Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bannsänger

Bannsänger

Titel: Bannsänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
beständiges Pulsieren gekommen. Clodsahamp legte zeremoniell den Stab beiseite. Er hob den Tiegel und bot ihn den vier Himmelsrichtungen dar. Dann neigte er ihn und trank den Inhalt.
    »Pog.« Er wischte sich Paste vom Schnabel.
    »Ja, Meister.« Die Stimme der Fledermaus klang ehrerbietig Clodsahamp reichte ihm den Tiegel und dann die Bronzeschüssel. »Spülarbeit.« Die Fledermaus nahm beide Behälter und flatterte in eine entfernte Küche.
    »Nun, wie ist es, mein Junge?« Clodsahamp sah ihn mitfühlend an. »Geht es dir besser?«
    »Sie meinen... das war es? Sie sind fertig?« Jon-Tom sah an sich herunter. Die häßliche Wunde war vollständig verschwunden. Das Fleisch war glatt und ebenmäßig, der einzige Unterschied bestand darin, daß die neue Haut nicht sonnengebräunt war wie der Rest des Rumpfes. Er bemerkte, daß auch der Schmerz nicht mehr da war.
    Probehalber drückte er auf die ehemals blutige Region. Nichts. Er wandte der Schildkröte einen großäugig staunenden Blick zu.
    »Bitte.« Clodsahamp wandte sich ab. »Nackte Bewunderung macht mich verlegen.«
    »Aber wie...?«
    »Die Beschwörungen haben dich geheilt, mein Junge.«
    »Was war dann der Zweck von dem Zeug in der Schüssel?«
    »Das? Oh, das war mein Frühstück.« Clodsahamp grinste, soweit es sein Schnabel zuließ. »Es hat dich außerdem wundervoll abgelenkt, während du genast. Einige Patienten regen sich erheblich auf, wenn sie mit ansehen, wie ihre Körper heilen... der Anblick kann manchmal höchst unappetitlich sein. Also stand ich vor der Wahl, dich einzuschläfern oder abzulenken. Das letztere war sicherer und einfacher. Außerdem war ich hungrig.
    Und jetzt, denke ich, sollten wir uns dem Thema zuwenden, dessenthalben ich dich aus deiner Welt in diese Welt gezogen habe. Weißt du, ich nahm einige beachtliche Schwierigkeiten auf mich – von der Gefahr ganz zu schweigen -, als ich die Tore zwischen den Dimensionen öffnete und die Raum-Zeit beugte. Aber zuerst ist es notwendig, diesen Raum zu versiegeln. Geh dort hinüber, bitte!«
    Immer noch sprachlos ob seiner erstaunlichen Genesung, trat Jon-Tom gehorsam bis zu einem Bücherregal zurück. Mudge schloß sich ihm an, ebenso der zurückkehrende Ppg.
    »Tiegel schrubben«, grummelte die Fledermaus verhalten. Clodsahamp hatte seinen Zauberstab ergriffen und schwenkte ihn, kryptisch murmelnd, durch die Luft. »Dasch ischt allesch, wasch ich hier mache, die Teller waschen, die Bücher bringen, den Dreck bescheitigen.«
    »Wenn dich das so anwidert, warum bleibst du dann hier?« Jon-Tom sah den Fledermaus-Famulus mitfühlend an. Er hatte sich fast an dessen Scheußlichkeit gewöhnt. »Willst du so unbedingt Hexer werden?«
    »Scheische, nein!« Pogs grobe Verdrießlichkeit machte heftiger Erregung Platz. »Hexerei ischt eine mächtig gefährliche Schache.« Er flatterte näher. »Ich habe mich alsch Gegenleischtung für eine volle permanente Totalumwandlung mit einem Lehrvertrag an dasch alte Wrack gebunden. Ich musch nur noch ein paar Jahre auschhalten... denke ich bevor ich meine Beschahlung verlangen kann.«
    »Was für 'ne Verwandlung ‘ast du im Auge, Kumpel?«
    Pog wandte sich dem Otter zu. »Kennscht du den Teil der Schtadt am Ende der Avenue der Paschgänger? Dasch grosche alte Gebäude, dasch über die Schtälle gebaut wurde?«
    »'Türlich, was treibst du da 'erum? Du paßt nich in diese Kreise. Das is eine teure Gegend, is das.« Die Barthaare des Otters bebten über einem breiten Grinsen.
    »Ich weisch, ich weisch«, bekannte der untröstliche Pog. »Ich habe einen Freund, der bei den Rennen grosch abschahnte und mich eine Nacht schum Feiern dorthin mitnahm. Er kennt Madame Scorianscha, die dasch Hausch für Flügelträger führt. Da gibt esch ein Mädchen, dasch da arbeitet, gerade eben erseht flügge geworden, dasch schuperbeschte Falkenweib, dasch ihr je geschehen habt. Schie heischt Uleimee, und schie ischt«, – er tanzte fast in der Luft, als er zurückdachte -, »dasch exquischiteschte aller Weschen mit Flügeln. Scholche Gratschie, scholche Farbe und Kraft, Mudge! Ich dachte, ich schterbe vor Ekschtasche.« Die Erregung der Erinnerung zitterte in der Luft.
    »Aber schie will nichtsch mit mir schu tun haben, wenn ich nicht schahle wie jeder andere auch. Schie ischt vernarrt in einen reichen alten Fischadler, der drüben in Winztraubental eine Advokaturkanschlei hat. Mit mir macht schie gerade mal einen schnellen Looping, aber wann immer diescher Bursche auch nur

Weitere Kostenlose Bücher