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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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durchbohren. Es kennt nun deine Witterung; du kannst ihm nicht entkommen.«
    »Wie lautet mein Auftrag?«, fragte Sardon, fröstelnd und immer noch benommen von dem Akt, dessen Bedeutung einzuschätzen ihm schwerfiel.
    »Eigentlich«, sagte Gabriel mit sardonischem Grinsen, »sind es sogar
zwei
Aufträge. Aber für den einen habe ich Entlastung besorgt. Es ist auch der unwichtigere von beiden...«
    Wieder bedeutete er Sardon mit einer knappen Geste, ihm zu folgen. Gemeinsam passierten sie den innersten Kreis und gelangten in die Zone zwischen den beiden Ringen. Dort, wo der äußere Kreis verlief, schien auch das Ende dieser Welt zu liegen.
    Dahinter existierte keine Landschaft, nichts, was auch nur einen Hauch von Vertrautheit besaß.
    Wo sind wir? Sag endlich, wo du mich hingelockt hast!
wollte Sardon fordern. Da traf sein Blick auf das, was Gabriel ihm mit kalter Arroganz – oder war es einfach eine dunkle Abart menschlichen Stolzes? – präsentierte.
    Eine Skulptur
, dachte Sardon.
Eine lebensgroße Statue...
    Die Konturen des Kunstwerks waren unter einem verhüllenden Tuch, farblos und in seiner Struktur an widernatürlich dichtes Spinnengewebe erinnernd, nur zu erahnen. Das Gebilde hatte Sardons Größe, und genau das machte ihn ärgerlich.
    »Was ist das?«, verlangte er ungehalten zu wissen. Erst der lächerliche Ritterschlag, und nun noch eine Art Denkmal, mit dem Gabriel ihn in seinem gewöhnungsbedürftigen Humor verhöhnen wollte?
    Oder steckte etwas völlig anderes dahinter?
    »Ich werde deine Erinnerung auffrischen...« Gabriel gab sich unbeeindruckt vom harschen Ton des Vampirs. Er glitt neben Sardon und hob seine gespreizte Hand. Die Fingerkuppen presste er halbmondförmig gegen den Schädelknochen des Kelchhüters, Daumen und Zeigefinger befanden sich etwa in Augenhöhe, und über diese Verbindung zog er wie mit einem Magneten Bilder aus Sardons Gedächtnis in dessen Bewusstsein.
    Nuiqtak... Der aus Boraks Laboratorien entwichene Klon...
    Sardon konnte sich selbst dabei zusehen, wie er die Nachkommenschaft des Homunkulus mit seinen bloßen Händen vernichtete. Und wie sich Heaven zur selben Zeit der Dorfältesten annahm, in deren Blut der Genvampir seinen
Keim
gesät hatte. Heaven brach den Verseuchten die Hälse. Auch der zweigeschlechtliche Vampir aus der Retorte, der in der Lage war, sich selbst zu reproduzieren, wurde ausgemerzt. Nichts aus den wahnsinnigen Experimenten Boraks sollte nach Sardons Willen überdauern...
    Etwas überdauerte dennoch,
mischten sich fremde Gedanken zwischen die fast vergessenen Bilder aus dem Gestern.
    Die Erinnerungen flohen. Sardon wankte und schüttelte Gabriels Berührung ab.
    »
Was
überdauerte?«
    »Das hier.« Der Gesandte Luzifers ergriff einen Zipfel des dünnen Tuchs und befreite das Verborgene von seiner Verschleierung.
    Sardon stöhnte auf.
    Er blickte in ein Antlitz, das aussah wie sein eigenes – und in Augen, die nicht minder verwirrt waren als die seinen.
Lebende
Augen, nicht die einer Statue!
    »Wer ist das?«, fragte der Mund des anderen, jener verdorbene Mund, in dem Sardon sich ebenfalls wiedererkannte. »Und wieso sieht er aus wie – ich...?«
     
     
    Sardon glaubte die aufgerissenen Augen noch zu erblicken, als sein Ebenbild längst wieder verschwunden war. Gabriel hatte einfach mit den Fingern geschnippt – und der Fleck, an dem der Doppelgänger gestanden hatte, war verlassen.
    »Ich frage mich«, ergriff Sardon schließlich das Wort, »wen du mit diesen Taschenspielertricks beeindrucken willst – und warum. Hattest du mir nicht
Antworten
versprochen?«
    »Ich bin immer noch dabei«, hielt Gabriel dagegen. »Ich sprach von zwei Aufträgen – und dass ich für einen Unterstützung hätte. Der Sardon, den du gerade gesehen hast, war keine Sinnestäuschung. Er war aus Fleisch und Blut. Niemand wird einen Unterschied zwischen dir und ihm erkennen. Außerdem...«
    »Außerdem?«, rann es mechanisch aus Sardons Mund. Verdaut hatte er Gabriels Eröffnung noch nicht.
    »... glaubt er selbst, der einzige und wahre Sardon zu sein.«
    »Wie kann das sein?«
    »Hieltest du es für möglich, dass ich immer noch eine Kopie deiner Erinnerungen besitze? Eine Kopie, die ich jedem lebenden Wesen einpflanzen kann?«
    »Nichts ist unmöglich. Die Frage ist nur, würde es Sinn machen? Und wenn ja, welchen?«
    »Klug bemerkt. Der Sinn ist, dass ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen kann. Proteus wird –«
    »Proteus?«, unterbrach Sardon.
    »Der Name

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