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Barbara

Barbara

Titel: Barbara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Newman
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Mädchen kamen auf jeden Rettungsschwimmer. Unten in der Seasend Bar saßen nicht einmal die älteren Männer, die ihr gegenüber leider keine Anstalten machten, sie anders als die liebe Tochter eines guten Freundes zu behandeln. Wieder zurück. Sie spazierte allein am unbelebten Strand entlang zum ruhigen Westende der Stadt, wo die Teens von Provincetown herumhingen, und trat wütend in den Sand.
    »Scheiße«, entfuhr es ihr, als sie sah, daß sie auf dem Spielplatz, dem verfluchtesten aller Orte, gelandet war. Niemand da. Gottseidank. »Scheiße .« Sie setzte sich auf die Schaukel, pendelte träge hin und her und unterstrich jede Bewegung der Schaukel mit derselben Bemerkung. »Scheiße. Scheiße. Scheiße .«
    »Unter diesen Umständen bin ich bereit mich mit dem alten Gomez einzulassen, der immer mit schmutzigen Bonbons hinter den Kindern hergeifert .«
    Auf der anderen Seite der Straße lag ein Spielfeld, auf dem die Jungs aus der Stadt Baseball spielten. Sie waren vierzehn oder fünfzehn Jahre alt. Söhne von Fischern. Sie waren nicht wie Jungs gebaut, sondern gedrungen, wirkten wie Miniaturausgaben von Männern. Sie schaute ihnen zu, wie sie es oft »vor Max« getan hatte, und es schien ihr, als hätte sich nichts geändert. Sie brauchte jetzt nur noch zu dem Süßigkeitengeschäft zu laufen und eine Coca trinken. Aber dennoch. Verdammte Scheiße. Sie konnte wenigstens noch nach Hause gehen und sich einen runterholen.
    Sie schlurfte die ungepflasterte Straße bis zu dem großen, weißen, schindelgedeckten Haus hinunter, in dem sie stets von Juni bis Ende September gelebt hatte, solange sie denken konnte. Sie schlug an die Gartentür. »Hallo!« Keine Antwort. Ihr Vater arbeitete wohl hinten im Atelier. Der Wagen war nicht da. Die Mutter war also am Strand. Sie schaute sich um und konnte nicht einmal den verdammten Hund entdecken. Das Haus lag heiß und leblos in der Nachmittagssonne. Gottseidank gehörten ihre Eltern nicht zu der Sorte, die ihr eine Menge Vorwürfe machen würden, weil sie nicht mit den anderen draußen am Strand war. Sie stieg die Treppe hinauf, schaute ins Schlafzimmer der Eltern — leer — in das Zimmer ihrer Brüder — leer. Ihr älterer Bruder, Omar, war irgendwo an der Westküste. Franz, ihr nur zwei Jahre älterer Bruder, war wahrscheinlich mit einem der Fischer hinausgefahren, zu dessen Mannschaft er seit zwei Jahren gehörte. Sie ging in ihr Zimmer. Warf sich aufs Bett. Nachdem sie eine oder zwei Minuten dagelegen hatte, schüttelte sie lebhaft den Kopf und richtete sich auf. Sie zog die Sonnenblende herunter, zog ihre Shorts und ihr Hemd aus und betrachtete sich genau im Spiegel über dem Frisiertisch. Sie sah sich ihren schmächtigen Körper an, streckte ihre Taille vor, damit ihre Hüften soweit wie möglich heraustraten, und reckte die Schultern nach hinten, um ihre jungen Brüste so hoch wie möglich zu heben. So stand sie da, ihr Blick war grimmig vor Konzentration, und während sie auf die Reaktionen ihres Körpers achtete, begann sie mit den Händen, wie sie es in jener ersten Nacht in der Hütte Leslie hatte machen sehen, die Handflächen flach aufliegend, ihren schmächtigen Brustkasten zu streicheln, sie faßte unter ihren schwach entwickelten Busen, versuchte die Brustwarzen hochzuheben... mit einem Ausruf der Verzweiflung... »Ich kann mich ja nicht richtig sehen !« ... stürzte sie aus dem Zimmer zu dem mannshohen Spiegel auf der Innenseite der Badezimmertür. Sie war nackt und barfuß und sie versuchte, soviel Ruhe wie nur möglich zu behalten, konzentrierte sich auf das Schwenken und Drehen ihrer Hüften, als sie fest entschlossen zum Badezimmer ging. Sie drückte die Türklinke hinunter und fand die Tür verschlossen. »Abgeschlossen !« flüsterte sie und ging geschmeidig wie ein Otter in die Knie und heftete ihr eines Auge ans Schlüsselloch. Ein leiser Seufzer der Erleichterung entfuhr ihren geöffneten Lippen. Ihr Bruder Franz, Franz holte sich im Badezimmer einen runter. Sie schaute ihm zu. Franz war vierzehn. Dunkel wie ihre Mutter. War stämmig und kräftig gebaut. Vor einiger Zeit hatte er die Angewohnheit der Fischer übernommen, niemals den Körper der Sonne auszusetzen. Deshalb war sein Körper käsig weiß, während seine Hände, seine Unterarme und sein Gesicht tief braun gebrannt waren. Er saß auf der Klobrille, Jeans und Unterhosen hingen ihm um die Knöchel. Seine schwarzen Schamhaare und die spärlichen Haare auf der Oberseite seiner Schenkel

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