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Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Titel: Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerber
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und formte sie zu einem Entenschnabel, dann begann er sie abwechselnd zu öffnen und zu schließen.
    »... zum Teufel haben Sie mit mir gemacht?«
    »Das ist eine der verbotenen Zauberformeln«, sagte Barry. »Der selten benutzte, nicht besonders männliche, aber trotzdem sehr wirkungsvolle Immuppetisier-Zauber.« Niccolo versuchte zu antworten, aber wenn Barry nicht mit der Hand seinen Mund bewegte, blieben ihm die Laute im Halse stecken. »Wirklich ein hübscher, kleiner Zauber — ihm habe ich meine erste sexuelle Erfahrung zu verdanken«, sagte Barry. »Jetzt nehmen Sie diese Plastikgabel von Ihrem Tisch ...« Niccolo hatte sich mittags ein Curry vom Imbiss geholt. »Und ...« Barry tat so, als würde er sich selbst etwas in die Brust rammen, und Niccolo machte es ihm nach. Die Plastikgabel zerbrach mit einem armseligen Knacken.
    »Hmm.« Barry ließ Niccolo in seinem Schreibtisch herumwühlen und nach etwas Spitzem suchen. Wieder machte er diese erstickten Geräusche. Barry ließ ihn sprechen.
    »... verstehen. Sie haben ja keine Ahnung, wie sehr es nervt, von morgens bis abends hinter Zauberern hinterherzuräumen. Wenn das fette BMW-Motorrad irgendeines Menschen während der Fahrt verschwindet, wer muss dann losgehen und den Angehörigen irgendeine absurde Lüge auftischen? Jedenfalls nicht der Zauberer, denn der ist damit beschäftigt, auf der Standspur der Autobahn mit irgendwelchen Weibern rumzuknutschen! Seit die Satzfahnen von J. G. Rollins’ erstem Buch fertig waren, hatte ich keinen Tag mehr frei!«
    Barry machte Henratlys Mund zu und ließ ihn weiter in seinen Schreibtischschubladen wühlen. Ein Tacker? Nein. Eine Büroklammer? Vielleicht wenn man sie geradebog und in genau dem richtigen Winkel über dem Auge ins Hirn stieß ... Ah, endlich: ein Brieföffner. Der würde bis ins Herz reichen.
    Er zwang Niccolo, ihn sich an die Brust zu führen, machte eine dramatische Pause — und dann tat er etwas, das er wohl lieber hätte lassen sollen: Er ließ Niccolo ein letztes Mal sprechen.
    Der Muddel war inzwischen in Tränen aufgelöst. »... fair! Pottagoo haben Sie gehen lassen!« sprudelte er hervor. »Na los, Sie Starzauberer, jetzt bringen Sie den Muddel schon um. Nur weil er versucht hat, Sie und Ihre Famlie auszulöschen.«
    »Vergessen Sie meine Freunde nicht«, sagte Barry. »Genaugenommen bringen Sie sich ja selber um. Ich stehe hier nur und hab’ nichts damit zu tun.«
    »Oh, welch’ Ironie! Sie werfen mir meine eigenen Worte an den Kopf! Im Ernst, Barry — verschonen Sie mich. Ich flehe Sie an«, sagte Niccolo. »Ich tu’s auch nie wieder.«
    Sein ganzes Leben war Barry immer dann in Schwierigkeiten geraten, wenn er nachgedacht hatte. Doch er ließ alle Vorsicht außer acht und tat es trotzdem. Ihm fiel wieder ein, was Hermeline ihm darüber erzählt hatte, wie Bumblemore den Glauben an die Muddel verloren hatte, und was sie ihm darauf entgegnet hatte. Das klang zwar alles nach ihrer alten »Wir müssen nett zu den Muddeln sein, auch wenn wir nichts davon haben«— Leier, aber jetzt, da er ein wenig darüber nachdachte ... Was hatte er schon zu verlieren? Dieser Typ war schließlich nicht Valumart.
    »Ach, was soll’s«, sagte Barry und malte mit seinem Zauberstab ein »X« in die Luft. » Delete «, sagte er, und Niccolo war erlöst. Der Mann sackte auf dem Boden zusammen wie eine Stoffpuppe.
    Niccolo rappelte sich auf und rutschte dabei auf einem Stapel von Akten aus.
    »Puh«, sagte er. »Danke. Ich weiß ja nicht, ob Sie sich jemals selbst damit verzaubert haben, aber es fühlt sich an, als würde einem jemand seine dreckige Pranke in den Arsch stecken.«
    Barry drehte sich um und ging zur Tür. »Tun Sie’s einfach nicht wieder.« Er schwenkte seinen Zauberstab. »Übrigens«, sagte Barry, »habe ich gerade den Rest der Woche zu Feiertagen gemacht.«
    »Nein! Das dürfen Sie nicht ...«, sagte Niccolo. »Ich meine, die Muddelwirtschaft ...«
    Für einen Elfjährigen konnte Barry ein erstaunlich strenges Gesicht machen. Niccolo begriff.
    »Sie haben ja recht. Ich rufe noch in dieser Minute im Reisebüro an.«

    Draußen in der Herbstsonne fragte Barry sich: War es richtig, ihn laufenzulassen? Sicher, er hätte es verdient, aufgeschlitzt zu werden wie einer der Briefe in seinem Eingangskorb, aber ... Jeder verdient eine zweite Chance, nicht wahr?
    Barry blies das Rauchwölkchen, das aus der Spitze seines Zauberstabs aufstieg, weg, steckte ihn ins Halfter und hielt den magischen Bus

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