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Ball der Vampire

Ball der Vampire

Titel: Ball der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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verstehen gegeben, wie aufregend er mich fand, und nach einem Leben ohne Beziehungen oder Sex hatte es mich enorm aufgerichtet, dass Bill mich für attraktiv hielt. Auch andere Männer sahen mich auf einmal an, als sei ich interessanter geworden. Jetzt wusste ich, warum die Leute so viel an Sex dachten; Bill hatte mich gründlich unterwiesen.
    »Sookie, warte einen Moment.« Ich sah in seine braunen Augen, die in dem bleichen Gesicht noch viel dunkler wirkten. Sein glattes braunes Haar glänzte seidig. Er war schlank und breitschultrig und hatte starke, muskulöse Arme; da erkannte man noch den Farmer, der er einst gewesen war. »Wie geht's dir denn so?«
    »Prima«, sagte ich und versuchte, nicht zu erstaunt zu klingen. So was kam nicht oft vor, Smalltalk war nicht gerade Bills Stärke. Selbst als wir noch zusammen waren, war er nicht das gewesen, was man gesprächig nennt. Und sogar Vampire können Workaholics sein: Bill war zu einem Computerfreak geworden. »Und dir? Alles in Ordnung?«
    »Ja. Wann fährst du nach New Orleans, um das Erbe anzutreten?«
    Das erschreckte mich jetzt richtig. (Was daran liegt, dass ich die Gedanken von Vampiren nicht lesen kann. Deshalb mag ich Vampire ja so gern. Ich find's wunderbar, mit Leuten zusammen zu sein, die mir ein Rätsel sind.) Meine Cousine war vor ungefähr sechs Wochen in New Orleans ermordet worden, und Bill war bei mir gewesen, als der Abgesandte der Königin von Louisiana mir die Nachricht überbrachte ... und den Mörder meinem Urteil auslieferte. »Vermutlich werde ich irgendwann nächsten Monat oder so Hadleys Apartment auflösen. Ich habe Sam noch nicht gefragt, wann ich frei nehmen kann.«
    »Tut mir leid, dass du deine Cousine verloren hast. Hast du sehr um sie getrauert?«
    Ich hatte Hadley seit Jahren nicht gesehen, und es wäre auch mehr als seltsam gewesen, sie wiederzutreffen, nachdem sie eine Vampirin geworden war. Aber als Mensch mit sehr wenigen lebenden Verwandten tat es mir um jeden Einzelnen leid. »Ein bisschen«, erwiderte ich.
    »Du weißt also noch nicht, wann du fährst?«
    »Nein. Erinnerst du dich an ihren Rechtsanwalt, Mr Cataliades? Wenn eine beglaubigte Testamentsabschrift vorliegt, will er mir Bescheid geben. Er hat versprochen, dass alles in der Wohnung so bleibt, wie es ist, und wenn der Rechtsberater der Königin sagt, dass er sich um die Wohnung kümmert, kann man das wohl unbesehen glauben.
    »Mich hat's bislang nicht sonderlich interessiert, um ehrlich zu sein.«
    »Vielleicht fahre ich mit dir nach New Orleans, wenn du nichts gegen einen Reisegefährten hast.«
    »Na so was«, sagte ich, mit nur einem Anflug von Spott in der Stimme. »Hätte nicht eher Selah was dagegen? Oder willst du sie mitnehmen?« Das konnte ja eine lustige Reise werden.
    »Nein.« Und er machte zu. Aus Bill war einfach nichts mehr herauszubekommen, wenn er diesen Zug um den Mund hatte. Das wusste ich aus Erfahrung.
    Okay, um ehrlich zu sein: Ich war verwirrt.
    »Ich lass es dich wissen«, erwiderte ich, obwohl ich nicht so richtig schlau aus ihm wurde. Auch wenn es mir wehtat, Bill zu treffen, vertraute ich ihm doch. Bill würde mich nie verletzen. Er würde auch nie zulassen, dass jemand anders mich verletzte. Aber es gibt mehr als nur eine Art von Verletzung.
    »Sookie«, rief Pfarrer Littrell, und ich eilte davon.
    Ich blickte mich noch einmal kurz um und sah, dass Bill lächelte, ein kleines Lächeln voller Zufriedenheit. Was das zu bedeuten hatte, wusste ich nicht, aber ich sah Bill gern lächeln. Hoffte er vielleicht, unsere Beziehung wiederbeleben zu können?
    »Wir waren uns nicht sicher«, sagte Pfarrer Littrell, »ob wir Sie unterbrechen sollten oder nicht.« Ich sah ihn verständnislos an.
    »Wir waren ein wenig besorgt, weil Sie so lange und so konzentriert mit dem Vampir gesprochen haben«, erklärte Pater Riordan. »Wollte dieser Höllenkerl Sie in seinen Bann ziehen?«
    Plötzlich klang sein irischer Singsang gar nicht mehr charmant. Stirnrunzelnd sah ich ihn an. »Das meinen Sie nicht ernst, oder? Sie wissen doch, dass Bill und ich eine ganze Zeit lang zusammen waren. Anscheinend wissen Sie nicht allzu viel über Höllenkerle, wenn Sie schon Bill für einen halten.« Ich war in Bon Temps und um unser schönes Städtchen herum schon sehr viel unheimlicheren Gestalten begegnet als Bill. Und einige davon waren Menschen. »Pater Riordan, ich weiß, was ich tue, und ich kenne das Wesen von Vampiren besser, als Sie es jemals kennen lernen werden. -

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