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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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weiter durch das hüfthohe Gras schoben, es niederwalzten und für die dahinter Folgenden eine Art Straße schufen, die genau auf den steinernen Reigen zuführte.
    »Ich misstraue Zufällen schon länger«, sagte Dakaris. »Und diesem absolut! Alle neunzehn Jahre, sagst du? Und wir treffen hier genau zu diesem Zeitpunkt ein? Zufällig?«
    Manogan legte den Kopf schief. In seinen Augen erschien das Bild des toten Minotauren, den der Augure zu zerteilen versucht hatte. Der aller Gewalt getrotzt und schließlich die absonderlichsten Mischwesen totgeboren hatte...
    Alles, was sich jetzt in der Kiste befindet!
    Dakaris schwindelte. Es beschämte ihn, dass ausgerechnet Manogan die Hand ausstreckte und ihm Halt bot.
    »Du bist klug«, sagte das Fremde aus seinem Mund, »wenn du an Zufall nicht glaubst. Die üblichen neunzehn Jahre sind tatsächlich noch nicht um. Seit der letzten Zusammenkunft der Druiden sind erst acht vergangen, nicht einmal die Hälfte.«
    »Und trotzdem sind sie da...«
    Manogan nickte. »Aber nicht aus freien Stücken. Sie wurden hierher
getrieben
. Alle Gaben, die sie besitzen, halfen ihnen nicht, sich zu widersetzen.«
    »Getrieben? Meinst du gezwungen? Von wem?«
    »Von... ihnen.«
    Manogan machte eine Geste, die die ganze Hochebene einzuschließen schien.
    Im selben Moment wuchsen die aus den Gräsern, vor denen sich selbst die Druiden ängstlich duckten und aneinander kauerten. Eine Übermacht von fremdartigen Kriegern, so zahlreich wie Ähren auf einem Feld stürmte den Kretern entgegen, die wie erstarrt aufhörten, die Kiste weiterzubefördern.
    »Kelten«, sagte Manogan lapidar. »Sie werden alle töten. Und nur schonen, was bereits tot
ist

    Wozu?
dachte der Augure, während er mit ansehen musste, wie Thalius als erster von allen Kriegern fiel.
Wozu das alles? Nur um zu sterben, hätten wir keinen Fuß auf dieses Land setzen müssen....
    In diesem Moment glaubte er nicht, je eine Antwort auf die quälenden Fragen zu erhalten.
    Auch auf ihn stürmte ein Kelte mit erhobener Streitaxt zu.
    Und Dakaris machte keinen Versuch, seinem sicheren Schicksal zu entrinnen.
     
     
    Als er die verquollenen Augen aufschlug und die Schmerzen aus seinem wie zerbrochenen Schädel erfuhr, wurde ihm klar, dass die Macht, die für seinen Aufbruch ins »sagenhafte Hyperboreer« verantwortlich war, noch immer mit ihm spielte. Sonst hätte nicht die stumpfe Seite der Axt, sondern die
scharfe
seinen Schädel getroffen.
    Mühsam hob er den Kopf.
    Die Nacht war hereingebrochen. Dass sie nicht vollends dunkel war, lag an dem vollen Mond, dessen silbernes Licht die Szenerie beleuchtete.
    Man hatte Dakaris ebenfalls in den innersten von zwei Steinkreisen verbracht. Zu den Druiden. Und zu...
    Wer ist das?
    Im Zentrum der Anlage kniete eine Frau vor einem Mann, der auf den ersten Blick wie aus Stein gehauen aussah. Widernatürlich perfekt von Gestalt. Und von einer Aura umgeben, die keinen Zweifel daran ließ, warum sich die Frau vor ihm fürchtete.
    Er strahlte nicht nur Böses aus – er
war
das Böse.
    Dakaris versuchte das Wort zu erheben, aber ein einziger flüchtiger Blick aus steingrauen Augen hieß ihn zu schweigen.
    Und er gehorchte.
    Die Frau war zierlich, bis auf den runden Bauch, den sie mit beiden Händen abdeckte, als könnte sie dadurch das ungeborene Leben darin beschützen.
    Dakaris empfand Mitleid mit der Unbekannten. Er wusste, dass sich ihre insgeheime Hoffnung, durch Gehorsam wenigstens das Leben ihres Kindes erkaufen zu können, nicht erfüllen würde.
    Er wusste es, ohne sagen zu können, woher er solches Wissen nahm.
    Durch die Lücken zwischen den Steinen des äußeren Ringes sah er, wie keltische Krieger dabei waren, die von Knossos bis hierher transportierte Kiste mit ihren Streitäxten aufzubrechen.
    Das Holz hielt den Schlägen nicht lange stand. Splitternd lösten sich die ersten Bretter.
    Kurz darauf war eine komplette Wand der Kiste entfernt, und Dakaris konnte die übereinandergestapelten Kadaver der Mischwesen sehen. Dutzendfach erdachte Spielarten nackten Horrors.
    Binnen kürzester Zeit hatten die Keltenkrieger, die der Anblick der Kadaver nicht zu schrecken schien, die Fracht entladen und rings um die Steinkreisanlage verteilt.
    Dakaris wartete noch immer, dass der Minotaur herausgetragen wurde, den er in einer Ecke der Kiste liegen sah.
    Doch darum kümmerte sich jener, der die ganze Zeit bei der Frau gestanden hatte – und einer derselben Art, der Dakaris Blick bis dahin verborgen

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