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Baltasar und andere Begegnungen und Geschichten aus Ecuador

Baltasar und andere Begegnungen und Geschichten aus Ecuador

Titel: Baltasar und andere Begegnungen und Geschichten aus Ecuador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birte Jeß , Ingo Schmitz
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Vorwort
    W ir, Ingo und Birte, erzählen dir von unserer Zeit in Ecuador auf unserer Reise » frei gelasse n «: Eine doppeldeutige Wortspielerei , die unseren Wunsch nach Freiheit und mehr Gelassenheit ausdrückt.
    Warum dieser Wunsch? A ls ich, Ingo, noch keine vierzig Jahre alt war, wurde ich mit der Diagnose Burn-out konfrontiert . Plötzlich gehörte ich zur Generation iBurn-out. In kürzester Zeit von der beruflichen Überholspur ohne Tempolimit ins Kiesbett. Ausgebrannt! Wir mussten unsere Lebensumstände überdenken und einiges verändern.
    Nach der Genesung durch handfeste Therapien und Behandlungen machten wir uns auf unsere zweieinhalbjährige Reise in die Gelassenheit, um für uns die Zeit fürs Wesentliche zu finden. Zu zweit in einem Pickup-Camper. Sechsundsiebzigtausend Kilometer von Alaska bis Feuerland.
     
    Auf der Tour sind nicht nur die folgenden Geschichten über Ecuador entstanden, sondern uns haben auch viele spannende Eindrücke aus den unterschiedlichsten Ländern und Begegnungen mit interessanten Leuten bereichert. Aus diesen Erfahrungen entstand die Idee zum Buch/eBook » frei gelasse n «
    www.freigelassen.com . Auf den 304 Seiten stellen wir unsere persönlichen Erfahrungen mit einem Burn-out unseren Reisegeschichten gegenüber. Die verknüpfenden Inhalte der beiden Handlungsstränge (Burn-out und Reise) sind Themen wie Neid, Freunde, Tempo, Moral oder Zeit. Geschrieben mit zeitlichem Abstand, einer Prise Selbstironie und jeder Menge Lebensfreude. Doch dazu mehr am Ende unserer Zeit in Ecuador oder unter www.freigelassen.de
     
    Komm nun lesend ein Stück mit auf unsere Reise…eine gute Zeit!
    Herzlichst,
Ingo und Birte
     

     
     
    Ecuador – Südamerika Äquator Guayaguil Anden , Cotopaxi Baltasar Eismine Stolz Baños Schwitzkisten Ingapirca Artefakte Zumbahua Stille gegrillte Meerschweinchen Arbeit
    N achdem wir bereits seit fünfzehn Monaten unsere nördliche Heimat Hamburg verlassen hatten, verschifften wir unseren Pickup-Camper von der mexikanischen Hafenstadt Manzanillo am Pazifik nach Guayaguil an der Küste Ecuadors. Um einen Transport zwischen Nord- und Südamerika kamen wir generell nicht herum: Es gibt ein Stück im Regenwaldgebiet, das Darién-Gap, das unpassierbar ist. Diese Lücke von hundertzehn Kilometern zwischen Panama und Kolumbien ist die letzte in der ansonsten durchgängigen Straßenverbindung mit dem legendären Namen »Panamericana«.
    Wir mussten uns also in ein Flugzeug setzen, um zum südamerikanischen Teil des Kontinents zu gelangen. Es war uns nicht erlaubt, unseren Camper auf dem Schiff zu begleiten.
    Unser Camper kam nicht nur verspätet im ecuadorianischen Guayaguil an, sondern auch beschädigt. Er war nicht wie vereinbart an Bord gefahren, sondern grob mit einem Kran auf das Deck des Frachters gehoben worden . Dabei waren beide Kotflügel gebrochen und die Fahrspur des Wagens hatte sich komplett verzogen. Glücklicherweise war es nichts Schlimmeres. Es folgten viele Telefonate und Schriftwechsel mit Versicherungen, Reedereien, Hafenbehörden und Werkstätten. Da wir nun zwangsweise für einige Tage in Guayaguil beschäftigt waren, und nicht wie geplant weiterfahren konnten, erkundeten wir die ecuadorianische Hafenstadt …
     

Guayaquil – Küste heiß feucht Hafenstadt schlechte Autofahrer unsicher Beerdigungsumzug Geld im BH Friedhofsschrankwand Gitterstäbe Hektik Bienenstock
    D as raubeinige Image einer Hafenstadt haftete an Guayaquil wie ein festgetretener Hundeschiss in einer tiefen Profilsohle . Ein wenig Verruchtheit verlieh im besten Fall dem Image einer Hafenstadt Sexappeal. Aber die größte Stadt Ecuadors erschien uns gesichtslos, unsicher und vor allem ohne jegliche Ausstrahlung. Zumindest zählte Guayaquil nicht zu den Orten, die sich Touristen grundlos als Urlaubsort auswählten. Guayaquil diente den meisten Ausländern lediglich als Ausgangspunkt zu den Galapogos Inseln.
    Die Ecuadorianer und Bewohner der Hafenstadt kannten jedoch die alten Zeiten, die noch schlechter waren und nicht zu den »guten alten Zeiten« romantisiert werden konnten. Verbrechen, Bevölkerungsexplosion und Armut hatten viele Nuancen. Und deshalb waren die Einheimischen mittlerweile stolz auf die Entwicklung ihrer Hafenstadt, die sie nun ein Stück weit beruhigter stimmte.
    Wir ga ben also dieser auf den ersten Blick uncharmanten Stadt eine Chance. Und da wir zwangsweise aufgrund der misslungenen Verschiffung für einige Tage gestrandet waren, traten wie die

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