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Ball der einsamen Herzen - ROTE LATERNE - Band Nr. 2 (German Edition)

Ball der einsamen Herzen - ROTE LATERNE - Band Nr. 2 (German Edition)

Titel: Ball der einsamen Herzen - ROTE LATERNE - Band Nr. 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cora de Graaf
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Geschirr noch Bettwäsche zu erwerben. Auch die Terrassenmöbel sind vorhanden. Und nicht zu vergessen, dass im Weinkeller auch noch ein gewisser Bestand lagert!«
    »Ich gebe nicht mehr als sechzig!«, beharrte sie, denn im Verhandeln konnte sie sehr hartnäckig sein.
    »Das müsste ich zunächst mit dem Besitzer besprechen«, meinte Hanselmann. »Ich bekomme dann noch fünftausend Euro Provision ...«
    »Waaas?«, meinte Emma. »Sie tun doch fast nichts dafür!«
    »Gute Frau Pützkes, so ist das eben. Ich kann doch meine Zeit nicht umsonst aufwenden. Bedenken Sie mal, wie oft ich schon mit Interessenten hier gewesen bin!«
    »Dafür kann ich doch nichts«, meinte Emma verstimmt. Mit den Usancen der Makler kannte sie sich nicht aus. »Aber an diesen Fünftausend soll es nicht liegen, Herr Hanselmann!«
    »Na schön«, meinte er ein wenig erleichtert. »Dann rede ich morgen mit Herrn Danneberg, und Sie rufen mich gegen Mittag an!«
    »Gut«, sagte Emma, »abgemacht!« Sie reichte ihm die Hand, und er schlug ein.
    Am Nachmittag saßen sie dann wieder bei Pfandler. Karl seufzte andauernd vor sich hin. Sein Gewissen drückte zentnerschwer.
    »Was hast du denn?«, fragte sie ihn. »Passt dir etwas nicht?«
    »Ach, Emma!« murmelte er.
    »Also los, sag mir was du auf dem Herzen hast! Dann ist es raus, und so schlimm wird es nicht sein, oder?«
    »Ich weiß nicht«, sagte er zaudernd. »Du bist ja eine vernünftige Frau, Emmakind!«
    »Mach schon«, drängte sie ihn und hatte plötzlich ein unbehagliches Gefühl.»Also, das mit den Siebzigtausend ... ich meine, das ist so eine Sache, die ich dir erklären muss ...«
    »Sag bloß nicht, dass du mich angelogen hast?«, fragte sie und starrte ihn entgeistert an.
    »Nein, nein, das würde ich nie tun«, widersprach er etwas ängstlich, denn er hatte ungeheueren Respekt vor ihr. Hinzu kam, dass sie ja fast das Doppelte seiner Körperfülle besaß ...
    »Also, was ist denn?«
    Er sann nach einem Ausweg, und plötzlich fiel ihm etwas von einem pleitegegangenen Investmentfond ein, denn er konnte ihr doch nicht sagen, dass er fünfzigtausend Euro so einfach verjuxt hatte.
    »Ja, ich habe dir doch gesagt, dass ich mein Geld damals anlegte«, begann er. »Ich hatte nicht soviel Glück, Emmakind ...«
    »Was heißt das?«, polterte sie ihn drohend an.
    »Ich habe fünfzigtausend in so 'nen Fond investiert und die sind nun Pleite gegangen ...«
    »Du Narr!«, fauchte sie ihn an. »Du vertrottelter Idiot! Also hast du mich doch angelogen! Das ist ein Scheidungsgrund! Vorspiegelung von falschen Vermögensverhältnissen ...«
    »Ich habe doch noch zwanzigtausend!«, jammerte er.
    »Aber dafür kriege ich die Pension im Bergischen nicht«, zischte sie wütend. »Da gehst du noch mit mir zum Angucken und weißt genau, dass wir uns das nicht leisten können! Zum Teufel auch, was habe ich mir da bloß eingehandelt?«
    »Ach Emma ...«
    »Halt den Mund!«, schrie sie ihn an, und die Leute guckten auf das etwas sonderbare Paar. »Wo hast du die Penunzen?«
    »Auf der Sparkasse«, sagte er kleinlaut.
    »Sofort schreibst du mir 'ne Vollmacht, damit ich das Geld holen kann!« verlangte die. »Wenn nicht, bin ich morgen auf dem Gericht und reiche die Scheidung ein.«
    »Bitte nicht, Emma!«, flehte er, und da spürte sie, dass er sie brauchte, und dass sie ihn vollkommen in der Hand hatte. »Ich mache doch alles was du willst! Lass dich bitte nicht scheiden!«
    Sie musste lächeln.
    »Naja«, sagte sie versöhnlich. »Es sei dir verziehen. Aber in Zukunft keine krummen Dinger mehr, kapiert?«
    »Nein, Emma, nie wieder«, versicherte Karl Pützkes beglückt. Dann ließ sie sich Papier und Stift bringen, und er musste die Vollmacht ausstellen. Schon eine knappe Stunde später war sie wieder im Pfandler, und in ihrer Handtasche steckte das gesamte Barvermögen von Karl Pützkes.
    »Es waren nicht mal mehr zwanzig«, sagte sie. »Aber das ist ja egal. Ich sage Hanselmann, dass wir was Billigeres nehmen. Es muss ja nicht nobel sein, oder?«
    »Ach Emma, du bist ja so praktisch«, lobte er sie. Als er später vorschlug, zusammen ins Ballhaus zu gehen, tippte sie sich an die Stirn.
    »Du hast wohl 'ne Meise?«, fragte sie. »Wir brauchen jede Euro! Das ist erst mal vorbei mit Ballhaus und Champagner! Jetzt wird in die Hände gespukt. Was hast du überhaupt für Möbel in deiner Wohnung? Das will ich sehen ...«
    »Aber meine Hausfrau!«
    »Die kann mich mal«, meinte sie resolut. »Ich bin immerhin deine

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