführenden Kabel berührt zu werden.
    Messias
...
    Dieses Wort begleitete ihn seit Jahrhunderten, wenngleich er den Messias, der in Jerusalem ans Kreuz geschlagen worden war, nie kennengelernt hatte.
    Messias – Jerusalem –
    Was für einen Kreis schlossen seine Gedanken gerade, ohne den Verstand daran teilhaben zu lassen?
    Die Vampirin Salena hatte vor langen Zeiten von einem Messias der Vampire geträumt. Und er selbst hatte diesen Traum irgendwann in sich aufleben lassen, nachdem der Lilienkelch verloren schien für immer.
    Der dunkle Gral der Urmutter würde nie mehr ein Menschen- in ein Vampirleben umwandeln. Die Alte Rasse stand vor ihrem völligen Aussterben!
    Und ich?
dachte Sardon.
    Die Vorstellung, dereinst als letzter Spross dieser besonderen Spezies einsam durch die Welt zu ziehen, machte ihn nicht minder frösteln als der Anblick des Teufels hinter seinen Lidern.
    »Anum
und
Heaven ziehen nach Jerusalem?«, Er öffnete die Augen. Erträglicher wurden sein Aufenthaltsort und der immense Druck, der davon ausging, dadurch nicht. »Mit welchen Absichten? Versucht Heaven meinen Bruder zu –«
    »– töten?«, Gabriel verneinte, ohne eine Geste zu bemühen. Es war sein Tonfall, der Sardons Verdacht widerlegte. »Ich fürchte, sie ist dem Hohen Mann – verfallen...«
    Sardon riss die Augen auf. Um seine Beherrschung war es vollends geschehen. Seine Hände schossen vor und schlossen sich um die Arme des Teufels. Stoisch erwiderte Gabriel den Blick des ungläubigen Hüters, der ihn anfauchte: »Warum lügst du? Ich müsste ein kompletter Narr sein, würde ich –«
    »Es ist wahr«, blieb Gabriel unerschütterlich bei seiner Behauptung. »Dieses Resultat war auch für mich nicht vorhersehbar. Im Gegenteil, ich dachte, Heaven würde uns dieses Problem vom Halse schaffen...«
    Sardon löste seinen Griff. Fassungslos stand er vor dem klassisch schönen Jüngling, an dem nur noch die Augen an das einstige Kind erinnerten, das von einer Nonne geboren worden war. [7]
    Augen, die in der Lage schienen, an jeden noch so fernen Punkt der Welt zu blicken und sich nicht einmal von der Krümmung der Horizonte irritieren zu lassen.
    »Wie konnte es dazu kommen?«
    Gabriel erklärte es ihm mit knappen Worten – so, als wäre er persönlich dabei gewesen, als Heaven den Zeitkorridor zum Verlöschen gebracht und den entarteten Lilienkelch an sich gerissen hatte.
    Danach herrschte eine unbestimmbare Weile Schweigen, ehe Sardon, wie zu sich selbst, flüsterte: »Anum las in der EWIGEN CHRONIK von dem Tunnel durch die Zeiten. Aus dieser Schrift erfuhr er auch von Heaven und dem Plan unserer Mutter. Vielleicht weiß er inzwischen sogar, was am Anfang der Zeit geschah. Dass ich unsere Mutter für den Verrat strafte, den sie an ihren Kindern beging. Und dass ich dennoch ihre Versöhnung mit Gott nicht verhindern konnte. Dass
ich
die Seuche mit in die Gegenwart brachte – den Tod für jedes Kelchkind. Gottes Zorn wurde vom Kelch auf mich und alle Oberhäupter, die je ihr Blut zur Taufe ihrer Sippen gaben, übertragen. Danach alterten die Vampire um die Jahre, um die sie ihre Leiber betrogen hatten... Beim Dom und meinen Brüdern – was habe ich
getan
...?«
    Er zuckte zusammen. Die Scham über seine Entgleisung traf ihn fast härter als die Behauptung, die Gabriel über Anum und Heaven aufgestellt hatte.
    »Du meinst also, sie hätten sich verbündet?«, brach es aus

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