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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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Gatte blinzelten zurück. Wer zum Carnival nach New Orleans kam, war nicht prüde...
    Während Heaven der herbeigeeilten Service-Maid die benutzten Gedecke zuschob, griff Patsy zu der Morgenzeitung, die zusammengefaltet auf dem Tisch lag. Ihr Blick ging über die erste Seite.
    »Ach du lieber Gott!«
    Heaven sah zu Patsy hin. Den Gedanken »
Von wegen
lieber
Gott...«
vergaß sie, kaum dass er sich ihr aufgedrängt hatte.
    »Was ist?«
    Wortlos hielt Patsy ihr die Zeitung hin. Heaven nahm sie und wusste schon, worum es ging, kaum dass ihr die 72-Punkt-Schlagzeile ins Auge gesprungen war.
    BLUTBAD IN NEW ORLEANS
    Heaven hätte sich selbst ohrfeigen mögen!
    Wie hatte sie nur
nicht
daran
denken
können? Wie hatte sie
vergessen
können, weswegen sie überhaupt noch leben durfte – oder musste...?
    Wie hatte sie glauben können, irgendwo auf der Welt Ruhe und Erholung zu finden, solange es
sie
noch gab?
    Die Vampirsippe von New Orleans musste für das Massaker, von dem hier berichtet wurde, verantwortlich sein. In blutige Raserei verfallen wie alle Clans der Alten Rasse rund um den Globus, mussten sie mordend über die Stadt hergefallen sein, um ihrem unbändig gewordenen Trieb wahllos nachzugeben, nicht länger darauf bedacht, aus dem Geheimen heraus zuzuschlagen, wie es bislang gewesen war und was den Bestand von Heavens Stiefvolk seit dem Anbeginn allen Lebens gesichert hatte.
    Heaven las den Artikel.
    Und tat es noch einmal.
    Die Schlagzeile war – wie bei solcher Größe meist der Fall – übertrieben. Der Artikel berichtete von einer marodierenden Bande von etwa fünfzig Gestalten, die über einen Vorort von New Orleans hergefallen und ein Massaker angerichtet hatten. Erste Spekulationen gingen in Richtung Satanssekte oder Rockerbande, die einem Blutrausch verfallen waren. Kein Wort über Vampire. Natürlich nicht.
    Doch etwas, das nicht ausdrücklich in dem Artikel stand, machte Heaven stutzig.
    Sie konnte es selbst für sich nicht in Worte fassen. Aber was da an »Fakten« in der Zeitung stand, klang nicht nach dem, was Heaven bislang mit der Raserei der Alten Rasse erlebt hatte. Dass die Mörder von zitierten Augenzeugen als »stinkende Kreaturen«, die angeblich aussahen, als hätten sie »hundert Jahre im Sumpf gelegen« beschrieben wurden, war noch das Offensichtlichste, worüber Heavens rasende Gedanken stolperten.
    Wohin die Meute sich nach vollbrachten Untaten zurückgezogen hatte, wusste niemand. Einzelne wollten zwar gesehen haben, dass die »Killer« sich in Richtung Süden abgesetzt haben, aber dort gab es »nichts außer Sümpfen, nichts, wo man sich verstecken könnte«, hieß es in dem Bericht.
    Die örtliche Polizei sei überfordert gewesen, hatte ein anderer Schreiber in einem eilends hingeschmierten Kommentar angemerkt. Und er machte keinen Hehl daraus, dass er dies hauptsächlich auf die bevorstehenden Festivitäten zurückführte, zu deren Sicherung die meisten Einsatzkräfte bereits am Vorabend zusammengezogen worden waren. Pathetisch verlieh er seiner Hoffnung Ausdruck, »dass sich die Cops bis zur Rückkehr der 'mörderischen Horde' darauf eingestellt hätten, denn 'sonst gnade uns Gott!'«
    Heaven lächelte bitter ob dieses Schlusssatzes.
    Doch das Lächeln gerann ihr auf den Lippen, als sie die gelesenen Worte mit dem in Zusammenhang brachte, was Patsy Keenlan vorhin erzählt hatte.
    Um den Mardi Gras zu feiern, kommen rund zweihunderttausend Touristen aus aller Welt nach New Orleans...
    Der Tisch war reich gedeckt für jene, die blutig zu speisen bevorzugten.
    Und der Begriff vom »fetten Dienstag« bekam für Heaven binnen einer Sekunde eine neue, schreckliche Bedeutung...
     
     
    Wenige Stunden zuvor
    Die erste Blutnacht von New Orleans ging zu Ende.
    Die Dienerkreaturen zogen sich zurück, hinüber ans südliche Ufer des Mississippi und weiter, dorthin zurück, woher sie gekommen waren.
    Ihre Bewegungen wirkten hölzern, als bereitete ihnen jeder Schritt größere Mühe als der vorherige. Der Schlamm, der die Körper der Kreaturen umschloss wie eine zweite Haut, war grau geworden im Laufe der Nacht, platzte nun an vielen Stellen ab, wurde zu Staub – und gab rohes, totes Fleisch den Blicken preis. Darunter schimmerte das Grau längst morscher Knochen.
    »Warum tun sie das?«, fragte Levar.
    Zefrem hörte die Worte des Jungen nicht. In seinem Schädel tobte ein Sturm, der all das, was er in dieser einen Nacht mit angesehen hatte, durcheinanderwirbelte. Splitter furchtbarer Bilder

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