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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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diesen Humbug mitgemacht hatte.
    "Hier ist es", sagte der vorausgehende Soldat, der auf den Namen Niklas Strohov hörte. Er war ganz am Ende des von Fackeln erhellten Ganges stehengeblieben und zeigte auf eine vielfach gesicherte Tür, deren Holz sich mit Feuchtigkeit und zusätzlicher Schwere vollgesogen hatte.
    Und nicht nur damit
, dachte Justus – ohne benennen zu können, was seine Instinkte darüber hinaus wahrnahmen.
    Aber dann entfernte Strohov sorgfältig jeden Riegel und verschaffte ihnen Zugang und Einblick in die Schreckenskammer dahinter...
    Justus erbrach sich sofort, nachdem er begriffen hatte, worauf der plötzliche Gestank beruhte, der ihnen aus dem Innern des Verlieses entgegenschlug. Und selbst Matthäus Wenzel prallte innerlich vor dem Grauen des Bildes zurück. "Allmächtiger, wie konnte man zulassen, dass...?"
    "Zulassen?“, Strohov unterbrach ihn grob. "Natürlich hätten wir die Leichen entfernen können! Aber der Graf meinte, Ihr solltet alles so vorfinden wie wir. Die Eindrücke sollten nicht verwässert werden..."
    Matthäus Wenzel ließ zu, dass Justus hinter ihm zurückfiel. Dieses eine Mal hatte er jedes Verständnis für dessen Reaktion, denn was der Soldat gerade angeführt hatte, konnte keine Rechtfertigung sein.
    Nicht für dies!
    Leichen...
    Über die Enge der Verlieskammer verteilt lagen mehrere Tote in unterschiedlichen Stadien der Verwesung oder... Wenzel fröstelte... der
Mumifizierung
.
    Er musste sehr genau hinsehen, um ihre Zahl zu bestimmen. Er kam auf sieben, und dazwischen befand sich eine zwar noch lebende, aber wohl dem Irrsinn verfallene Frau, die angekettet auf einer Pritsche kauerte. In unregelmäßigen Abständen stieß sie jene schaurigen, durch die Gänge hallenden und selbst andere Inhaftierte zum Erzittern bringenden Schreie aus.
    "Das ist die Frau, derentwegen wir aus Dresden gerufen wurden?“, fragte Wenzel, und für einen Augenblick meinte er, dass die Schwärze erfolgreich gegen das Licht ihrer Fackeln ankämpfte – es nicht einlassen und nicht weichen wollte...
    Strohov fand die Frage des Inquisitors offenbar keiner Antwort wert. Statt dessen erkundigte er sich in rüdem Ton: "Wollt Ihr mit ihr reden? – Aber ich sage Euch gleich, das könnt Ihr Euch sparen. Sie redet mit
niemandem
..."
    Matthäus Wenzels Lächeln ließ sein Gegenüber spüren, was er von ihm hielt. "Es kommt wohl auf die Sprache an, derer man sich bedient..."
    Strohov machte eine Handbewegung, die ebenso viel Verachtung ausdrückte, und wollte sich seinen Kameraden zuwenden. Doch Wenzels Stimme hielt ihn noch zurück: "Ich warte immer noch auf deine Erklärung, Soldat!"
    "Erklärung wofür?"
    "Für die Toten!"
    Strohov lächelte abstrakt, und nicht minder mysteriös waren seine Worte: "Es steht mir nicht zu, Euch Ratschläge zu erteilen, trotzdem solltet Ihr Euch vorsehen! Es gibt wenige, die sich überhaupt noch hier herunter wagen, und der Grund dafür ist
sie
..." Er wies auf die blonde Frau. "Sie bringt jedem den Tod, der sich längere Zeit in ihrer Nähe aufhält... Zumindest behaupten das all die Elenden, die hier liegen..."
    "Ich wäre dir dankbar, wenn du mir das ein wenig genauer erklären könntest."
    Das Lächeln, das keines war, verschwand aus Strohovs Zügen, und das Verschlagene darin erblühte wieder zu seiner vollen und vordergründigen Größe. "Ich dachte, es wäre nicht misszuverstehen, entschuldigt. Es ist ganz einfach: Dieses Hexenweib bringt jeden um! Jeden, der eine Nacht neben ihr verbrachte, war am nächsten Morgen mausetot!"
    "Aber wenn sie immer angekettet war..."
    "Seit wann stört das ein solches Weibsstück?“, Strohov riss die Augen auf, zweifellos irritiert darüber, dass sich ein angeblich erfahrener Inquisitor von ihm erklären ließ, wozu
Hexen
fähig waren.
    "Woran sind sie gestorben?"
    Die Miene des Soldaten verschloss sich endgültig. "Das müsst Ihr wohl andere fragen. Ich bin kein Medikus, und der Graf hat mehrere Heilkundige kommen lassen. Was dabei herauskam... Nun, ich weiß es nicht, denn ich verstehe mich nicht auf das Kauderwelsch der Quacksalber!"
    Auch seine beiden Kameraden bekundeten Unwissen. Zugleich bemerkte Matthäus Wenzel bei ihnen etwas, was Strohov trefflich verbarg: Furcht. Keiner von ihnen hatte auch nur einen flüchtigen Blick für das lebendige Bündel Frau auf der Pritsche übrig, obwohl sie ihr haushoch überlegen waren.
    Sie fürchten ihren Fluch,
dachte Wenzel, dem solche Reaktionen nicht fremd waren. Aber er selbst

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