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Bankster

Bankster

Titel: Bankster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gudmundson
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ihn ins Wohnzimmer.
    »Das alles hier.« Einen Moment lang dachte ich, ich müsste mein Zuhause rechtfertigen, schwieg dann aber doch. »Und du willst die meisten davon loswerden, ja? // Ich weiß nicht. Das hängt wohl vom Preis ab.« Er ging von einem Bild zum anderen, trat kurz ganz nah heran, prüfte den Namen und ließ die Augen oberflächlich über das Bild huschen. Ich stand am Esstisch und bereute schon, dass ich ihn angerufen hatte. »Das ist erniedrigend, wie du die Bilder ansiehst. // Was? // Ich meine – nichts. // Entschuldige.« Die Entschuldigung war vollkommen inhaltslos, er ließ ihr ein kurzes Lachen folgen. Mir war es ganz egal. Es war aus mir herausgerutscht, und ich glaubte es selbst kaum, als die Worte im Wohnzimmer nachhallten.
    Ich stand immer noch am Tisch und bekam einen heißen Kopf, als der Mann die Augen zusammenkniff und den Mund öffnete, einen Moment bevor das erste Wort herauskam: »Also – ich habe durchaus Interesse an alldem, und da sind wir gleich beim springenden Punkt – Preisvorstellungen. // Ich weiß, was ich bezahlt habe. // Das Geld wirst du in den nächsten Jahren wohl nicht wiedersehen. // … // Ich nehme an, dass du zum Beispiel für Kristján Davíðsson eine Million bezahlt hast. Richtig? // Plusminus. // Heute reden wir über tausend Euro. // Was? Hundertsechzigtausend Kronen? // Fast dreihundert. Ich wickle meine Geschäfte in der Realität ab, wirst schon sehen. // Ah so. // Ja. // Und du zahlst in Euro? // Pfund, Dollar, Euro. // Ließe sich Kristján dann nicht auf tausend Pfund bringen? // Keine Chance. Heute bezahle ich in Euro. Pfund und Dollar kommen mehr im Sommer und Herbst rein. // … // Kristján steht in meinen Unterlagen bei tausend Euro. // … // Aber das von Eggert Pétursson bringt zweitausend, obwohl es so klein ist. // Weiter. // Also – Eiríkur Smith liegt bei tausend, Karl Kvaran und Birgir Andrésson nur bei fünfhundert, obwohl die Gesegneten schon tot sind. Dieses hier und das hinter dir konnte ich nicht erkennen. // Kristín Sowieso hier und Hrafnkell Sowieso da. // Ja, schönschön. Also – mit denen kenne ich mich nicht aus, und das hat seinen Grund. Wenn ich dich von ihnen befreien soll, gebe ich dir zweihundert für das Paar. // Das kommt überhaupt nicht in Frage, das sind gute Bilder. // Das spielt keine Rolle, nicht hier und jetzt, ich bin weder als Kunstliebhaber hier, noch werde ich diese Bilder in nächster Zeit ohne Verlust verkaufen können, wenn ich mehr als hundert pro Stück zahle. So ist es halt. // Weil wir in der Realität dealen? // Genau. // Und dir gegenüber ist die Realität in dieser Saison anscheinend gnädig? // Das sind Gelegenheiten.«
    Ich wollte diesem Aasgeier so wenig wie möglich verkaufen, am liebsten nichts, aber da ich ihn nicht ausrauben, umbringen und seine Leiche in Krísuvík loswerden konnte: »Können wir das in Raten machen? // Raten? // Ich brauche ja offensichtlich Geld, Scheine, will aber nicht alles auf einmal verkaufen. Könnten wir nicht heute über ein oder zwei Bilder verhandeln und dann vielleicht später noch einmal? // Klar, heb einfach die Nummer auf. Welche Bilder bist du denn bereit abzugeben? Naja, oder der Sessel da, ich darf auch solche Möbelstücke kaufen.« Als er sagte, dass er »kaufen darf«, wirkte er verlegen, und ich stellte mir sofort einen fetten, Zigarren rauchenden Boss in einem düsteren Büro vor, aber vermutlich saß er sowohl schlank als auch gesund, gebräunt in einer sonnigen Lagerhalle in Garðabær, und statt einer Zigarre hielt er sicher ein Porzellantässchen mit Kräutertee in der Hand. »Der steht nicht zum Verkauf, gehört quasi zur Aussicht. Da könnte ich auch gleich versuchen, dir die Aussicht zu verkaufen.« Er warf einen Blick über die Schulter und ließ ihn kostenlos einige Sekunden lang schweifen. »Die Häuserblocks stören, und auch die Pappeln, wenn sie Blätter kriegen – aber trotzdem, bei dieser Aussicht brauchst du natürlich keine Bilder an den Wänden. // Kann sein. Aber meine Frau hängt an ihnen, besonders an Eggert und Eiríkur, und Kristín hat sie ganz allein gekauft, daher kommt ihr Bild absolut nicht in Frage. Wir reden hier eigentlich nur über Kristján und Hrafnkell Sowieso. // Und Kvaran. // Nicht jetzt. // Um die Frau milde zu stimmen? // Ja. // Ja. Bemerkenswert, normalerweise haut eher der Mann ab, und die Frau verkauft die halbe Wohnung. // Ist das so? // In neun von zehn Fällen. // Dann bin ich wohl besonders. //

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