Bardenlieder von Silbersee - Die Drachenreiter 1: Schicksalsschlaege (German Edition)
Es sah dem Elfenmann hinterher, als dieser den Hang hinab und in den Wald ging. Die zweite Gestalt blieb zurück. Ihr Haar wehte in der letzten Brise des Abendwindes. Dann schlüpfte sie durch die Felsspalte in die ewige Dunkelheit des Berges.
»Leb wohl, Linara, Tochter von Linothos und Saire«, flüsterte der alte Kampfmeister. »Auf dass wir uns vor dem Ende nochmals treffen.«
Nach einer Pause, die Elfe war längst seinem Blick entschwunden, fügte er hinzu – und seine Stimme war so leise, dass er sie selbst kaum wahrnahm: »Dein Weg hat eben erst begonnen, wo meiner sich zu Ende neigt. Wähle deine Schritte weise, auf dass sie dich eines Tages wieder nach Silbersee führen, denn mein Sohn wird dich brauchen, wenn ich nicht mehr bin.«
Er hielt den Blick noch lange auf die Quelle gerichtet. Schließlich senkte er den Kopf und ging langsamen Schrittes den Hang hinab, denselben Pfad, den zuvor der Elf genommen hatte. Doch seine Gedanken eilten den Berg hinauf und Linaras Weg voraus bis weit in eine ferne Zukunft.
Die Felsspalte war so schmal, dass Linara ihre Seitenwände mit den ausgestreckten Händen hätte berühren können. Es schien kaum vorstellbar, dass dies der Eingang zu einem ganzen Reich sein sollte, das die Siath seit ihrer Vertreibung bewohnten – ein Reich der Schatten. Doch Linara wusste, dass die Angreifer auf ihr Dorf nach Süden in das Gebirge gegangen waren. Und sie würde diesem schmalen Steg neben dem Bach folgen, in die Heimat der Schattenelfen oder direkt in die Hölle, sofern dies überhaupt einen Unterschied machte.
Genau genommen wusste sie nichts von dem Ort, an dem diese Elfen lebten. Legenden besagten, dass sie von einem schlangenartigen Drachen unter die Erde geführt worden waren. Aber niemand konnte sagen, wohin. Auch gab es keinen Elfen der Oberfläche, der je dorthin gegangen und zurückgekehrt war, um zu berichten, was sich an jenem Ort befand, den die Schattenelfen nun bewohnten.
Würde Linara zurückkehren? Sie wusste es nicht und in diesem Moment dachte sie auch nicht darüber nach. Ihr Ziel war das Reich der Schatten. Dort wollte sie Antworten finden. Was danach kommen würde? Es schien nicht wichtig.
So lief Linara über den schmalen Felssteg neben dem Bach, bis das Licht der Sterne nicht mehr in den Tunnel vordrang, und immer weiter in die Dunkelheit.
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Autorin
Manuela P. Forst wurde 1979 in Wien geboren, ist verheiratet und hat einen Sohn.
Schriftstellerin zu werden, war ein Berufswunsch, den sie bereits als Kind hegte. Mittlerweile hat sie sich mit Schreibfeder und Zeichenstift der Fantasy verschworen. 2004 gewann ihre erste Kurzgeschichte „Quell des Reichtums“ bei einem Anthologiewettbewerb. Seither veröffentlichte sie zahlreiche Texte in Anthologien und Magazinen wie Elfenschrift, XUN, Earth Rocks, Fantasia – teilweise mit eigenen Illustrationen versehen. Ihr Debütroman „Donoghs Rache“ erschien im Frühling 2006 in dem Buch „Basodunum – Von Kriegern und Druiden“ beim Verlag Intrag Publishing. 2008 bis 2010 war sie aktives Mitglied im Verein zur Förderung phantastischer Literatur in Österreich – Earth Rocks und in diesem Zusammenhang in der Jury der Kurzgeschichtenwettbewerbe tätig sowie für das Layout des Vereinsmagazins zuständig. 2009 erlangte sie den 2. Platz beim Frederic Brown Award in der Kategorie bestes Science-Fiction Bild. 2010 gewann ihr Bild „Perfect Future“ den Future 2 Design Award.
Weitere Informationen und Textproben finden Sie im Internet unter
www.fantasyart.co.nr/
Facebook-Fanseite der Autorin
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Der Orden der Andala
Manuela P. Forst
ISBN 978-3-8423-3250-8
Dämonische Kreaturen, die vor Jahrhunderten in die Hölle verbannt wurden, fallen mit einem Mal wieder in Simnath ein. Gleichzeitig breitet sich die Wüste unnatürlich schnell aus, wodurch der letzten Zuflucht der Menschen eine Hungerkatastrophe droht.
Ianett fühlt sich gerade bei diesen unwirtlichen Bedingungen zuhause. Seit Kindesalter in der Obhut der Priesterinnen des Ordens der Andala, betet sie die Göttin der Wüste an. Und Goblins sowie Mantikore können die geübte Kämpferin kaum erschrecken. Gemeinsam mit ihrer treuesten Freundin, der Berglöwin
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