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Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Titel: Barbarossa, Botticelli und die Beatles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helge Hesse
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schickt sein Heer gen Süden und die Beweglichkeit der mit Pfeil, Speer und Bogen kämpfenden Akkader ist der schwerfälligen Lanzenphalanx der Sumerer überlegen. Sie erobern die Städte Ur und Uruk, Umma und Lagasch. Auch die auf dem Gebiet des heutigen Iran liegende Stadt Elam zwingt Sargon unter seine Herrschaft. Dann dringt seine Streitmacht gen Norden bis nach Syrien vor. So errichtet Sargon den ersten mesopotamischen Territorialstaat, in dem er allerdings immer wieder Aufstände niederschlagen muss.
    Die früheste Erwähnung der noch unbedeutenden und später so mächtigen Stadt Babylon stammt von einer Tafel aus Sargons Zeit, die davon erzählt, dass der mächtige Herrscher Babylon zerstören ließ. Die Stadt wird wieder aufgebaut und etwa 500 Jahre später eine weit größere Macht über die Region ausüben als einst Akkad. Doch das erste eigentliche Reich in dieser weltgeschichtlich bedeutsamen Region schuf Sargon.
Hammurabi, der Aufstieg Babylons und in Stein gemeißelte Gesetze
    Hammurabi regiert von 1792 bis 1750 v.   Chr. nach der mittleren Chronologie
    Dass die Griechen das gesamte Zweistromland später Babylonien nennen, ist der Herrschaft seines Königs Hammurabi zu verdanken. Mit ihm beginnt Babylons Aufstieg und seine weit über ein Jahrtausend andauernde wechselvolle Geschichte, in der es zeitweise die größte Stadt der Welt ist.
    Als Hammurabi 1792 v. Chr. in Babylon den Thron besteigt, schaut die Stadt wohl schon auf eine 600-jährige Geschichte zurück, ist aber im Vergleich mit den anderen großen Metropolen zwischen Euphrat und Tigris noch unbedeutend. Hammurabi ist der sechste König der Dynastie der Amurriter. Das semitische Volk erringt in jenen Jahren dank des Expansionsdrangs von Hammurabi die Vorherrschaft im mittleren Mesopotamien.
    Hammurabi, »Heilender Vater des Volkes«, regiert vier Jahrzehnte. Sein Reich sichert er durch erfolgreiche Feldzüge, geschickte Diplomatie, ein ausgeklügeltes Agentennetzwerk und eine straffe Verwaltung. Hammurabi baut das Bewässerungssystem Babylons aus, errichtet Tempel und kümmert sich um Landwirtschaft und Handel. Die Stadt erlebt eine goldene Zeit. Wie einst Sargon nimmt Hammurabi den Titel »König von Sumer und Akkad« an.
    Berühmtheit erlangt eine erhaltene, über zwei Meter hohe Stele aus dunklem Dioritstein. Sie zeigt an ihrer Spitze ein Relief, auf dem der thronende Sonnengott Schamasch Gesetze an Hammurabi übergibt. Auch Moses wird später in der Bibel die Zehn Gebote von Gott empfangen. Unter dem Relief ist auf der Stele in Keilschrift in 282 Rechtssätzen eine der ältesten Gesetzessammlungen der Welt eingemeißelt. Zwar hat bereits König Urnammu von Ur etwa 300 Jahre zuvor Gesetze schriftlich fixieren lassen, doch Hammurabis Gesetzessammlung ist die umfassendste und umfangreichste, die erhalten blieb.
    Der sogenannte Codex Hammurabi regelt Usancen des Handels, des Erbrechts, Besitzverhältnisse, Diebstähle, Körperverletzung, Heirat und Scheidung. Man liest vom Auge-um-Auge-Prinzip, das sich später in der Bibel wiederfindet.
    Zwar sind die Gesetze auf der Stele vermutlich nur eine Festschreibung des seinerzeit geltenden Rechts oder eine Leitlinie, die bedingt befolgt wird. Die Fachleute streiten. Aber Hammurabi festigte damit seinen Status als oberster Gesetzgeber.
    Das Reich des Hammurabi findet wenige Generationen nach seinem Tod ein Ende. 1595 v. Chr. plündern die Hethiter unter ihrem König Murschili II. Babylon.
Hatschepsut: Eine Königin legt das Fundament für die Machtentfaltung Ägyptens
    Hatschepsut regiert von ca. 1479 bis 1458 v.   Chr.
    Seit Aha, dem ersten König der 1. Dynastie, sind bereits 1500 Jahre vergangen. Hatschepsut ist die fünfte Königin der 18. Dynastie, die mit der Gründung des Neuen Reiches durch Ahmose I. begann. Der konnte 1532 v. Chr. nach zwei Jahrhunderten Fremdherrschaft das rätselhafte Volk der vermutlich semitischen und aus Palästina stammenden Hyksos aus dem Nildelta vertreiben. Zuweilen wird spekuliert, ob die Hyksos Basis des Mythos vom Auszug aus Ägypten und der biblischen Josephs-Erzählung sind. Der letzte Herrscher der Hyksos in Ägypten soll Joseph geheißen haben.
    Hatschepsuts Name bedeutet »die erste der vornehmen Frauen«. Ein wohl später verfasster Text soll sie als weiblichen Pharao legitimieren. Dieser berichtet, Amun-Re, »der König« der ägyptischen Götter, habe die Gestalt von Hatschepsuts leiblichem Vater, dem Pharao Thutmosis I., angenommen und mit dessen

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