Bär, Otter und der Junge (German Edition)
waren, schwimmen gewesen. Ich habe geschworen, ich hätte von der einen Woche Hautkrebs bekommen. Der Junge hat mir gesagt, ich sei eine Drama-Queen. Arizona ist seltsam. Ich bevorzuge jederzeit den Ozean und die Kälte.
Ich biege in die Seaway Avenue ab, welche nach Pinecrest Coast führt, dem Viertel, in dem Creeds Haus steht. Und bevor dies hier weiter voranschreitet, lass mich etwas wiederholen, nur um sicherzugehen: Creeds Familie ist reich, ich bin es nicht. Es ist wie es ist. Ich bin keines von diesen Vom-falschen-Wege-abgekommen-Klischees, das von seinem Leben in Armut gerettet werden muss. Ich bekämpfe nicht diejenigen, die mich unterdrücken, wie in einem von diesen Problemfilmen der Woche. Es sind lediglich die Fakten des Lebens, und es ist, was es ist und bla, bla, bla. Mir geht es gut. Uns geht es gut. Ich habe in meiner kurzen Zeit auf dieser Erde gelernt, dass die Dinge immer schlimmer kommen können.
Creed erzählt gerade etwas über ein Mädchen, das er gevögelt hat oder vögeln will oder schon auf halbem Weg zum Vögeln ist, als wir in seine Straße einbiegen und er verstummt. Ich blicke zu ihm hinüber und sehe, wie er aus dem Fenster starrt.
„Was?“
„Was ist das für ein Auto in meiner Einfahrt?“
Ich blicke die Straße hinunter und sehe, in der Tat, einen älteren Jeep Chirokee vor Creeds großer Garage. Er ist schwarz und an einem Reifen fehlt eine Radkappe. Ich hab den Wagen noch nie gesehen und denke nicht, dass er seinen Eltern gehört. „Denkst du, wir sollten anhalten?“
Er lacht. „Wo sollen wir sonst hingehen? Wenn jemand einbricht, muss ich zumindest sicherstellen, dass sie nichts von meinem Zeug mitnehmen.“ Wir nähern uns dem Haus und sind nun dicht genug, um zu sehen, dass sich niemand im Jeep befindet und die Haustür geschlossen und nicht beschädigt ist, wie mein hyperaktives Hirn es mir glauben machen will. „Park daneben“, sagt er, und zeigt auf eine Stelle in der Einfahrt. „Ich gehe rein. Du bleibst mit dem Jungen hier draußen und lässt das Fenster unten, so dass ich dich rufen kann, wenn ich Hilfe brauche.“
Ich verdrehe die Augen. „Klingt nach einem tollen Plan. Ich werde auf jeden Fall angerannt kommen. Zusammen werden wir sie, mit all den Waffen, die ich in meinem Wagen habe, zur Strecke bringen. Prima Idee.“
Creed sagt nichts, als er seine Tür öffnet und hinaus in den Regen tritt. Ich sehe, wie er durch eines der Garagenfenster blickt, aber wohl nichts sieht, das ihn zurück zum Auto rennen lässt. Ich hole mein Handy hervor und wähle 911, während ich zur Sicherheit meinen Daumen über der Taste für „Wählen“ halte. Ich sehe in den Rückspiegel und stelle fest, dass Ty noch immer auf Creeds Taschen schläft.
Creed geht zur Vordertür, öffnet sie mit seinem Schlüssel und stößt sie auf, während er mit vorgestreckter Brust und tiefer Stimme „Hallo?“ ruft. Ich schnaube und wähle versehentlich die 911. Ich blicke voller Grauen auf mein Handy, lege auf und hoffe, dass ich nicht durchgekommen bin, denn diese Leute können dich überall aufspüren. Ich sehe gerade rechtzeitig auf, um zu sehen, wie Creed sich vor Lachen krümmt. .
„Nicht zu fassen!“ Schreit er ins Haus und dreht sich zurück, um zum Auto zurückzulaufen, wo ich noch immer sitze und unsicher bin, ob es ein Einbrecher ist oder ob 911 mich zurückrufen wird.
„Wer ist es?“ frage ich, als er die Tür öffnet.
Creed grinst zu dem schlafenden Jungen auf seinen Taschen und sieht mich dann wieder mit lachenden Augen an. „Alter, es ist Otter. Mein großer Bruder ist heimgekommen.“
Kapitel 2
Wo Bär versucht,
ein paar Dinge zu erklären
O KAY , also ich weiß, was du gerade denkst. Erst Bär, und jetzt ein Typ, der Otter heißt? Aber das kann ich ebenfalls erklären.
Erinnerst du dich daran, dass ich dir erzählt habe, dass Ty der Grund dafür ist, dass meine Mom und jeder andere Mensch auf dieser Welt angefangen hat, mich Bär zu nennen? Ich schätze, es war eine Art kosmische Rache für das, was ich Creeds großem Bruder angetan habe. Als ich Creed zum ersten Mal im zarten Alter von acht Jahren getroffen habe, war ich unendlich viel schüchterner als ich es heute bin. Ich bin jetzt besser darin, neue Leute kennenzulernen. Entweder das, oder ich ignoriere sie einfach. Aber damals war es für mich ein Alptraum, wenn ich mit Fremden zu tun hatte. Ich war zum ersten Mal bei Creed zum Spielen zu Hause; ich durfte sogar bei ihm übernachten. Meine Mom hatte
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