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Barrayar

Barrayar

Titel: Barrayar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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ernsthaft und hüpfte nachahmend herum.
    Piotrs Aufmerksamkeit war gefesselt. »Und das tut es«, sagte er, und es klang nachdenklich. »Es ist mein heißester Dressurkandidat … Magst du Pferde?«
    »Sie sind großartig. Sie sind wunderbar.« Miles drehte eine Pirouette.
    »Ich konnte deinen Vater nie sehr für sie interessieren.« Piotr warf Aral einen unfreundlichen Blick zu.
    Gott sei dank, dachte Cordelia.
    »Auf einem Pferd wäre ich so schnell wie jeder andere, das wette ich«, sagte Miles.
    »Das bezweifle ich«, sagte Piotr kalt, »wenn dies ein Beispiel dafür war. Wenn du reiten willst, dann musst du es richtig tun.«
    »Bring es mir bei«, sagte Miles sofort.
    Piotrs Brauen hoben sich. Er blickte auf Cordelia und lächelte säuerlich. »Wenn deine Mutter es erlaubt.« Er wippte auf seinen Fersen, in selbstgefälliger Sicherheit, da er Cordelias tief verwurzelte Antipathie gegen die Tiere kannte.
    Cordelia, die hatte sagen wollen: Nur über meine Leiche, biss sich auf die Zunge und dachte schnell nach. Arals aufmerksame Augen signalisierten etwas, aber sie konnte es nicht lesen. War diese eine neue Methode für Piotr, zu versuchen, Miles umzubringen? Ihn hinaus nehmen und dann zerschmettern, zertrampeln, zerbrechen … ermüden lassen? Nun war da ein Gedanke …
    Risiko oder Sicherheit? In den wenigen Monaten, seit Miles endlich den vollen Umfang der Bewegungen erworben hatte, war sie in panischer Übertreibung herumgerannt und hatte versucht, ihn vor körperlichen Schäden zu bewahren, er hatte die gleiche Zeit mit fast verzweifelten Versuchen zugebracht, ihrer Aufsicht zu entfliehen. Noch mehr von diesem Kampf, und entweder würde sie dabei verrückt werden oder er.
    Wenn sie ihn schon nicht in Sicherheit halten konnte, dann war vielleicht die zweitbeste Sache, ihn Kompetenz darin zu lehren, gefährlich zu leben.
    Er war schon fast unsinkbar. Seine großen grauen Augen strahlten eine verzweifelte, stumme Bitte auf sie aus. Lass mich, lass mich, lass mich …, mit genügend Übertragungsenergie, um Stahl zu durchbrennen. Ich würde gegen die ganze Welt für dich kämpfen, aber ich bin verdammt, wenn ich herausfinden kann, wie ich dich vor dir selber schützen kann. Also los, mein Kind.
    »Ja«, sagte sie, »wenn der Sergeant dich begleitet.«
    Bothari warf ihr einen Blick entsetzten Vorwurfs zu. Aral rieb sein Kinn, seine Augen leuchteten. Piotr sah total verblüfft aus, dass man ihn zwang, Farbe zu bekennen.
    »Gut«, sagte Miles. »Kann ich mein eigenes Pferd haben? Kann ich dieses haben?«
    »Nein, nicht dieses«, sagte Piotr ungehalten. Dann fügte er hinzu: »Vielleicht ein Pony.«
    »Ein Pferd«, sagte Miles und beobachtete sein Gesicht.
    Cordelia erkannte, was sie den ›Modus zur sofortigen neuen Verhandlung‹ nannte, einen spinalen Reflex, soweit sie es sagen konnte, der durch das geringste Zugeständnis ausgelöst wurde. Das Kind sollte dazu eingesetzt werden, Verträge mit den Cetagandanern auszuhandeln.
    Sie fragte sich, wie viele Pferde er wohl am Ende haben würde. »Ein Pony«, warf sie ein und gab Piotr die Unterstützung, von der er jetzt noch nicht einsah, wie dringend er sie brauchen würde. »Ein sanftes Pony. Ein sanftes kleines Pony.«
    Piotr schürzte seine Lippen und blickte sie herausfordernd an. »Vielleicht kannst du dich zu einem Pferd emporarbeiten«, sagte er zu Miles. »Verdiene es dir, indem du gut lernst.«
    »Kann ich jetzt anfangen?«
    »Du musst zuerst deinen Arm eingerichtet bekommen«, sagte Cordelia bestimmt.
    »Ich muss doch nicht warten, bis er heilt, oder?«
    »Das wird dich lehren, nicht herumzulaufen und etwas zu brechen.«
    Piotr betrachtete Cordelia durch halbgeschlossene Augen. »Tatsächlich beginnt ein richtiges Dressurtraining an der Longe. Du darfst gar nicht deine Arme benutzen, bis du nicht deinen Sitz entwickelt hast.«
    »Ja?«, sagte Miles, der ehrfürchtig an seinen Lippen hing. »Was noch?«
    Zu diesem Zeitpunkt zog sich Cordelia zurück, um den Leibarzt zu finden, der den Wanderzirkus … hm … das Gefolge des Lordregenten begleitete.
    Piotr hatte sein Pferd wieder eingefangen – ziemlich wirkungsvoll, obwohl Cordelia sich fragte, ob der Zucker in seinen Taschen nicht Schwindel war – und erklärte Miles schon, wie man aus einer einfachen Leine ein Halfter machte, auf welcher Seite des Tieres man stehen musste und in welche Richtung man blickte, wenn man es führte. Der Junge, der dem alten Mann kaum bis zur Hüfte reichte, sog alles in sich

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