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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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die noch einmal dorthin zurückdriften, wo es begonnen hat.
    Das Chaos der Gefühle...
     
    Vergangenheit, 26. März 1997
    Oberer Missourilauf, South Dakota
    Im Licht des schwindenden Tages wirkte das Dorf der Unsterblichen fast unwirklicher als während der Schlacht, die gegen den göttlichen Drachen geführt worden war.
Gegen das
, dachte Heaven tief erschüttert,
was ich von »drüben« mitgebracht habe.
    Drüben. Vom Anfang der Zeit.
    Vom Anfang der Schöpfung...
    Ihr schauderte. Zum ersten Mal wurde ihr bewusst, welche Lawine sie ins Rollen gebracht hatte. Welches gigantische Sterben.
    Die Folgen ihres Aufbruchs in die Vergangenheit waren zu groß, zu gewaltig. Selbst in der verschwommenen Erinnerung mutierten die Erlebnisse
im
und
am Ende
des Zeitkorridors bei Uruk zu etwas, das im Rückblick völlig unbegreiflich war.
    Ihre Begegnung mit dem Geschöpf, auf das nicht nur die Vampire, sondern auch sie selbst zurückgingen...
    Flammen knisterten. Brandgeruch stieg ihr in die Nase.
    Suchend sah sie sich nach Wyando um. Der Arapaho-Vampir hatte ihr zweimal das Leben gerettet – und damit bewiesen, dass er ihr Feind nicht sein konnte.
    Trotz der Farbe seines Blutes. Trotz des unheiligen
Durstes
, der ihn nicht von den Begierden anderer Kelchkinder unterschied.
    Heaven wusste immer noch wenig von ihm. Und selbst dieses Wenige war voller Widersprüche. Vorhin hatte er sie töten wollen – nachdem sie seinen gefiederten Begleiter getötet hatte.
    Creeaa!
    Sie erinnerte sich genau an den Namen, den sie in der Seele des Adlers gelesen hatte, während sie ihn auf die dornenartigen Klauen ihrer Bestiengestalt gespießt hatte.
    Bestiengestalt? Sie schüttelte sich.
    Was war das für ein Leben, das sie führte? Sie jagte Ungeheuer und war selbst eines! Das Erbe ihrer biologischen Mutter war immer noch bestimmend. Die Vampirin hatte sie einst im Auftrag von Lilith gezeugt. Ohne Lilienkelch. Sie war eine verbotene Verbindung mit einem sterblichen Menschen eingegangen – und hatte das Unmögliche wahrgemacht: ein lebendes Kind geboren. Heaven...
    »O Gott...«, rann es über ihre Lippen.
    Früher wäre bereits dies ein Unding gewesen. Früher hätte sie nicht im Traum daran gedacht,
Gott
anzurufen!
    Und heute?
    Langsam wanderte sie über den Platz zwischen den verbrannten Holzgerüsten, um die sich ein paar Stunden zuvor noch Büffelhäute gespannt und in denen Vampire gehaust hatten. Seit drei Jahrhunderten.
    Indianer vom Stamm der Arapaho, die Ende des 17. Jahrhunderts vom damaligen Kelchhüter Sardon besucht und dazu auserkoren wurden, die Kelchtaufe zu erhalten. Vierzehn von ihnen.
    Makootemane, damals noch ein neunjähriger Knabe, hatte den Stamm in Sterbliche und Unsterbliche geteilt.
    Die erwachsenen Arapaho waren ungetauft geblieben, und die Stärksten von ihnen durften am Leben bleiben, um die heranwachsenden, anfangs noch kindlichen Vampire mit ihrem Blut zu nähren. Später hatten diese Menschgebliebenen Arapaho die Stadt New Jericho innerhalb der Grenzen ihrer traditionellen Jagdgründe erbaut.
    Und die Kelchkinder...
    ... hatten den ungewöhnlichsten Weg überhaupt beschritten, von dem Heaven bis zu diesem Tage gehört hatte. Sie hatten sich – nicht von heute auf morgen, aber doch beständig – dem Zwang, böse zu sein und Böses zu tun, entsagt! Sie hatten der »Programmierung«, die der Lilienkelch als etwas Absolutes in sie gepflanzt hatte,
widersprochen
.
    Geholfen hatten ihnen dabei ihre Adler. Die Totemtiere der
Hitanivo'iv
, der »Wolkenmänner«, wie die Arapaho von den befreundeten Cheyenne seit jeher genannt wurden. Über die reinen Tierseelen der gefiederten Partner hatten die Arapaho wieder zu sich selbst zurückgefunden...
    So jedenfalls hatte Wyando es ihr damals im Beisein Ronas erklärt. Beide waren Heaven nach Bangor, Maine, gefolgt, um sie für das Sterben der Vampir-Sippen zur Verantwortung zu ziehen. Doch bei dieser Konfrontation hatte Wyando sich als schlechter Verbündeter der Werwölfin erwiesen – zu Heavens Glück...
    Sie wusste nicht, wie es gekommen war, dass Wyando und sie zueinander gefunden hatten. Aber vor einer Stunde, kurz bevor er und seine überlebenden Geschwister selbst ihre Tipis in Brand gesetzt hatten, waren ihre Lippen miteinander verschmolzen und hatten sich einander zugehörig gefühlt.
    Sie beide – Heaven war überzeugt gewesen, dass dieses Gefühl auf Gegenseitigkeit beruhte.
    Aber Wyando war ohne ein erklärendes Wort verschwunden. Sie hatte gesehen, wie er

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