Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bannsänger

Bannsänger

Titel: Bannsänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
ich gese'en 'abe«, piepste Mudge dazwischen.
    »Ich erwarte kein Verständnis von einem bloßen Aasesser, wie Ihr einer seid, Herr Mudge.« Der Hexer rückte überheblich die Brille zurecht. »In der Welt waren Kräfte am Werk, die nur ich voll begreifen konnte und mit denen umzugehen nur ich ausreichend gerüstet bin. Die Anwesenheit dieses Jungen hier ist nur ein kleiner Teil eines gefährlich komplexen Puzzles.«
    Da! dachte Mudge triumphierend. Wußte doch, daß er herumgepfuscht hat.
    »Er ist offensichtlich derjenige, nach dem ich letzte Nacht gegriffen habe. Siehst du – er ist selbst ein Hexer.«
    »Wer... er?« Mudge lachte otterisch, hoch und quiekend, nach der Art eines altklugen Kindes. »Sie machen Witze, Chef.«
    »Ich scherze nicht in Angelegenheiten von derart gravierender und wichtiger Bedeutung«, erklärte Clodsahamp düster.
    »Jaaa, gut, aber er ein 'Exer? Er konnte nich mal den Zauber seines Feuermachers erneuern.«
    Der Schildkrötenzauberer seufzte und sagte langsam: »Da er aus einer Welt, aus einem Universum kommt, das von unserem differiert, steht zu erwarten, daß auch einiges seiner Magie von der unsrigen abweicht. Ich bezweifle, daß ich in seiner Welt von meinen formidablen Talenten Gebrauch machen könnte. Aber überall in der Welt, Mudge, ist eine furchteinflößende interdimensionale Magie tätig. Um sie erfolgreich zu meistern, benötigen wir die Unterstützung und das Wissen einer Person, die mit ihrer Wirkweise vertraut ist.« Er sah besorgt aus, als würde irgendein unsichtbares Joch auf ihm lasten, das er seinen Zuhörern auch weiterhin zu verbergen wünschte.
    »Er ist der Magier, nach dem ich suchte. Ich habe viele neue und unerprobte Worte verwandt, viele seltene und schwer zu mischende Formeln und Intergramme. Ich habe stundenlang und unter großer Anspannung gesucht und hinausgegriffen. Ich hatte die Hoffnung aufgegeben, jemanden zu lokalisieren, als ich zufällig auf diesen umhertreibenden Geist stieß, so verfügbar und frei.«
    Jon-Tom erinnerte sich, was er geraucht hatte, er war umhergetrieben, kein Zweifel. Aber was sollte das alles – daß er ein Hexer-Magier sei?
    Scharfblickende Augen starrten durch dicke Linsen in seine Augen. »Sag mir, Junge, sind nicht die Hexer und Magier deiner Welt als Inschinnscheure bekannt?«
    »Inschinn... Ingenieure?«
    »Ja, so klingt es wohl richtig, denke ich.«
    »Ich schätze, das ist eine ziemlich gute Analogie.«
    »Siehst du?« Der Hexer wandte sich wissend an Mudge.
    »Und mit seinen Diensten wird er zurück zahlen.«
    »Äh, Herr Hexer...?« Aber Clodsahamp war hinter einem hoch aufragenden Bücherstapel verschwunden. Leises Klirren wurde hörbar.
    Mudge war jetzt überzeugt, daß es ihm viel besser ergangen wäre, wenn er nie dieses Granbit verfolgt oder einen Blick auf diesen eigentümlich schlaksigen jungen Menschen geworfen hätte. Er betrachtete die zusammengesackte Gestalt des jungen Mannes. Jon-Tom redete zwar ziemlich koboldhaft... aber ein Hexer? Trotzdem, man konnte nie ganz sicher sein, wenn man es mit hexerischem Treiben zu tun hatte; besonders nicht, was den Augenschein anging. Normale Leute taten gut daran, so etwas zu meiden.
    Wie war ein Hexer zu erklären, der keinen einfachen Feuermacher zaubern und noch viel weniger seine Verletzung heilen konnte? Angst und Verwirrung des Jungen waren ziemlich real, und beide sprachen nicht für die Natur von Hexern. Vielleicht war es das beste, abzuwarten und zu sehen, welche verborgenen Fähigkeiten dieser Jon-Tom noch enthüllen würde. Sollten diese Fähigkeiten plötzlich zum Vorschein kommen, wäre es außerdem ratsam sicherzustellen, daß er vergaß, wer ihm das Loch in die Rippen beschert hatte.
    »Also, Junge, scher dich gar nich drum, was Clodsa'amp über Bezahlung und so sagt. Ganz egal, was es schließlich kostet, wir werden uns darum kümmern. Ich fühle mich irgendwie verantwortlich dafür.«
    »Das ist sehr freundlich von dir, Mudge.«
    »Ja, ich weiß. Geld erwähnst du gegenüber seiner Erlaucht am besten erst gar nicht.«
    Beladen mit Flaschen und sonderbaren Keramikbehältern, watschelte der Schildkrötenmagier zu ihnen zurück. Er arrangierte die Kollektion ordentlich auf den Holzschindeln vor dem Sofa, wählte verschiedene Gefäße aus und mischte ihren Inhalt in einer Bronzeschüssel zwischen Jon-Toms Beinen. Dann mengte er der trüben Pfütze in der Schüssel ein gelbes Pulver bei, worauf ein kaum hörbares Murmeln folgte. Mudge und Jon-Tom griffen

Weitere Kostenlose Bücher