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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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war, nutzte er, um sich zu vergewissern, dass niemand nahe genug stand, um ihr Gespräch zu belauschen.
    Schließlich fragte er mit heiserer Stimme: »Woher weißt du, was in der Kiste ist? Hat Minos...?«
    »Minos?«, Manogan schüttelte den Kopf. »Nein. Das, was
in
der Kiste ist, hat es mir gesagt.«
    Der Augure überlegte, ob er den Dolch, der in seinem Gürtel steckte, ziehen und ihn dem Hyperboreer ins Herz treiben sollte, solange dazu noch die Möglichkeit bestand.
    Dieser Besessene!
    Besessen wovon? Von Geistern, die in toten Missgeburten hausten? In Geschöpfen, halb Mensch, halb... sonst etwas?
    Dakaris blickte zum Meer, wo die anderen Schiffe nun im letzten Licht des Tages im Rudertakt langsam auf den Strand zukamen, um ihre Truppen landen zu lassen.
    »Wofür sind die Baumstämme neben der Kiste?«, fragte er Manogan, als hätte er dessen veränderte Rolle bereits akzeptiert.
    »Damit unterlegt ihr die Kiste und rollt sie ans Ziel.«
    »Wo liegt das Ziel? Weit von hier? Liegt dort eine eurer... eine der Städte der Hyperboreer.«
    »Hier leben keine Hyperboreer. Wir sind Kelten.«
    »Kelten...« Dakaris hatte diesen Namen nie gehört. »Dann hat Minos also Falsches geträumt...«
    »Er hat nicht falsch geträumt. Er wurde lediglich betrogen.«
    Bei diesem schamlosen Eingeständnis war der Augure zum zweiten Mal versucht, Manogan auf der Stelle zu töten. Doch wieder gelang es ihm, sich klarzumachen, dass etwas anderes aus dem ehemaligen Gefangenen sprach. Etwas, das immer noch behauptete, den Fluch von König Minos und ganz Kreta nehmen zu wollen.
    »Was müssen wir tun? Was soll mit der Kiste und ihrem Inhalt geschehen?«
    »Sie muss dorthin gebracht werden, wo solche wie ich hierzulande auf die Vereinigung hingewirkt haben.«
    »Vereinigung?«
    Manogan schwieg.
    »Wer sagt mir, dass dies nicht auch nur eine Hinterlist ist?«
    »Du musst mir vertrauen.«
    »Dir – oder dem Toten dort in der Kiste?«
    Auch darauf schwieg Manogan.
    Der Augure fragte: »Ist es weit bis zum Ort der... Vereinigung?«
    »Zwei oder drei Tagesreisen.«
    »Was soll ich dem Feldherrn und den Schiffsführern sagen?«
    »Was immer dir einfällt.«
    Mit anderen Worten,
dachte Dakaris, an seiner Hilflosigkeit fast erstickend,
es ist dir egal.
     
     
    Es hatte Dakaris große Überzeugungskraft gekostet, Thalius und sein Heer dazu zu bringen, die Kiste auf Stämmen ins Landesinnere zu rollen, und mehr als einmal hatte er sich gefragt, was wohl geschehen wäre, wenn er die Krieger nicht hätte überreden können.
    Die Antwort kannte nur das Unheimliche, das durch Manogans Mund zu ihm gesprochen hatte.
    Und Manogans Mund schwieg beharrlich auf alle Fragen, die der Augure diesbezüglich an ihn richtete.
    Am dritten Tag der mühseligen Fortbewegung erreichten sie ein Plateau und gegen Abend desselben Tages ihr Ziel.
    Schon von weitem hatten sie festgestellt, dass die Hochebene alles andere als menschenverlassen war.
    Und dass ein Bauwerk aus ihr emporragte, das nicht gewaltig in seinen Ausmaßen, aber doch imposant war. Magisches haftete den steinernen Ringen an. Eine unbeschreibliche Aura.
    »Dorthin ziehen wir?«, fragte Dakaris.
    »Ja«, sagte Manogan. »Dort werden wir erwartet. Und dort vollzieht sich die erste Aussaat.«
    »Was für eine Aussaat?«
    Die Andeutungen wurden immer mysteriöser. Und als auch Thalius kam und ihm dieselbe Frage stellte, die er gerade an Manogan gerichtet hatte, erwog der Augure, dem Krieger
alles
zu erzählen – alles, was bislang nur ihn allein in Angst und Sorge versetzte.
    Doch dann tat er es doch nicht.
    Minos verlässt sich auf mich. Minos glaubt an unsere Mission. Wir können nur gewinnen.
    So lullte er sich selbst ein. Und vertat die letzte Chance, das zu verhindern, was der besessene Manogan »die Aussaat« genannt hatte.
    Bei der weiteren Annäherung an die beiden Steinkreise erkannten sie, dass dort Gestalten in weißen Kutten am Boden hockten. Sie wirkten eingeschüchtert, ängstlich.
    »Fürchten sie sich vor uns? Sind das... Kelten?«, wandte sich Dakaris an Manogan. »Du wolltest unsere Sprache übersetzen. Fühlst du dich an dieses Versprechen immer noch gebunden?«
    Manogan lachte. »Es sind Druiden. Mächtige Zauberer. Und dies ist der Ort, an dem sie alle neunzehn Jahre einmal zusammenkommen. Aus dem ganzen Land.«
    Dakaris blieb stehen. Plötzlich konnte er spüren, dass da mehr war, als das Auge ihm verriet.
    Auch Manogan war stehengeblieben, während die Krieger die riesige Kiste

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