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Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras

Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras

Titel: Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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Energie wird frei, wenn die Wandungen, die auch Energie sind, unter Druck oder bei einem Aufprall zerplatzen. Ob das ausreicht, soviel Hitze zu erzeugen, daß alles alangra vernichtet wird, weiß ich nicht. Jedenfalls ist es so besser als ganz ohne Hitze.«
    »Warum hast du die Gouverneurin nicht eingeweiht?«
    »Sie hätte nein gesagt.«
    Barakuda nickte grimmig. »Das hätte sie. Aber du läßt dich nicht abhalten, nicht wahr?«
    »Alles ist zu weit fortgeschritten. Außerdem muß es sein. Oder hast du einen anderen Vorschlag?«
    »Nein. Aber ich habe dir etwas mitgebracht.«
    Saravyi legte den Kopf schief. »Was?«
    Barakuda berichtete von den Spezialbomben, die aus ei nem der Schiffe der Commonwealth-Flotte stammten, die den Blockadering im All bildete. »Und kapitán Cebrian, den du ja noch kennst, ist dabei. Er kennt sich damit aus.«
    Der alte Mann rieb sich die Augen. »Das ist gut. So wird es möglich sein, diese schreckliche Substanz zu vernichten.«
    Schritte. Dante blickte zum Eingang und erstarrte.
    »Mein Freund und Bruder. Bärenjäger.« Tremughati trat zu ihm, legte die Arme um seinen Hals und küßte ihn auf den Mund. Die ehemalige Fürstin der Banyashil war sichtbar erschöpft, aber ihre lichten schwarzen Augen strahlten.
    »Tremughati – wie kommst du von Pasdan hierher?«
    »Es ist eine lange Geschichte, und sie muß warten. Ich bin hier, weil ich von alangra hörte. Und ich habe eine Ab ordnung der Schuldigen mitgebracht, die durch Arbeit und, wenn es sein muß, Kampf einen Teil der Schuld abtra gen sollen.«
    Dante packte ihre Oberarme und sah in die dunklen Au gen. »Wovon redest du?«
    Saravyi, der einige Meter entfernt stand und lächelnd zu schaute, räusperte sich. »Hast du dich nie gefragt, weshalb die Heiler und Häupter die Existenz und die wirren und teilweise schädlichen Lebensformen der Korallkorsaren dul den?«
    Dante schüttelte fassungslos den Kopf. »Du meinst – ihr wollt sagen, sie leben in der Bucht von Bu’ndai auf ihren Korallkastellen nur deshalb, damit sie die Walhöhlen bewachen? Verhindern, daß jemand von See an alangra herankommen kann?«
    »So war es gedacht. Sie sollten die Höhlen hüten und nur Taucher im Auftrag der Heiler zu ihnen lassen. Aber sie ha ben es vorgezogen, ein wenig weiter aufs Meer hinaus zu ziehen und die Wasserwege vom Land zu den Höhlen nicht zu beachten.«
    »Und was nun?«
    »Das wird ein Konklave der Heiler und Häupter entscheiden, wenn dies hier abgeschlossen ist.« Tremughati berich tete in kurzen Sätzen von ihrer Fahrt und davon, daß sie zwei Hundertschaften Gardistinnen im Norden von Golgit an die Oberfläche geschickt hatte.
    Dante war immer noch fassungslos. Er erinnerte sich zu gut an seine verschiedenen Besuche bei den Korallkorsaren, die ihn niemals auch nur eines Blicks gewürdigt hatten, und an seine Gefangenschaft. »Aber wie hast du es angestellt, daß sie mit dir reden?«
    Tremughati lächelte und schwieg. Saravyi warf ihm einen mißbilligenden Blick zu. »Glaubst du, jemand auf Shilgat könnte schweigen, wenn einer von uns – ich meine die wichtigsten Heiler und Häupter, hm, nicht mich – mit ihm reden will?« Er starrte Barakuda an.
    Für einen Moment fühlte Dante sich gleichzeitig zer malmt und von Hitze umspült. Er sah nur riesige Augen, die etwas von ihm verlangten.
    Dann endete die Illusion, und vor ihm standen wieder ein alter, müder Mann und eine erschöpfte, wunderschöne Frau in zerfetzten und von Steinstaub bedeckten Gewändern, die nie wieder weiß sein würden.
    Eine ganze Weile später, nachdem sie technische Einzelheiten beredet hatten, sagte Barakuda plötzlich: »Es gibt da noch etwas. An der Oberfläche spitzen sich die Dinge zu. Ordner von Gashiri haben, wie ich aus Cadhras hörte, Stationen der Taggabahn besetzt und beginnen damit, Flüsse und Meere mit dem alangra, das steril macht, zu vergiften. Wir müssen uns auf jeden Fall beeilen, bevor noch mehr Unheil geschieht – alangra des zweiten Grades, zum Bei spiel. Und wir müssen unbedingt mit Cadhras Kontakt auf nehmen. Aber das geht nicht von hier unten; die Felsschichten lassen keine Funkimpulse durch.«
    Saravyi winkte ab. »Das ist keine Schwierigkeit. Komm mit.«
    Durch Tasten und Versuchen hatten die Heiler jene Stelle gefunden, an der in Nähe der AV-Zentrale der Fels am weitesten nach oben reichte, die Stelle mit der dünnsten Sanddecke. Die Bläser hatten einen schrägen Schacht bis kurz unter die Oberfläche getrieben. Er war noch

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