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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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sich an die Fersen seiner Brüder und Schwestern geheftet hatte, die dem brennenden Dorf den Rücken kehrten. Wie schon einmal, beim ersten Auftauchen des Drachen, wollten sie sich in alle Winde zerstreuen. Wollten versuchen, Frieden mit sich selbst und der Welt zu machen, die nur Legenden von ihnen und ihresgleichen kannte...
    Aber bisher war Wyando nicht zurückgekehrt.
    Hidden Moon.
    Im Moment einer totalen Mond-Eklipse mit Makootemanes Blut getauft, schien er schon immer eine Außenseiterstellung innerhalb des Stammes innegehabt zu haben. Makootemane, der Häuptling, war sein Freund und Förderer gewesen.
    Gewesen.
    Makootemane war tot. Nicht als einziger. Unsterbliche waren gestorben...
    Heaven wusste, dass es die Unsterblichkeit des Körpers nicht gab, höchstens die menschlicher Seelen.
    Und vampirischer Seelen?
    Hatten Vampire überhaupt noch eine Seele? War sie bei ihrer unheiligen Taufe nicht im Bodensatz des Lilienkelchs zurückgeblieben? So hatte es immer ausgesehen. Und so hätte es auch bei den »unsterblichen« Arapaho sein müssen.
    Besaß Wyando demnach keine Seele mehr? War er des wertvollsten Guts beraubt, das man sich überhaupt vorstellen konnte?
    Heaven schüttelte den Kopf. Sie
wollte
es nicht glauben, nicht wahrhaben. Ein entseeltes Wesen konnte nicht...
küssen
, wie Hidden Moon es getan hatte. Er konnte sie nicht mit diesem Ausdruck in den nachtschwarzen Augen ansehen...
    Fröstelnd befahl sie ihrem Mimikrykleid, mehr Fläche ihrer Haut zu bedecken. Der Symbiont gehorchte, aber als Lohn seines Gehorsams nahm er sich ein wenig von ihrem Blut.
    Heaven wehrte sich nicht dagegen, denn es war rechtens. Sie hatten einen Pakt geschlossen. So wie das Blut, das sie nährte, die Farbe gewechselt hatte, verhielt es sich auch bei dem Fragment des Symbionten, den sie einst von ihrer Mutter erhalten hatte. Dieses lebendige und beliebig wandelbare Kleidungsstück brauchte von Zeit zu Zeit menschliches Blut, um den Funken, der in ihm wohnte, am Glimmen zu halten. Und Heavens Körpersäfte
waren
rot –
dunkelrot
. Offenbar genügte dem Symbionten die darin enthaltene menschliche Komponente...
    Sie lief ein Stück weit in die Richtung, in der Wyando verschwunden war, ohne eine Spur von ihm oder anderen Arapaho zu finden.
    Komm zurück,
dachte sie.
So darfst du nicht gehen.
    Zweifel erwachten. Von Minute zu Minute versuchten sie sich lauter Gehör in ihr zu verschaffen.
    Du kannst keine Beziehung zu einem Vampir eingehen! Du weißt nicht, was du tust! Aber vielleicht weiß
er
es – und hat die Konsequenz daraus gezogen, ist deshalb fortgegangen. Du hast den Mann getötet, der ihm wie ein Vater war! Und auch seinen Adler hast du umgebracht! Warum sollte er zu dieser Mörderin zurückkehren? Außer... um sie zu bestrafen...?
    Heaven ballte die Hände zu Fäusten.
Weil es in Notwehr geschah,
dachte sie.
Und weil er das weiß, denn er war schließlich dabei!
    Aber wer wusste schon sicher, was in einem anderen vorging? Welche Motive ihn lenkten?
    Das Hochgefühl, das Wyandos Zärtlichkeit vorübergehend in ihr ausgelöst hatte, war verschwunden. Heavens Augen forschten erfolglos in den Schatten unter den Zederbäumen nach seinem Verbleib.
    Wyando blieb verschwunden.
    Stundenlang harrte Heaven zwischen den erkaltenden Resten des Dorfes aus. Stundenlang... aber nicht ewig.
     
     
    27. März, New Jericho
    Motel LAKE SUPERIOR
    Im ersten Morgengrauen hatte es begonnen.
    Mit Schweißausbrüchen und Fieber. Eine zehrende, widernatürliche Hitze nahm Besitz von Heaven, und mittlerweile ahnte sie, worum es sich handelte.
    Um ihre verdiente Strafe.
    ER – oder das Programm, das SEIN WILLE in ihren Genen, in den unauslotbaren Tiefen ihres Bewusstseins verankert hatte – reagierte schnell.
    Sie litt wie ein Hund. Wimmernd lag sie auf dem Boden des Zimmers, krümmte und wand sich.
    Einmal hatte ihr jemand von einem Superhelden erzählt, der kläglich zugrunde ging und seine Macht verlor, sobald er einem Erz namens
Kryptonit
zu nahe kam. Dieses Kryptonit – oder Schlimmeres – steckte wie ein Splitter in ihrem Herzen und strahlte Entsetzliches in die fernsten Winkel ihres Körpers aus!
    Gütiger Himmel, sie kam sich vor wie ein Junkie! Und sie wusste genau, welche »Droge« ihr fehlte...
    Plötzlich erstarrte sie.
    Ein Gefühl, als würde all die peinigende Hitze schlagartig ins Gegenteil umschlagen, lähmte sie sekundenlang. Aus ihrem Mund troff zäher Speichel, und der Mund selbst hatte sich

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