Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras

Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras

Titel: Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
Vom Netzwerk:
Lichter der AV-Zentrale. Barakuda schaltete das Funkgerät ein. Es spielte keine Rolle mehr, ob die AVs den Funkverkehr abhörten. Er benutzte eine offene Frequenz und rief Cadhras. Nach einigen kurzen Sätzen übergab Lydia Hsiang an Sarela McVitie.
    »Ja, Dante, wir haben die Sonden noch näher herangefahren. Die Kuppel, unter der Ballons und Katapulte versteckt sind, ist geschlossen. Nach Toyamis Bericht braucht man etwa zehn Minuten um das Dach zu öffnen. Wie weit seid ihr entfernt?«
    »Einen Kilometer. Wir versuchen, näher ranzukommen, ohne gesehen zu werden. Bis zum Morgen könnte es gehen. Aber gebt sofort Bescheid, wenn die Kuppel geöffnet wird.«
    »In Ordnung.«
    Lydia Hsiang meldete sich wieder. »Dante, wieviel Zeit habt ihr? Wann gibt Saravyi das Zeichen?«
    Dante zögerte einen Sekundenbruchteil. »Am Nachmittag, sechzehn Uhr Ortszeit«, sagte er dann. Es war eine Lüge. Um elf Uhr würde die Erde beben. »Aber Sie können niemanden schicken, Lydia. Wenn hier wirklich alles verseucht ist, wäre es Mord.«
    »Schicken nicht. Ich komme selbst.«
    Tremughati streckte die Hand aus; Dante reichte ihr das Gerät. »Schwester«, sagt die ehemalige Fürstin. »Hier ist Tremughati. Dante hat etwas von Robotgleitern gesagt. Du solltest in Cadhras bleiben.«
    »Wie lange dauert der Flug, Sarela?« fragte die Gouverneurin.
    »Anderthalb Stunden mit dem schnellen Gleiter, Exzellenz. Zwei mit dem schweren.«
    »Dann werde ich um dreizehn Uhr Ortszeit Gashiri hier aufbrechen. Keine Widerrede, Dante, Tremughati.«
    »Wenn Sie unbedingt wollen. Aber …«
    »Kein aber.«
    »Ach ja. Lydia, wir versuchen jetzt, uns näher an die Zen trale heranzuarbeiten. Ich melde mich wieder. Ende.«
    Dante steckte das ausgeschaltete Gerät ein; im fahlen Sternenlicht sah er Tremughatis Zähne blitzen, als sie lächel te.
    »Lydia hat in Pasdan alles riskiert und alles gegeben«, sagte sie leise. »Es muß nicht schon wieder sein.«
     
    Der wellige Wüstenboden in der Nähe der Zentrale erleichterte ihnen die Annäherung. Als die Sonne aufging, lagen sie hinter einer Sanddüne, etwa einhundert Schritt vom nächsten Gebäude entfernt. Die Piste durch die Wüste, über die der Nachschub für die Zentrale abgewickelt wurde, war etwa einen Viertelkreis nördlich ihrer jetzigen Position.
    Drei Korsaren kamen geräuschlos zu Tremughati gekrochen. Sie hatten in den letzten Stunden versucht, näher an die Gebäude zu gelangen. Erstmals, seit er in Saravyis Labyrinth eingetroffen war, hörte Dante die Korsaren wenn nicht sprechen, so doch flüstern.
    Die Fürstin lauschte, nickte und robbte näher zu Dante. Sie wies auf ein halbhohes Gebäude weiter links, das wie die gesamte überirdische Anlage aus Holz bestand. »Stallungen«, sagte sie. »Mit Pferden, vielleicht auch P’aodhus.«
    Die Minuten verstrichen wie überdehnte Stunden. Gegen acht Uhr, als in der AV-Zentrale längst wieder unübersehbar gearbeitet wurde, meldete sich Sarela McVitie.
    »Dante, hör zu. Eines der Schiffe im Orbit hat einen Torpedo umgerüstet und mit konventionellem Kopf versehen. Wenn ihr etwa einen Kilometer zurückgeht, können sie ihn einsetzen, um die Labors zu vernichten.«
    Barakuda schnalzte leise mit der Zunge. »Vergeßt es«, sagte er. »Wir sind zu nah dran, ungesehen kommen wir jetzt nicht mehr weg. Außerdem würde die Hitze nicht ausreichen, um das Teufelszeug zu vernichten; dafür würde der Explosionsdruck reichlich alangra in die Atmosphäre schleudern.«
    Sarela schluckte. »Ja, Chef. War nur ein Vorschlag.«
    Am Morgen war es bereits unerträglich heiß. Sie hatten nicht viel zu trinken. Dante sehnte sich nach einer Zigarette, durfte aber nicht rauchen, weil sie zu nah an der Zentrale waren, wo man vielleicht die dünne Rauchsäule einer Zigarette in der unbewegten Luft gesehen hätte.
    Um 8:96 Uhr – er hatte gerade zum tausendsten Mal auf die Uhr gestarrt – meldete McVitie sich erneut. »Sie haben eben die Kuppel einen kleinen Spalt geöffnet und fahren wieder zu«, sagte sie. »Ich weiß nicht, was es soll.«
    »Ich auch nicht«, sagte Dante müde.
    Warten. Unter sengender Sonne lagen sie hinter Sanddü nen und beobachteten die hellbraunen Baracken und Schuppen, die von einem Zaun umgeben waren. Auf der Wüstenpiste verließ ein Karren die Zentrale. Tremughati wies einen der Korsaren an, näher zur Piste zu kriechen und vielleicht einen Blick auf die Ladung des nächsten Karrens zu werfen. Der Mann nickte wortlos und robbte im Schutz

Weitere Kostenlose Bücher