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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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es war nicht Timots mürbe Stimme, die aus seinem Mund sprach, »um zu tun, was du mir geheißen hast.«
    »Warte...« Sardon wollte dem Davonhastenden folgen.
    »Nein«, antwortete Patnaik, »ich rufe euch, wenn ich seine Geheimnisse kenne.«
    Schleifende Schritte verklangen draußen in der Nacht.
    Ein auf ungute Weise vertrautes Gefühl bemächtigte sich Sardons. Ein Gefühl, das ihn schon einmal überkommen hatte, wenn auch ungleich mächtiger. Dieses hier schien ihm wie ein Echo des damaligen...
    Damals...
    Vor annähernd dreihundert Jahren.
    Als er den Lilienkelch verloren hatte...
     
     
    Italien
    Sein Anblick war nicht einfach nur hässlich. Er war grauenerregend. Und doch gab Livia Mazzano sich ihm mit Freuden hin.
    Denn er war ein Traum, und traumhaft war, was er mit ihr tat. Seit Nächten, wieder und wieder.
    Livia wusste selbst im Traum um den hohen Preis, den sie ihm zollen musste für alle Wonnen, die er ihr bescherte. Aber sie war bereit, ihn zu zahlen – für den Himmel auf Erden...
    Sein männlicher Körper roch nach Schweiß und zugleich nach dem Tier, dessen Gestalt er sich zum Teil geliehen hatte. Eine gleichsam betäubende und berauschende Mixtur, die Livia aufsog wie den edelsten aller Düfte. Er war Öl in das ohnehin schon hochlodernde Feuer ihrer Lust, und es wurde dadurch zu einer Gier, die sie nie verspürt hatte, wenn sie mit Giuseppe zusammen gewesen war.
    Ihre Nächte mit Giuseppe – sie waren nichts als kindisches Getue im Vergleich zu dem, was der Widderköpfige ihr bescherte. Trotzdem es nur im Traum geschah – aber in der Wirklichkeit seinen Tribut forderte.
    Im Traum fühlte Livia sich stärker und von mehr Leben erfüllt als je zuvor. Und sie war bereit, dem anderen jedes Quäntchen davon zu opfern, wenn er sie nur wieder nahm.
    Als hätte er ihr lautloses Flehen und Sehnen erhört, kam er über sie.
    Sie spürte das Gewicht seines nackten, von dichtem Haar bewachsenen Körpers auf sich. Ihre Hände fuhren in seinen Nacken, gruben sich in borstiges Fell, wanderten höher und glitten über hartes Gehörn.
    Aufstöhnend zog sie den Widderschädel zu sich herab. Ihre Lippen berührten die seinen, die verhornt und auszuschließende waren. Bereitwillig gab sie dem Drängen seiner harten Zunge nach, ließ sie in ihren Mund und ergab sich seinem erdig schmeckenden Kuss.
    Weit hielt sie die Augen geöffnet, erwiderte den Blick aus den seinen, die nicht die eines Tieres waren, sondern klar und voller Unschuld, wie die eines – Kindes...
    Seine Hände erkundeten indessen ihren Leib, folgten den Pfaden, die sie in den Nächten zuvor schon vorgezeichnet hatten. Wenig sanft walkte er ihre schweren Brüste.
    Zwischen ihren Schenkeln spürte sie, wie sein Glied zu jener Größe schwoll, die sie fürchtete und nach der sie doch zugleich verlangte. Fast ruckartig spreizte sie die Beine, damit er es nur nicht noch länger hinauszögerte. Aber er hielt sie weiter hin, ließ sie nur das Pochen seines prallen Schaftes an ihrer Scham spüren, ohne sich der lockenden Feuchte zu ergeben.
    Dann – Endlich! schrie es in Livia – drang er in sie ein. Unendlich langsam, aber doch ohne Vorsicht. Jede Bewegung seiner starken Hüften bescherte ihr Schmerz. Doch sie genoss ihn, jeden Blitz, der ihre Nervenbahnen durchraste...
    »Livia.«
    Sie erwiderte die Nennung ihres Namens mit einem Stöhnen, wölbte ihr Becken seinen Stößen entgegen.
    »Livia!«
    Eine Hand berührte ihre Schulter, rüttelte sie sanft...
    Wie war das möglich? Sie spürte seine Hände nach wie vor an ihren Brüsten!
    »Livia, wach auf!«
    Sie öffnete die Augen. Der Widderköpfige verschwand.
    Ein Traum, nicht mehr...
    »Was...?«, presste sie hervor.
    Ein Gesicht erschien in den Nebeln, in die der Widderköpfige sich zurückgezogen hatte.
    »Giuseppe?«
    »Du hast geträumt, mein Liebling«, sagte ihr Mann. Seine Stimme war schwer vor Sorge.
    »Ja«, erwiderte sie müde, unendlich müde und schwach.
    »Wovon?«, fragte Giuseppe.
    »Nichts«, antwortete sie leise. »Ich erinnere mich nicht.«
    »Ruh dich aus«, sagte Giuseppe, seltsam erstickt, als bereitete ihm das Sprechen Mühe.
    Livia schloss die Augen.
    Ihr Mann blieb noch neben ihrem Bett stehen. So lange, bis er ihren Anblick nicht mehr ertrug.
    Den Anblick einer mindestens achtzigjährigen Greisin, zu der sie in wenigen Nächten geworden war.
     
     
    Im Kelch...
    ... war die Finsternis Nehrus Welt geworden.
    In dem Moment, da er gestorben war.
    Und doch war es nicht das Reich

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