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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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Schuss kam Lucas Wade nicht mehr.
    Gleichzeitig fielen die vier Kreaturen über ihn her. Beißender Schmerz setzte seinen Körper an mehreren Stellen zugleich in Brand. Verzehrendes Feuer floss durch seine Adern, dörrte sie aus. Sein Herz hörte auf zu schlagen, weil es nichts mehr gab, was es durch den Körper hätte pumpen können.
    Die Unheimlichen richteten sich auf.
    »Kommt. Das Leben wartet«, sagte Frank Shaugnessy und führte seine Frau und die beiden Kinder in die erste Nacht seit 134 Jahren, in der sie wirklich wieder zusammen waren.
    Wie eine Familie es sein musste.
     
     
     
    Sie waren im Laufe vieler Jahrzehnte eins geworden mit den Sümpfen. Die Tiefe war vom Kerker zum Lebensraum mutiert, in dem kein Mangel herrschte an dem, was ihre Existenz sicherte.
    Und doch lebten sie nicht. Sie vegetierten dahin, so wie ein Mensch, der nichts anderes tat, als Nahrung aufzunehmen, nur um nicht zu sterben.
    Ihr Herr, dessen Keim in ihrer aller Adern war, wusste dies ebenso wie sie selbst. Doch die Hoffnung, dass irgendwann eine Zeit kommen würde, für die es das untote Leben auf diese Weise zu erhalten lohnte, hegte der Vampir allein.
    Bisher.
    Seit kurzem teilten andere sie. Seit Beben durch die Sümpfe liefen, Geräusche selbst in jene Tiefe drangen, in die sie verdammt waren.
    Etwas geschah, veränderte sich. Der
Sumpf
veränderte sich.
    Die Fesseln aus Schlamm und Morast, die sie seit nahezu 150 Jahren banden und ihnen nur geringe Bewegungen erlaubt hatten, lockerten sich...
    ... und lösten sich schließlich.
    Die vermeintlich Toten erhoben sich aus nassen Gräbern und schlammigen Pfuhlen.
    Sie kehrten zurück in die Welt über den Sümpfen, um sich im Reich der Lebenden zu holen, was sie jahrelang und in rationierter Form von Leichnamen hatten nehmen müssen, die in der Tiefe die Zeit überdauert hatten.
    Von den ehemals Hunderten von Menschen –
Dienerkreaturen!
– waren nur wenige Dutzend übrig geblieben. Viele hatte der Sumpf hinab gezogen in den endgültigen Tod, hatte sie zerquetscht und zersetzt und eins werden lassen mit dem Morast – vor allem jene, die sich selbst aufgaben und die Vernichtung ihrer verderbten Existenz herbeisehnten.
    Guillaume hatte sich bemüht, so viele wie möglich vor dem Ende zu bewahren, indem er Zwiesprache mit ihnen hielt, ihnen Hoffnung machte und einen Teil seiner Kraft auf seine Diener übertrug. Doch er musste haushalten damit, und so waren im Laufe der Jahrzehnte mehr und mehr seiner Diener dem Zerfall anheimgefallen.
    Als Guillaumes Dienerheer losmarschierte, um fortzusetzen, was vor 134 Jahren in einer einzigen Nacht ein jähes Ende gefunden hatte, waren es noch gut vierzig Kreaturen. Auch der Vampir selbst kroch aus dem brackigen Wasser, als sich der Griff des Sumpfes endlich gelöst hatte.
    Er hatte kaum weniger gedarbt als seine Kreaturen. Nur hatte er es eher hingenommen. Weil er wusste, dass seine Zeit irgendwann kommen würde. Während jene, die sein Biss zu dem gemacht hatte, was sie waren, sich nicht damit abfinden wollten, ihr gerade erst neugewonnenes Leben auf solch unwürdige Weise zu fristen.
    Das Warten und sein Wirken zu ihrem Wohle hatten sich für die »Überlebenden« gelohnt.
    Sie waren zurück.
    Guillaume begleitete seine jenseitige Armee, denn sie hatten das gleiche Ziel.
    Richtung New Orleans, bis sie auf erste Menschen stießen, auf frisches Blut, das ihre morschen Körper neu beleben würde. Wahrscheinlich war es nicht notwendig, bis in die Stadt selbst vorzudringen. Das wäre in ihrer jetzigen Verfassung auch fatal gewesen. Regte sich Abwehr, würden sie ihr kaum widerstehen können. Noch waren sie zu schwach, um den Krieg zu beginnen.
    Doch während sich seine Diener also auf die Vororte der Millionenstadt beschränken würden, wo sie rasch zuschlagen konnten, ohne große Aufmerksamkeit zu erregen, verfolgte Guillaume ein anderes Ziel – mitten in der Stadt. Denn er hatte etwas zu erledigen.
    Jemanden!
    134 Jahre waren für einen Vampir nicht lange genug, um etwas in Vergessenheit geraten zu lassen. Zumal dann nicht, wenn er so überreichlich Muße zum Nachdenken fand wie Guillaume.
     
     
    Die Rückkehr der Verlorenen ging nicht unbemerkt vonstatten.
    Zwei dunkle Augenpaare beobachteten aus sicherer Entfernung, was aus den Sümpfen kroch.
    Aus jedem Tümpel und Loch kamen sie hervor – triefende Gestalten mit seltsam glosenden Augen, die Haut vollgesogen mit fauliger Nässe, deren Gestank bis zu den beiden Zuschauern herüber

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