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Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras

Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras

Titel: Barakuda der Wächter 03 - Die Freihändler von Cadhras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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Infraschall, die die atomaren und subatomaren Bausteine der Materie – jeder Materie – demontierte und in Energie umwandelte. Was Barakuda nicht unrichtig als Schalltrichter angesehen hatte waren »Abmesser«, wie Saravyi sie nannte; die Infrawellen wurden durch sie gerichtet und die Form des zu erzeugenden Lochs bestimmt.
    Barakuda sagte schwach und mühsam: »Ich nehme an, man kann diese Luren auch mit Trichtern in der Form von Tunnels versehen – großen Trichtern, nicht wahr, mit zwei kleinen Ausbuchtungen für die Wagenrillen?«
    »So ist es.« Saravyi kaute auf seinem erloschenen Stum mel herum. »So ist vor ganz langer Zeit das Bahnsystem ange legt worden. Ja, ja, ja.«
    Die anderen, seltsam instabilen Geräte waren »Wandler«. Sie fingen die freigesetzte Energie dessen, was einmal Materie gewesen war, auf und machten daraus andere Dinge.
    »Zum Beispiel Leuchtkristalle. Man kann aber auch glat te, mit Spurrillen für Wagen versehene Pseudo-Felsplatten ma chen, du kennst ja die Taggabahn. Dies alles mit Hammer und Meißel zu behauen, wäre selbst für die Geduld von Shil-Generationen zu viel.«
    Um einer schnelleren Eroberung von Shilgat durch die Sektierer in Gashiri, Pasdan und Banyadir vorzubeugen, hat ten die Shil die unterirdischen Strecken verheimlicht und unzugänglich gemacht, und, bis auf die Taggabahn in ihrer heutigen Form, alle oberirdischen Wege zerstört. »Es gibt natürlich einige Einstiege. Einer, zum Beispiel, liegt unter dem Palast der Königin von Kelgarla. Du hast einen anderen gefunden.«
    »Aber warum habt ihr euch denn vor Jahrhunderten nicht mit diesen fürchterlichen Luren gegen die Eindringlinge aus dem Weltraum gewehrt?«
    Saravyi breitete die Arme aus; er sah sehr alt aus und mü der, als Barakuda ihn je gesehen hatte. »Sie waren vergessen. Vor sechzig Jahren hat ein gewisser alter Shil, der damals noch jung war, die unterirdischen Archive erkundet und dafür gesorgt, daß diese vergessenen Dinge wieder ge baut wurden.« Er seufzte und starrte auf Barakudas Nasenspitze. »Im vorigen Jahr hast du mich mehrmals gefragt, welche Alternative ich vorbereitet hatte. Du weißt, für den Fall, daß du nicht auf den phantastischen Einfall mit der Hüterin von Pasdan gekommen wärst. Damals wollte ich nichts sagen. Ich habe bis vor wenigen Zehntagen noch gehofft, ohne Einsatz dieser Dinge auskommen zu können. Aber nun ließ es sich nicht mehr vermeiden. Wenn du, wenn Cadhras nicht fähig gewesen wäre, das Problem Pasdan mit verhältnismäßig wenig Blut und Tod zu lösen, dann hätte ich im letzten Jahr diese bleichen unterirdischen Shil, die Bläser, Wandler und Feuerspeier, nach Pasdan gebracht, und die Stadt der Mütter wäre in einer halben Stunde mit allen Bewohnern untergegangen.«
    »Wer sind die Feuerspeier?«
    »Du hast sie nicht gesehen, und vielleicht brauchen wir sie nicht. Sie machen Flammen aus der freigesetzten Energie und richten sie auf ein Ziel.«
    Barakuda lief es kalt den Rücken hinauf und hinunter. »Pasdan war also nicht so schrecklich, daß du diese Waffen unbedingt gegen die Mütter einsetzen wolltest«, sagte er. »Was macht denn Gashiri so schrecklich, daß du es jetzt tust?«
    Saravyi schloß die Augen. »Es ist das alangra «, murmel te er. »Die Heiler kennen es, und es hat viele gute Eigenschaften, wenn es frisch ist. Wenn es zerfällt, hat es sehr viele gräßliche Eigenschaften, und Gashiri hat die harmlosesten davon bereits entdeckt. Ich kann nicht abwarten, bis sie die gräßlichsten herausfinden.«
    Barakuda leerte den Becher. Er hatte noch sehr viele Fragen, aber sie mußten warten. »Kommen wir zur Sache, Freund. Eins noch. Wo, zum Teufel, kommen die Korsaren her?«
    Saravyi grinste. »Laß eure fiktiven Dämonen aus dem Spiel, sie haben nichts damit zu tun.« Er wandte sich zur Tür, steckte den Kopf auf den Gang und fragte jemanden etwas. Dann kam er zurück. »Die Erklärung wirst du gleich aus berufenem Munde bekommen. Reden wir zuerst von den anderen Dingen. – Du bist also in Sa’orq gewesen?«
    »Ja. Aber die Geschichten können warten. Du willst die AV-Zentrale mit allem dort lagernden mutierten alangra versenken?«
    Saravyi nickte stumm.
    Dante hustete und zündete sich eine weitere Zigarette an. »Dadurch wird aber das alangra nicht vernichtet«, sagte er heiser.
    Saravyi hob einen der Goldkristalle auf. »Sie sehen aus wie die anderen, die du unter der Erde gesehen hast«, sagte er. »Aber sie sind anders. Die hierin gespeicherte

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