BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)
übergeschnappt, von unzähligen Nächten der Angst und der Isolation besiegt...
»Manogan, du hast es in deiner Hand!«
Sie winkte ihn noch näher, so nah, dass er sie riechen und spüren konnte, noch bevor seine Hand ihr warmes Fleisch berührt hatte.
»Was habe ich in meiner Hand?«
»Dort weiterzumachen, wo das Schicksal das Band unser beider Leben durchtrennte.«
»Ich – verstehe nicht.«
»Wir können beide nur gewinnen. Ich, die ich mich ein Jahr, nachdem du vom Meer nicht in unser kleines Haus heimgekehrt bist, selbst dem kalten Wasser übergab – und du, der zwar überlebte, aber mich in der Heimat nicht mehr finden wird.«
Manogans Knie wurden so weich, dass er dem Trugbild fast entgegenstürzte.
Es fing seinen Fall ab.
Sanft. Zärtlich selbst diese Berührung, die ihr alle Geschicklichkeit und Kraft abverlangte.
»Du – bist keine Gaukelei...!«
»Noch bin ich nicht sehr viel mehr«, erwiderte sie. »Noch wurde mir keine Dauer verliehen. Aber es liegt in deiner Hand, uns beide zu beschenken.«
»Wovon redest du? Bei Bran, Marcia, wovon redest du bloß?«
»Von einem Gefallen. Und dem Lohn, den du dafür erhältst – den
wir
dafür erhalten!«
Er verstand nicht, was sie meinte. Wie sollte er auch? Aber er fühlte ihre Hand, die sich in seinen Nacken schob und ihn dort streichelte, liebkoste, wie er es immer so gemocht und dabei geschnurrt hatte wie eine sattgefressene Katze nach der Rückkehr aus dem Kornspeicher, wo sie auf Mäusefang gegangen war.
»Was für einen Gefallen meinst du, und wer sollte mich belohnen?«
»Der, der mich in deiner Erinnerung fand. Und der sich meinen Mund geliehen hat, um mit dir zu verhandeln.«
Zu verhandeln...
Manogan hatte nie geglaubt, dass der Wahnsinn sich solche Mühe machte, um ein Menschenhirn zu übermannen.
»Was – müsste ich tun, um dich wieder ganz und für den Rest meines Lebens zurückzuerhalten?«,
Warum den Wahn nicht weiterspinnen, ihn bis zur Neige auskosten?
»Das werde ich dir danach sagen.«
»Danach?«
Sie zog ihn auf sich. Ihre Schenkel waren gespreizt. Dazwischen schimmerte es feucht. Manogan erhaschte einen flüchtigen Blick, ehe seine Lippen ihren Mund erreichten. Ehe sich ihre Zunge einen Weg zu seiner Zunge suchte und sie lustvoll umgarnte.
Er versuchte zu widerstehen.
Einen winzigen Moment lang
ahnte
er den wahren Preis für dieses Wunder, das zu vollbringen jeder Gott abgelehnt hätte.
»Wer... wer will meine Dienste?«, seufzte er, den Mund von ihrem wegdrehend. Er fing an zu zittern, obwohl alles an ihr stimmte. Jedes Detail. Selbst ihre Art zu küssen.
Nur die Situation stimmte nicht.
»Etwas, das Macht hat – und nun auch auf
diese
Seite zu gelangen vermag. Zum allerersten Mal, seit –«
Sie brach so plötzlich ab, als hätte sie bereits mehr verraten, als sie durfte.
Manogan sah sie wieder an, trank die Liebe, die er so lange vermisst hatte, aus ihren Augen.
Diese Augen logen nicht!
Sie wird mir wieder gehören – und ich will, dass sie mir wieder gehört. ICH WILL!
Er tastete an sich herab, öffnete den Knoten, der seine Hose im Bund festhielt, und zerrte sie nach unten. Sein hartes Geschlecht sprang ihr förmlich entgegen, und im nächsten Moment fühlte er schon ihre weiche Hand daran, die es lenkte. Dorthin, worauf sich in diesen Augenblicken sein ganzes Wünschen konzentrierte.
Ganz leicht drang er in sie ein.
Sie lachte vor Glück.
So hatte sie gelacht, als er sie entjungfert hatte. Sie hatten beide Angst gehabt, es könne ihr wehtun. Aber die Wollust hatte jeden Schmerz erstickt. Es war die pure Glückseligkeit gewesen. Für sie beide.
Und jetzt wieder. Jetzt –
Manogan spürte, wie er sich in sie entlud. Zu lange hatte er darauf verzichtet, um sich jetzt länger als ein paar Stöße beherrschen zu können.
Sie wand sich unter ihm, stieß leise Schreie aus, als wäre sie im genau gleichen Moment gekommen wie er.
Und dann lagen sie noch eine wunderbare Weile eng umschlungen, bis ihr Mund ihn mit harter, veränderter Stimme fragte, als wollte sie den Zauber bewahren, aber auch gleichzeitig zeigen, wie gefährdet er war, wenn Manogan jetzt die falsche Antwort wählte:
»Willst du mir einen Gefallen tun?«
Manogan spürte die Flüchtigkeit, die Unwiederholbarkeit dieser Chance, und er stieß hervor: »Ja! Was muss ich tun, um dich zu behalten?«
»Behalten kannst du mich erst, wenn du getan hast, was ich von dir erwarte. Bis es vollbracht ist, werden wir uns nicht wieder
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