Bali Lombok
nachfolgenden Könige der
Pejeng
-Dynastie vorübergehender Selbstständigkeit, die erst mit der Eroberung durch Majapahit 1343 ein Ende fand. Der letzte König von Bedulu/Pejeng, der den javanischen Heeren eine Zeitlang erbitterten Widerstand geleistet hatte, war Ratna Banten .
Da kein anderes Gebiet auf Bali so viele Altertümer aufweist wie die Gegend um Bedulu und Pejeng, war es naheliegend hier auch das Archäologische Museum (Museum Gedong Arca Purbakala) zu errichten. Das Museum liegt südlich vom Pura Penataran Sasih an der Ortsgrenze zwischen Pejeng und Bedulu. Das freundliche Personal zeigt gerne die Fundstücke aus der Steinzeit, der Bronzezeit (Steinsarkophage) und den ersten Jahrhunderten des Hinduismus auf Bali.7–15 Uhr, Eintritt 5000 Rp.
Noch mehr Fundstücke sind verstreut in der Umgebung von Bedulu und Pejeng in vielen kleinen Tempeln untergebracht. Meist handelt es sich hierbei allerdings nur noch um Fragmente uralter Statuen. Sehenswert ist die große Bima-Statue, die von Büffeln und Dämonen flankiert wird, im Pura Kebo Edan („Tempel des verrückten Wasserbüffels“), nur 200 m nördlich des Museums. Die Statue ist ein Relikt des geheimen, tantrischen
Bhairava-Shiva
-Kultes, zu dessen Ritualen orgiastische Blutopfer gehörten.
Ratna Banten
Ratna Banten, mit vollem Titel Raja Sri Aji Asura Bumi Banten, war offenbar ein Magier und Meister eines tantrischen Geheimkults. Durch ein Versehen bei magischen Experimenten soll sich der Kopf des Königs in einen Schweinskopf verwandelt haben. Das brachte ihm einen zweiten Namen ein: Raja Dalem Bedahulu (
beda
= verwandelt,
hulu
= Kopf). Eine etwas profanere Erklärung ist, dass er den Namen aufgrund seiner Dickköpfigkeit erhielt. Er weigerte sich nämlich vehement, sich Majapahit zu unterwerfen. Der Ort, an dem sein Palast stand, ist heute als Bedulu bekannt.
Der erste Minister des Königs, Kbo Iwo , verfügte wohl ebenfalls über große magische Kräfte. Als Riese, der in wenigen Nächten ganze Heiligtümer und Höhlen mit seinem Fingernagel aus dem Fels kratzte, ist er in den balinesischen Volksmythen lebendig. S. Kasten „Die Legende vom Batur-See“, S. 274 .
Nicht weit entfernt, östlich von der Hauptkreuzung in Bedulu, liegt der Pura Samuan Tiga . Der Tempel stammt wahrscheinlich aus dem 11. Jh. und ist den drei
(Tiga)
obersten Hindu-Gottheiten
(Trimurti)
Brahma, Vishnu und Shiva geweiht.
Der Petanu-Fluss
Der Name „Petanu“ (der Verfluchte) geht auf einen Mythos aus den Anfängen des Hinduismus auf Bali zurück. In dieser Zeit sollen die neu angekommenen Hindu-Götter noch erbitterte Kämpfe gegen die alteingesessenen Dämonen Balis geführt haben. Um die Götter zu vernichten, vergiftete Dämonenkönig Maya Danawa einen Fluss. Alle Götter tranken daraus und starben, bis auf Indra, der Götterkönig. Indra ließ daraufhin an anderer Stelle einen Quell der Unsterblichkeit aus der Erde sprudeln, erweckte die Götter wieder zum Leben und Maya Danawa konnte endlich getötet werden. Sein Blut mischte sich mit dem Wasser des vergifteten Flusses, der für 1000 Jahre verflucht war. Erst als vor wenigen Jahrzehnten die 1000-Jahre-Frist abgelaufen war, wagte man es, das Wasser des Petanu zu nutzen. Bis dahin galt der Fluss als unrein. So überrascht es kaum, dass an seinen Ufern so gut wie keine Tempel zu finden sind.
Ein ganz anderes Bild bietet sich am nächsten Fluss im Osten, dem Pakrisan, wo sich ein Heiligtum an das andere reiht. Der Pakrisan wird von Indras Unsterblichkeitsquelle gespeist, die sich im Heiligtum Tirta Empul (s. S. 223 ) befindet.
Auch das Felsrelief Yeh Puluh im Süden von Bedulu ist einen Besuch wert. Ein Schild an der Hauptstraße weist den Weg. Inmitten von Reisfeldern erstreckt sich an einer niedrigen Felswand ein aufwendiges, 25 m langes und 2 m hohes Relief, das hauptsächlich lebendige Szenen aus dem Arbeitsalltag zeigt. Bedeutung und Alter der Anlage sind ein bisher ungelöstes Rätsel. Man vermutet, dass Yeh Pulu zu einer Eremitenklause gehörte und etwa im 14. Jh. entstanden ist.
Das wenig besuchte Felsenheiligtum Candi Tebing Tegallinggah liegt versteckt in einer Schlucht und ist über schmale
Jalan Sawah
, Wege durch die Reisfelder, zu erreichen. Das Auffälligste an der offenbar sehr alten, ziemlich verfallenen Anlage sind zwei kleine Felsen-
Candi
, ähnlich denen am Gunung Kawi. Daneben gibt es idyllisch gelegene Einsiedlerhöhlen und mehrere Quellen.
Der etwas mehr als 1 km lange Fußweg Richtung
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