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Barakuda der Wächter 02 - Die Mördermütter von Padan

Barakuda der Wächter 02 - Die Mördermütter von Padan

Titel: Barakuda der Wächter 02 - Die Mördermütter von Padan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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sich um. »Bevor Sie etwas sagen – Frau Vilgram hat nichts damit zu tun. Ich habe hinter ihr gestanden und gesehen, was sie eingegeben hat.«
    In diesem Moment flackerte das Licht wieder auf; die Bildschirme blieben jedoch matt. Barakuda seufzte erleichtert; mit Strom war ein Teil der schlimmsten Auswirkungen behebbar. Er tastete eine Nummer ins Visifon und registrier te, daß die Gouverneurin neben ihn getreten war.
    »Shafis«, meldete sich ein müder Mann. Er starrte Barakuda an; dann grinste er. Der Sichtschirm war der einzige, der funktionierte. Alle anderen – Radar, optische Außenerfassung, alle Dauerverbindungen – wurden gesteuert; lediglich das normale Visifonnetz war unabhängig vom Zentralrechner.
    »Ah, Barakuda. Verdammter Mist«, sagte Shafis. Er leite te die Energiestation im Süden von Cadhras.
    »Danke für Ihre schnelle Reaktion, Freund«, sagte Barakuda. »Ein Orden ist Ihnen sicher. Wie haben Sie das gemacht?«
    Shafis zwinkerte. Er neigte grüßend den Kopf, als die Gouverneurin in den Bildbereich trat. »Exzellenz! – Wir haben natürlich die verdammte Durchsage gehört und nach ein paar Schrecksekunden das Notprogramm angeschmis sen. Der Meiler arbeitet normal.«
    Die Gouverneurin lächelte flüchtig. »Ein schwacher Trost. Immerhin retten Sie die Hälfte von dem, was zu retten ist.«
    Shafis leckte sich die Lippen. »Das freut mich«, behauptete er. »Ich wäre Ihnen aber besonders dankbar, wenn Sie sich revanchieren könnten. Wir sind nämlich eingesperrt. Die Türen hängen an dieser verdammten Zentrale. Und ich kann die verdammte Garnison nicht erreichen.«
    Barakuda lachte. »Keine Sorge, Mann, wir sprengen Sie notfalls raus. Aber ein bißchen verdammte Geduld werden Sie schon noch brauchen.«
    Dante blieb gelassen. Er hatte nicht damit gerechnet, aber etwas Ähnliches einkalkuliert. Leontia Vilgram hatte nichts getan, was diesen Befehl auslösen konnte. Er mußte schon längst gespeichert gewesen sein – für den Fall, daß jemand Verbindungen zwischen Raumern und Schiffen zu errechnen suchte. Alles war gelöscht. Alles aus über 200 Jahren. Abgesehen von wenigen Dingen, die auch irgendwo auf Papier aufgehoben wurden. Dante dachte an die Stahlkiste im Arsenal der Garnison, von der hier niemand etwas wußte. Und außer ihm wußte keiner, was sie enthielt. Es wußte auch keiner, daß er sich seit nunmehr fast sieben Jahren alle Schiffs- und Karawanenbewegungen regelmäßig ausdrucken ließ. Es würde eine höllische Arbeit werden …
    Leontia Vilgram saß an der Tastatur; ihre Schultern bewegten sich, als wolle sie zu schluchzen beginnen. Lydia Hsiang saß mit versteinertem Gesicht am Tisch und blickte Barakuda an. Maretha Lunz war kreidebleich in ihrem Sessel zusammengesunken. Udo Aglaad hatte die feisten Pfoten auf die Tischplatte gelegt und schüttelte unaufhörlich den Kopf. Ubang Thang raufte sich die Haare und lief wie ein eingesperrtes Tier im Käfig auf und ab. Vito Ataratz notierte mit gerunzelter Stirn vermutlich Notmaßnahmen der Gendarmerie. Major Maqari machte Kaubewegungen und murmelte stumme Flüche. Sie alle wußten, welche Katastrophe die Löschung bedeutete.
    »Alpha-Befehle«, sagte Barakuda sanft, »können nur wenige Leute erteilen, die sich besonders ausweisen müssen.« Er blickte von einem Gesicht zum anderen. »Der Sekretär für Sicherheit. Der Kommandeur der Garnison. Der Erste Operator. Pardon, Leontia: die Erste Operatorin. Der Leiter des Raumhafens. Die Oberste Richterin. Der Obmann des Territoriums. Der Präfekt der Gendarmerie. Und die Gouverneurin.« Er zündete sich eine neue Zigarette an und blies den Rauch an die Decke. »Mit anderen Worten, liebe Freunde: nur einer von uns. Und einer von uns ist ein Verräter.«
     
    Die Gouverneurin empfing Barakuda im heißen Palais. Da die Klimaanlage tot war, hatte man die Fenster geöffnet.
    Barakuda nahm einen Schluck aus seiner Kaffeetasse. Hsiang musterte ihn. »Nun schießen Sie schon los«, sagte sie dann. »Sie waren heute früh so seltsam gelassen.«
    Dante grinste. »Ja. Ich hatte mit so etwas gerechnet.«
    »Aber wie wollen Sie jetzt jemals herausfinden, wie der Waffenschmuggel abgelaufen sein könnte?«
    »Indem ich die Computerlisten durchgehe. Eine mühsame Handarbeit, natürlich, aber machbar.«
    »Welche Listen? Es ist doch alles gelöscht.«
    »Das schon. Ich habe mir aber, seit ich hier bin, in regelmäßigen Abständen Listen ausdrucken lassen. Sie sind gut aufgehoben, und niemand weiß

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